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Von der Isle of Man zum Lake District mit Barbara Alheit

Bericht vom 15. – 23. Mai 2023 | Bus Nr. 2

   

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Barbara Alheit-Mosing 1

Barbara Alheit-Mosing

«Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung derjenigen die die Welt nicht angeschaut haben» (Alexander von Humboldt)

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Von der Isle of Man zum Lake District

Es ist Montagmorgen, das heisst eigentlich ist es noch Nacht, als ich mit meinem Gepäck die Unterführung des Bahnhofs in St.Gallen etwas mühsam durchquere. Gleich wird Thomas, unser erster Chauffeur an diesem Tag, in die Lagerstrasse einbiegen. Andrea und Fredi, meine ersten Gäste, warten schon an der Einsteigestelle, ich sehe in erwartungsvolle und sehr freundliche Gesichter- das ist doch ein sehr guter Anfang und es folgen noch weitere.

Thomas bugsiert bald alle Koffer in die Tiefen des Busses und schon geht’s Richtung Zürich, wo bereits mehr Reiselustige bei uns einsteigen wollen, als auf meiner Liste stehen- schnell müssen 2 Koffer wieder heraus- denn auch eine Reise nach Hamburg startet an diesem Morgen.

Weiter geht’s via Aarau nach Basel Pratteln und Basel Bahnhof, wo auch der Rest unserer Truppe ihre Plätze belegt. Einige geniessen bereits ihren Kaffee und Peter, unser Chauffeur der uns nun nach England kutschieren wird, stellt sich und den Bus vor. Selbstverständlich gibt’s neben Kaffee auch einiges anderes zu trinken, das unsere Gäste erfreuen wird.

Wir nehmen die Autobahn entlang des Elsass, Luxemburg, Belgien und schliesslich den Niederlanden, von wo aus unsere Fährüberfahrt von Rotterdam nach Hull auf dem Programm steht. Selbstverständlich erfahrt Ihr schon einiges über die verschiedenen Länder, die wir durchfahren, aber wir beschäftigen uns auch mit Nordengland, Miss Potter steht auf dem Programm, das wir ja nach der Übernachtung an Bord am nächsten Tag, erreichen werden..

Das Abendessen lassen wir uns, gleich nach erfolgter Passkontrolle und  dem Bezug der Kabinen, gut schmecken und erste Kontakte werden bereits vertieft. Was wird uns alles erwarten? Wie wird das Wetter, wann müssen wir von Bord, wie war doch gleich das Programm des ersten Tages in England? Das Wetter ist uns hold, die Crew ruft uns zum Verlassen des Schiffes direkt auf und unser erster Programmpunkt ist die Fahrt,- selbstverständlich ab hier im Linksverkehr,  von Hull durch die Yorkshire Dales nach Embsay, wo die die erste Bahnfahrt nach Bolton Abbey startet. Es erwartet uns ein nostalgischer kleiner Bahnhof, der aussieht, als wäre er direkt aus einem alten Farbkasten der bekannten Schriftstellerin Beatrix Potter entsprungen. Aber halt, sie malte Peter Rabbit mit blauer Jacke und Messingknöpfen, sowie die Ente Jemima und hauchte ihnen Leben ein. In einem kleinen Charity Laden am Bahnsteig sitzt Peter Rabbit in einem Körbchen und wartet darauf in kleine Kinderhände zu dürfen. Daneben stehen Bahn-Fahrgäste und wir schön brav in einer Reihe an, denn hier gilt als oberstes Gebot zu queuen. Und wenn man sich nicht sicher ist, fragt man: sorry is this the queue? Der wichtigste Satz auf Englisch ist gelernt😉

Das erste Stückchen Kuchen wandert über die Ladentheke und wir merken, hier wird’s süss!

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Draussen dampft es und augenblicklich werden Kameras und Handys gezückt, die liebevoll restaurierten  Waggons erklommen und wir rattern durch die frühlingsgrüne Landschaft nach Bolton Abbey, wo der liebe Peter bereits auf uns wartet. Unser Bus fährt uns bequem weiter Richtung Manchester, denn dort wollen wir ja noch das berühmte Trafford Stadium erkunden. Davor klären wir noch die Fragen zum Linksverkehr und die englischen Masseinheiten. Ich bin gespannt, ob mir am Ende der Reise jemand seine Masse in Inches, Stones und Pounds wird sagen können😉. Und warum gibt’s so viele Kamine auf den Dächern und wie siehts eigentlich im Inneren eines Reihenhauses aus?

