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Nordkap und der hohe Norden Norwegens

Am fast nördlichsten Punkt Europas

Kalt, oft dunkel und rau: Das Nordkap und der hohe Norden Norwegens erfüllen nicht die gängigen Ferienklischees. Aber die Region ist faszinierend anders und beeindruckend schön – im Sommer wie im Winter.

Nordkap

Nordkap: unendliche Weite.

Der Wind bläst eisig und mit viel Kraft. Er kommt vom Meer und stösst die Besucher fast von der Klippe weg ins Land hinein. Beinahe so, als wolle er sie warnen: Hier ist der Kontinent zu Ende. Auf diese Steine folgt nur noch das kalte Meer. Hier stehst Du am Rand der Welt. Der Wind, so fühlt es sich an, ist ein Vorbote. Würde man hier wie ein Vogel in die Luft steigen und in Richtung Norden fliegen, wäre man nach rund 2000 Kilometern am Nordpol. Dazwischen liegt fast nur noch Wasser und Eis. Das Nordkap ist einer der meistbesuchten Orte in Norwegen. Zwar ist es nicht der nördlichste Punkt Europas, wie das oft behauptet wird, denn die zu Norwegen zählenden Inselgruppen von Spitzbergen und Franz-Josef-Land liegen noch nördlicher. Zudem liegt das Nordkap selbst auf einer Insel, also strenggenommen nicht mehr Festland-Europa. Aber es ist der nördlichste Punkt, den man über eine Strasse von Kontinentaleuropa aus erreichen kann.Der Wind bläst eisig und mit viel Kraft. Er kommt vom Meer und stösst die Besucher fast von der Klippe weg ins Land hinein. Beinahe so, als wolle er sie warnen: Hier ist der Kontinent zu Ende. Auf diese Steine folgt nur noch das kalte Meer. Hier stehst Du am Rand der Welt. Der Wind, so fühlt es sich an, ist ein Vorbote. Würde man hier wie ein Vogel in die Luft steigen und in Richtung Norden fliegen, wäre man nach rund 2000 Kilometern am Nordpol. Dazwischen liegt fast nur noch Wasser und Eis. Das Nordkap ist einer der meistbesuchten Orte in Norwegen. Zwar ist es nicht der nördlichste Punkt Europas, wie das oft behauptet wird, denn die zu Norwegen zählenden Inselgruppen von Spitzbergen und Franz-Josef-Land liegen noch nördlicher. Zudem liegt das Nordkap selbst auf einer Insel, also strenggenommen nicht mehr Festland-Europa. Aber es ist der nördlichste Punkt, den man über eine Strasse von Kontinentaleuropa aus erreichen kann.

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Die Lofoten: unfassbar schön.

Tage ohne Anfang und Ende

Seiner mystischen Atmosphäre tun diese Spitzfindigkeiten keinen Abbruch. Ein riesiger Globus trotzt auf der grossen Fläche hoch oben über dem Meer dem Wetter. Ausser einem Besucherzentrum und Reisecars, die Menschen aus der ganzen Welt ans Kap bringen, gibt es weit und breit kein Anzeichen von Zivilisation zu sehen. Eine karge Hügellandschaft, beeindruckend offen und weit. Ein Sinnbild für den hohen Norden, der Besucher, wenn sie hier ankommen, mit seiner ganz eigenen Schönheit schon längst eingenommen hat. Im Winter geht hier, so weit nördlich, die Sonne nicht mehr auf, dafür tanzen mit etwas Glück sagenhafte Nordlichter über den Himmel. Im Sommer hingegen weicht die Sonne nicht mehr vom Himmel. Während 24 Stunden ist es hell, die innere Uhr Destination: Norwegen von Gästen gerät aus dem Gleichgewicht, die Grenzen zwischen Tag und Nacht, von einem Tag zum nächsten, verwischen. Zeit spielt keine Rolle mehr.

