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Postschiffroute & Polarlichter mit Susanna Giovanoli

Bericht vom 3. – 14. Januar 2022                            

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Es berichtet für Sie unsere Reiseleiterin

Postschiffroute & Polarlichter mit Susanna Giovanoli 3

Susanna Giovanoli

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Die norwegische Postschiffroute

 

Das Leben ist schön!

Wer träumt nicht davon, einmal die Nordlichter zu sehen, den Polarkreis zu überqueren, in einem Hundeschlitten mitzufahren, mit dem Schnee Scooter über einen Fjord zu brausen oder mit dem Wiking zu essen und deren Geschichten zu erfahren….

Nun – das alles macht car-tours.ch mit einer Reise in den hohen Norden möglich….

Am 3. Januar treffe ich am Flughafen Zürich auf meine Gäste. Das halbe Gesicht ist durch die obligatorische Gesichtsmaske bedeckt, aber die 36 Augenpaare signalisieren Vorfreude, Spannung, Neugierde, Sympathie….

Wir fliegen von Zürich via Amsterdam und erreichen Bergen kurz vor 17 Uhr. Kaum in Bergen angekommen erleben wir auf dem Weg zum Hafen eine Stadtrundfahrt im Dunkeln. Aber wir sind uns ja alle bewusst, dass wir im Januar zur Polarnacht-Zeit unterwegs sind. In den gesamten Gebieten über dem Polarkreis gibt es im Winter mehrere Tage, an denen die Sonne überhaupt nicht aufgeht und es grösstenteils dunkel bleibt. Die Zahl der Tage, an denen die Sonne im Winter nicht aufgeht, ist in etwa so gross wie die Zahl der Tage, an denen die Sonne im Sommer nicht untergeht. Jetzt im Januar ist der Himmel unter dem Polarkreis doch ein paar Stunden täglich von den Farben des Sonnenaufgangs resp. Untergangs erfüllt. Je nach Breitengrad haben wir Licht zwischen 9.30 und 15.00 Uhr.

Bevor wir an Bord unseres Schiffes dürfen, müssen wir den obligatorischen Antigen-Test mit einem negativen Resultat bestehen. Dann endlich dürfen wir alle 😊 das Postschiff – die Havila Capella – unser schwimmendes Zuhause für die nächsten 12 Tage, betreten.

Das Postschiff wurde 1893 gegründet, und hat den Auftrag, Post, Menschen, Fracht und Autos zu transportieren.

Doch dank der spektakulären, wilden Naturkulisse lockt «die schönste Seereise der Welt» längst Touristen aus aller Welt an. Täglich verlässt eines der 14 Postschiffe den Hafen in Bergen, fährt nach Kirkenes, dem Wendepunkt nahe der russischen Grenze und wieder zurück nach Bergen – das sind insgesamt 2510 Seemeilen (4649 km) in zwölf Tagen. Das Schiff legt in jeder Richtung der Route und zu jeder Tages- resp. Nachtzeit in 34 Häfen an.

Unser Schiff – die Havila Capella, ist ganz neu. Erst gerade mal seit gut drei Wochen auf See und auf den Postschiffrouten Norwegens unterwegs. Das Schiff fasst maximal 640 Passagiere, die in 179 geräumigen Innen- und Aussenkabinen sowie Suiten Platz finden. An Bord befinden sich während unserer Reise nur gerade 110 Gäste und so haben wir viel Platz für uns und es ist urgemütlich. Das Schiff wird mit neuartiger Flüssiggas-Technologie angetrieben. Über eine Batterie ist es möglich, vier Stunden lang geräusch- und emissionslos zu fahren und sich so fast nahtlos in die Landschaft der norwegischen Küsten einzufügen.

Im Inneren des Schiffs macht sich die Naturverbundenheit bemerkbar. Das Innendesign ist in warmen Naturtönen gehalten und erinnert an die Nordlandschaften Europas. Alles wirkt freundlich – helle Böden, skandinavisch leicht und frisch. Dieser Eindruck setzt sich fort auf dem Panoramadeck, im Speisesaal, im Café, im Vortragsraum. Moderne Sessel, Tische und Stühle im nordischen Stil geben dem Innenleben des Postschiffs ein junges Gesicht. Die Atmosphäre ist entspannt und ungezwungen, im Sakko oder Abendkleid tafelt hier niemand, und selbst das Ambiente im Speiserestaurant erinnert an ein trendiges nordisches Café.