Unser Guide im Trafford Stadium führt uns mit englischem Humor und Tatendrang vom berühmten Fussballrasen über Tribünen und Umkleidekabinen der ganz grossen Stars des Fussballs. Selbst ich als absoluter Antifussballer staune und lache!

Nur wenige km weiter erreichen wir dann unser Hotel und fallen nach dem Essen müde ins Bett.

Kurz nach acht Uhr starten wir bereits wieder um unsere nächste Bahn von Oxenhope nach Keighley zu erreichen. Die Strassen sind hier schmal und ein schnelles Fahren durch die kleinen und grösseren Ortschaften ist nicht möglich. Wir erreichen aber unseren Zug und geniessen wieder die satt grüne Landschaft, die die nächsten 20 Minuten an uns vorüber zieht. In Keighley nehmen wir noch das eine oder andere Sandwich zu uns- weiter geht’s zum Ferry Terminal Heysham. Bevor wir auf die Fähre zur Isle of Man dürfen, werden noch 4 zufällig ausgewählte Koffer aus dem Busbauch gezogen und vor den Augen der jeweiligen Besitzer bzw Besitzerinnen kontrolliert. Auch im Bus wird nachgesehen, ob wir nicht irgendwelche unerlaubte Ware mit uns führen. Warum? Weil die Isle of Man eigen Gesetze hat, die auch die Einfuhr diverser Alkohol und Zigarettenmengen beschränkt.

Eine Dame vom Zoll steigt dann zu uns in den Bus und lotst Peter durch das Hafenlabyrinth bis zum Schiff. Noch schnell ein Blick in Peters und meinen Pass und jetzt darf Peter seinen Bus eine steile und sehr enge Rampe hinauf lenken. Dort angekommen, wird er auch noch buchstäblich umgedreht, denn ein bis zwei Crewarbeiter dirigieren ihn förmlich mit Händen und Füssen- dafür stehen wir dann in der Poolposition  und Peter  fühlt sich schon fast wie die Rennfahrer der Isle of Man Tourist Trophy, die demnächst starten wird. Nach 3 Stunden auf den leichten Wellen der irischen See, dürfen wir alle wieder in den Bus und wir befahren zum ersten Mal die Strassen der Isle of Man- aber nicht sehr lange, denn unser schönes Hotel liegt nur 2 km entfernt. Heute dürfen wir die Koffer vom Personal in die Zimmer bringen lassen, denn die Gänge des ehrwürdigen Hotels sind lange und etwas verwinkelt. Auch der Aufzug ist definitiv historisch.

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Beim Essen im hübschen Speisesaal, lassen wir nochmals die Ereignisse der letzten Tage auf uns wirken- sind wir tatsächlich erst so kurz unterwegs? Was wird uns die Isle of Man bieten?

Petra, unsere örtliche Führerin, nennt die Insel seit langem ihr Zuhause und erzählt begeistert von der bevorstehenden Tourist Trophy, kurz TT genannt. Peter darf einen Grossteil der Rennstrecke, die Ende Mai schon von den Motorrad-Begeisterten umstellt und den Rennfahrern in einer Geschwindigkeit von mehr als 200 Stundenkilometer, befahren werden. Die 60 km lange Strecke werden sie in 16 Minuten absolviert haben. Wir bekommen schon allein von diesen Gedanken ein flaues Bauchgefühl.

Da ist uns unser Bus dann doch lieber, der uns bald zum Tynwald Gill bringt, wo in der Kirche das Parlament der Insel tagt. Hier werden Gesetze erläutert und auch verlesen, damit sie überhaupt ihre Gültigkeit erhalten. Danach fahren wir die Patrick Road Richtung Peel, im Westen der Insel, wo wir einen kürzeren Aufenthalt einplanen. Zum Mittagshalt bringt uns Petra nach Ramsey, ein kleines Städtchen am Hafen gelegen. Wir bummeln durch die Gassen und lassen uns Tee, Kuchen oder andere leckere Speisen servieren. Wir schätzen die gemütliche Tageseinteilung, niemand verspürt Hektik- ein typisches Merkmal dieser Insel. So ist auch die anschliessende Fahrt zum Point of Aire, wo wir in der Nähe des Leuchtturms und dem Vogelschutzgebiet am Strand, für einen Fotostopp halten.