Besonders schön ist eine solche Reise durch Land und Zeit auf einem modernen Havila-Schiff entlang der berühmten Postschiffroute. Seit Ende des 19. Jahrhundert verbinden sogenannte Postschiffe auf der Strecke zwischen Bergen im Süden und Kirkenes im Norden des Landes die kleinen Städtchen an der stark zerklüfteten Küste. Für die Bewohner des hohen Nordens in Norwegen sind die Schiffe, die täglich auch die kleinsten Häfen anlaufen, eine Art schwimmendes Postauto, um zum nächsten Arzt zu kommen, die Tante ein Dorf weiter zu besuchen oder einfach Schuhe in der nächstgrösseren Stadt zu kaufen. An Deck mischen sich Einheimische und ausländische Reisende. Letztere sind fasziniert davon, wie Menschen so weit oben mit so viel Dunkelheit im Winter, leben können.

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Die norwegische Postschiffroute: eine der schönsten Seereisen der Welt.

Eine Reise entlang der Postschiffroute zählt mit Sicherheit zu den schönsten Schiffsreisen der Welt. Wer entlang der legendären Postschiffroute reist, verbringt die Zeit damit, stundenlang an Deck zu stehen und ungläubig in die spektakuläre Landschaft zu schauen, die im Süden noch lieblich und eher flach ist, gegen Norden aber rauer und markanter wird. Hohe Berge ziehen den Blick ins Land, schmale Fjorde sorgen für Staunen, und immer wieder tauchen wie aus dem Nichts kleine Siedlungen auf, wenige hübsche, bunte Holzhäuser weitab vom Rest der Welt. Manchmal sind die Städte auch grösser und moderner, als es die Umgebung erwarten lässt. Tromsø ist eine solche Überraschung. Eine lebendige, schöne Studentenstadt nördlich des Polarkreises, das Tor zur Arktis und schon im 19. Jahrhundert Ausgangsstation für Polarforscher, furchtlose Jäger und Abenteurer. Die Stadt hat eine reiche Geschichte und auch heute noch weht ein gewisser Abenteuergeist durch die Strassen.

Die Seeleute nannten Tromsø einst das Paris des Nordens, weil die Frauen die neusten Kollektionen aus Paris trugen und starke Männer mit Eisbärenbabys an der Leine eine gewisse Extravaganz ausstrahlten. Die jungen Bären wurden an Zoos in ganz Europa verkauft. Tromsø war im 19. Jahrhundert eine wichtige Handelsstadt. Der Vergleich mit Paris scheint aus heutiger Sicht trotzdem etwas weit hergeholt, aber er ist auch gar nicht nötig. Tromsø hat seinen eigenen Charme, geprägt von farbigen Holzhäusern, belebten Strassen mit Cafés sowie einer überwältigenden Natur direkt vor der Haustür. Das Stadtgebiet erstreckt sich neben einem Teil auf dem Festland über mehrere Inseln im Fjord.

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Tromsø, das «Paris des Nordens».

Licht in der Dunkelheit

Nicht alle Gäste ziehen von Tromsø aus in den Norden, vor allem im Sommer reisen auch viele Besucher in Richtung Süden weiter. Die Lofoten sind nicht weit und lassen sich gut über die Strasse vom Festland aus erreichen. Die Inselgruppe reizt mit besonders spektakulären Landschaftsbildern. Fast senkrecht ragen die Berge aus dem Wasser, weisse, einsame Strände erinnern an die Karibik und die typischen roten Fischerhäuschen scheinen am schmalen Übergang vom Berg zum Wasser zu kleben. Wer nicht mit einem Auto unterwegs ist, erreicht die Lofoten mit einem Postschiff. Diese gehören zu Norwegen wie die tiefen Fjorde und die unaufgeregten, sympathischen Einwohner. Die einheimischen lieben die Natur, die sie umgibt, und selbst im Winter trifft man sich meist draussen, beim Langlaufen, Eisfischen oder für Spaziergänge. Das, erzählen uns Norweger, sei das Rezept, um die lange Dunkelheit zu meistern. Viel frische Luft und Bewegung. Ganz dunkel ist es übrigens nur wenige Tage. Selbst im tiefen Winter taucht ein schwaches Dämmerungslicht die Umgebung für wenige Stunden in ein zauberhaftes, aussergewöhnliches Gewand. Und für Besucher ist klar: nie war Licht schöner und geheimnisvoller.

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