Für Sporttreibende bietet die Havila Capella einen Fitnessraum mit zahlreichen Sportgeräten, die so ausgerichtet sind, dass die Gäste einen perfekten Blick auf die See haben. Für alle, die es lieber etwas entspannter mögen, stehen zwei Whirlpools und eine Sauna zur Verfügung. Eine wunderbare Aussicht wird auch hier geboten – nur sind diese Einrichtungen gerade jetzt Corona bedingt leider geschlossen.

Wissen über die Destinationen und die dazugehörigen Landausflüge holen wir uns täglich im Konferenzraum bei interessanten Vorträgen – selbstverständlich auf Deutsch. Hild, Marie und Ansgeier vom Expeditionsteam Havila Capella werden nicht müde uns von den Schönheiten Norwegens zu erzählen.

Die Bordküche zaubert uns täglich sowohl traditionelle als auch moderne Gerichte. Ein Essen leckerer als das andere. Corona bedingt gibt es keine Buffets. Wir wählen uns unsere Gerichte anhand der Menukarte aus und bekommen dann das Gewünschte am Tisch serviert (und wie gesagt: das Essen ist sensationell – denn nach 10 Tagen bekomme ich fast den Reissverschluss meiner Hose nicht zu. Hätte es Knöpfe, müsste ich wohl um das Augenlicht meines vis à vis bangen!). Eingenommen werden die Mahlzeiten im Speisesaal. Für den kleinen Hunger gibt es zudem ein Café mit Bäckerei.

Wir werden strengstens kontrolliert, dass wir sämtliche Corona-Massnahmen einhalten. Vor dem Betreten des Restaurants müssen die Hände nicht nur desinfiziert werden, sondern auch mit Seife gründlich gewaschen werden. Auch die Körper-Temperatur wird jeweils vor dem Betreten des Restaurants und des Schiffes gemessen. Automatische Desinfektionsboxen und Gesichtsmasken sind an mehreren Orten vorhanden.

Unser Auslaufen in Bergen: Ein Teil unserer Gruppe und noch mehr Passagiere drängen auf das Aussendeck. Am Quai stehen Leute und winken, wir winken zurück, Fotoapparate klicken. Etwas verspätet laufen wir aus. Man hört Rufe und Gelächter und schon gleitet das Schiff gemächlich aus dem Hafen und nimmt Kurs Richtung Norden. Am dunklen Nachthimmel erstrahlen Sterne. Schwarz und geheimnisvoll liegt der Nordatlantik vor uns.

Mein Tipp an die Gäste, sich so oft wie möglich draussen auf dem Aussendeck aufzuhalten – schliesslich findet die Natur draussen statt und schlafen könne man auch wieder Zuhause – habe selbst ich nicht täglich eingehalten. Es war zum Teil einfach viel zu brrrrrrr kalt – aber trotzdem wunderschön: Der Wind frischt auf, verjagt die Wolken, die dann doch wieder kommen. Leise klatschen die Wellen an den Bug, weisse Gischt spritzt hoch, wenn das Schiff mit 15 Knoten in der Stunde rhythmisch durchs Wasser pflügt – dem Ende von Europa entgegen.

Jede einzelne Seemeile der Küstenkreuzfahrt von Bergen nach Kirkenes und zurück ist voll von neuen Erlebnissen. Die Berge sind unveränderlich, aber das Wetter und das Licht wechseln ständig und verändern die Farben und das Aussehen der Landschaft. Hier treffen wir auf das sanfte Weiss des Schnees, das brennende Grün der Nordlichter – Meer, Himmel, Berge, Fjorde…. und Inseln – es soll an die 150’000 Inseln geben – und wir fahren mitten durch diesen einmaligen Schärengarten. Entlang der Küste verstecken sich winzige Fischerdörfer vor der wilden Brandung des Atlantiks, während sich grössere Küstenstädte in den engen Raum zwischen wilden Bergen und der Meeresküste schmiegen.