Durch das Fernglas sehen wir sogar brütende Vögel auf dem abgesperrten Strandabschnitt. Was für eine Idylle. Gegen 16 Uhr wartet unser nächster Höhepunkt dieser Reise- wir fahren mit der berühmten Horse Tram, eine der wenigen noch existierenden ihrer Art auf der Welt. Wir besteigen den Wagen, das ein Shire Horse ,10 Minuten entlang der Promenade von Douglas, ziehen wird. Es ist eine genügsame Rasse, das sehr gepflegt  und mit ihren langen Fesselhaaren auffällt. 3 Mal wird der grosse Vierhufer die kurze Strecke entlang gehen, bevor er wieder ein grosse Pause einlegt. Hier herrschen milde Jahreszeiten, die aber nur eine Jahresdurchschnitts Temperatur von 17 Grad erreicht.

Den Abend lassen wir wieder bei guten Essen im Hotel ausklingen.

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Es ist jetzt Freitagmorgen, und wir gehen heute nur ein paar Minuten zu Fuss, bis zur Electric Railway  Station, um dort in einem wahlweise offenen oder geschlossenen Waggon, die Stufen erklimmen. Zuerst geht die Fahrt der Küste entlang und schlängelt sich dann auf den schmalen Gleisen und in den Kurven quietschend, die Hügellandschaft hinauf. Der erste Halt ist nach etwa 35 Minuten in Laxey, wo das berühmte Great Laxey Wheel zu Hause ist. Das werden wir aber etwas später näher besuchen, denn zuerst wollen wir mit der Manx Electric Railway auf den höchsten Berg der Insel. Auf 620 Höhenmetern sollten wir der alten Sage der Manxmen nach,  die 7 Königreiche Irland, England, Schottland, Wales, Isle of Man, sowie die Königreiche des Himmels und der See erspehen. Obwohl uns Petrus bis jetzt verwöhnt, lässt er diese Königreiche im Nebel versteckt. Dafür beobachten wir die berühmten mehrhörnigen Manx Loaghtan, eine seltene Schafrasse, die hier beheimatet ist. Ob wir auch ein Wallaby sehen werden? Davon existieren, nach einem Zooausbruch in den 60er Jahren, etwa 600 ihrer Art- das klingt etwas seltsam, aber das Klima für sie stimmt natürlich. Leider bekommen wir keines zu Gesicht, dafür gibt’s auf der Berghütte einige Souvenirs, bevor unsere Fahrt wieder zurück nach Laxey geht.

Das von Robert Casement im Jahr 1854 gebaute Wheel, ist das grösste noch erhaltene und funktionierende Wasserrad der Welt. Es pumpte das Wasser aus den Minen dieser Zeit. Die Minenarbeiter mussten eine Stunde über Leitern zu ihrem Arbeitsplatz in die Tiefen der Felsen klettern- leicht oder gar lustig war der Dienst nicht.

Im Laufe des Nachmittags fahren wir wieder nach Douglas zurück. Da wir einen Explorer Pass für alle Züge und Busse haben, können wir natürlich auch selbst bestimmen was wann und wohin gehen soll. Einige nutzen diese Möglichkeit gerne.

Auch Douglas will erobert werden und so gehen doch einige Waren über den Ladentisch, bevor wir uns alle nach einem geselligen Aperitif wieder zum Abendessen einfinden

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Am Samstag fährt uns Peter zum Bahnhof nach Douglas, wo die Dampfbahn nach Port Erin auf uns wartet. Bräunlicher Rauch zieht in die alten Waggons und wir haben das Gefühl, das wir geräuchert sicher länger halten😉. Die Fahrt ist faszinierend und besonders stechen wieder der gelbe Stechginster und die Bluebells ins Auge. Gleich am Ende des Gleises des Zielortes, befindet sich das kleine Eisenbahnmuseum, das auch die Waggons beherbergt, in denen schon Ihre königliche Hoheiten Queen Elisabeth und ihre Mutter Queen Mum reisten.

Port Erin ist ein kleiner malerischer Ort an der irischen See und unten am Strand erspähe ich doch tatsächlich mutige Damen, die munter ins kalte Wasser eintauchen- für mich wär das nichts, aber die Sonne spendet jetzt Wärme und ohne Jacke geniesse ich die uns verbleibende Zeit.