Viel Lachen beschert auf einer Postschiff-Reise jeweils die Polarkreis-Zeremonie. Dafür erscheint extra der Meeresgott Neptun an Bord. Und diesmal «droht er uns», das zu tun, was er sagt: sprich – sich taufen zu lassen. Denn wenn wir dies nicht tun, hätten wir keine ruhige See, und säen auch keine Nordlichter. Also lassen wir uns (zumindest die Mutigen und Unerschrockenen unter uns) eine Kelle voll Eiswürfel in den Nacken schütten. Brrrr…. Die Fotoapparate klicken und als Belohnung bekommen wir ein Schnapsglas gefüllt mit süssem Sirup (auch hier: Corona lässt grüssen – normalerweise gäbe es einen lokalen Moltebeerenschaps!!)

Die Nordlichter:

Plötzlich ertönt die Durchsage aus dem Lautsprecher: «Meine Damen und Herren, es sind Nordlichter zu sehen». Also Gabel und Messer hinlegen, oder raus aus dem kuscheligen warmen Bett, in die Jacke schlüpfen, nach Mütze und Handschuhen greifen und raus aufs Aussendeck. Am Himmel hat sich ein weisser Fleck gebildet, jetzt nimmt er einen Grünton an, verfärbt sich mehr und mehr, und nun beginnt dieser Fleck zu tanzen. Es sieht aus, als streckte das Licht eine Hand nach uns aus, als zerfliesse das «etwas grüne» im Nachthimmel. «Mann und Frau» kämpft mit dem Stativ und Fotoapparat. «Ahs und Ohs» sind zu hören. Alle schauen ergriffen himmelwärts zu diesem Spektakel, und plötzlich ist das Licht verschwunden, so schnell, wie es gekommen ist. Wir bleiben einen Augenblick wie verzaubert stehen, saugen die salzige Luft der frischen Polarnacht in uns auf, geniessen den Fahrtwind.

Die Tage an Bord der Havila Capella vergehen im Fluge. Wenn wir nicht gerade auf eines der spannenden Ausflüge sind, so trifft man sich zum Karten spielen, oder wir lesen, sitzen gemütlich zusammen bei einem Kaffee, ab und zu sogar in der Kaminecke. Oder wir sitzen ganz entspannt in der grossen Observation-Lounge mit den grossen Panoramafenstern und gleiten der sich immer ändernden Landschaft vorbei. Übrigens werden Sehenswürdigkeiten entlang der Route immer über den Lautsprecher durchgegeben.

Abends wenn wir uns in unser Bett in der Kabine legen, schaukelt uns die Havila Capella sanft, aber schnell in den Schlaf, während sie Seemeile um Seemeile zurücklegt. God natt!

Der letzte Tag auf See naht infolge Sturms etwas schneller an und Wehmut kommt auf, und doch hat noch viel Platz in diesen letzten Stunden:

  • Noch einmal im Sessel an der Fensterfront sitzen,
  • noch einmal an der Reling stehen,
  • noch einmal das Salz auf den Lippen und den Nordwind im Haar spüren,
  • noch einmal ins Wasser schauen, sich dem Rhythmus des Schiffs hingeben…

….und schon auf dem Heimflug oder spätestens Zuhause werden wir wehmütig an die definitiv «schönste Seereise der Welt» zurückdenken und davon träumen und zehren…… wie wir die Polarkreis-Taufe erlebt haben, an die frühe Dämmerung, an die interessante und kurzweilige Stadtführung, die Küstenwanderung samt Spikes und Stirnlampe, an die Rentier-Schlittenfahrt, an die Nordkap-Fahrt – für die einen per Bus und für die Abenteuerlicheren und Mutigen per Quad, an die Nordlichter, an die Schneemobil-Fahrt über den Fjord, vom Schneehotel, der Hundeschlitten-Fahrt, der Vesterälen und Lofoten, vom norwegischen Lachsmärchen, vom gemütlichen Schlendern durch ein Norwegisches Städtli und und und….

Liebe Gäste, ich danke jedem einzelnen von Euch für die gemeinsame Reise. Ihr wart grossartig! Ihr habt gezeigt, es braucht keinen Alkohol, um lustig zu sein! Ihr wart jeden Tag aufgestellt, motiviert, abenteuerlich, neugierig, spontan, voller Tatendrang….und habt wunderbar untereinander harmoniert.

Ich würde sofort wieder mit Euch allen auf eine weitere Reise gehen!!

 

Herzlichst, Eure Reiseleiterin, Susanna Giovanoli

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