Einige von uns haben eigene Pläne und so fahren wir mit etwa der Hälfte von uns, wieder Richtung Douglas. Als kleine Überraschung machen wir einen kurzen Halt in der ehemaligen Hauptstadt Castletown, die heute zufällig mit einem kleinen Markt aufwartet. Die Burg, die man auch besuchen kann, ist ein wunderschönes Fotomotiv. Danach fahren am Flughafen vorbei- Peter bleibt aber stehen, denn wir sehen einen alte Propeller Maschine der Manx Airline- auch das muss für unsere Alben festgehalten werden!

Zurück in Douglas bleibt wieder Zeit für eigene Aktivitäten, Einige von uns nehmen ein letztes Mal die Horse Tram- ist einfach lässig sich entlang der Promenade mit Pferdegetrappel ziehen zu lassen, bevor der letzte Abend auf der Insel anbricht- schade, wir alle haben uns doch etwas in die Insel verliebt, denn auch die Menschen hier sind uns mit ihrer Offenheit ans Herz gewachsen.

Aber der Sonntagmorgen bricht an und wir müssen nach einem frühen Frühstück wieder auf die Fähre nach Heysham. Aber für Trübsal bleibt keine Zeit, denn der bezaubernde Lake District wartet auf uns.

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Die kurze Strecke der Dampfeisenbahn von Haverthwaite nach Lakeside Windermere, zeigt die unterschiedliche Landschaft im Lake District, den Beatrix Potter so sehr schätzte und in Ihrer Eigenschaft als Farmbesitzerin auch nachhaltig schützte. Ihre Kinderbücher und gemalten Tiere, findet man in fast allen Geschäften des Städtchens Windermere/ Bowness, das wir ebenfalls besuchen. Danach fahren wir Richtung Norden. Wer sich dem Zauber dieser Landschaft hingibt, kann die vielen Geschichten förmlich hören, die darüber erzählt werden. Sowohl die Römer als auch die Wikinger haben hier ihre Spuren hinterlassen und die Mystik steckt zwischen den Steinmauern, da wo sich die Schafe auch bei Wind und Wetter wohlig fühlen.

Aber der letzte Abend auf der britischen Insel kommt näher und wir beziehen unser Hotel für die Nacht.

Am kommenden Morgen lassen wir uns viel Zeit und fahren erst am Vormittag Richtung York, das als Geisterstadt schlecht hin gilt. Eine unglaubliche Stadt- dort scheint Harry Potter in den Shambles zu leben und da steht die riesige Kathedrale mit ihren berühmten Glasfenstern. Und der Afternoon Tee setzt dem Ganzen die Krone auf. Obwohl wir hier wirklich viel Zeit einrechnen, scheinen die Stunden nur so durch die  Finger zu rieseln. Aber letztlich müssen wir nach Hull um unsere Fähre nach Rotterdam, die lange Eincheckzeiten einfordert, pünktlich zu erreichen.

Das Abendessen gibt’s wieder in Buffetform und dabei lassen wir diese ereignisreichen Tage Revue passieren und tatsächlich erfahre ich, dass Werner 5 Fuss und 5 Inches gross ist und 392 Stones auf die Waage bringt😉-so gut-Danke dafür!

Die Fahrt von Rotterdam in die Schweiz, auf der uns der liebe Peter sicher und ruhig chauffiert, wird zuerst noch vom schwarzen englischen Humor getragen, dann sind wir uns alle einig, diese Reise wird grosse Spuren in unseren Gedanken und Gefühlen hinterlassen.

Ihr Lieben, Andrea, Fredi, Sonja, Marlene, Sepp, Leo, Otto, Jacqueline, René, Esther, Sabine, Jakob, Daniel, Fredie, Michaela, Erika, Urs, Esther, Hanspeter, Astrid, Norbert, Katharina, Werner, Edith, Christian, Ursula und Martin- Ihr alle seid zu einer ganz tollen Gemeinschaft geworden- Peter und ich durften dazu gehören- dafür danken wir Euch!

Bleibt gesund, damit wir uns bald mal wieder sehen- geniesst jede Minute, jede Stunde- zu etwas anderem ist keine Zeit!

Herzlichst Eure Barbara 

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