Ostern in Hamburg mit Elbphilharmonie mit Gisela Jähn
Gisela Jähn
Reisehit 5 | 5-tägige Reise
13. - 17. April 2025 (Frei) | 27. April - 1. Mai 2025 (Frei) | 11. - 15. Mai 2025 (Frei) | 14. - 18. September 2025 (Frei) | 28. September - 2. Oktober 2025 (Frei) | 5. - 9. Oktober 2025 (Frei) | 19. - 23. Oktober 2025 (Frei)
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CHF659Reisehit 51 | 4-tägige Reise
24. - 27. April 2025 (Frei)
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CHF899Reisehit 55 | 4-tägige Reise
8. - 11. Mai 2025 (Frei)
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CHF879Ostern in Hamburg mit Elbphilharmonie
Es war zu erwarten, dass wir nicht die einzigen Touristen in Hamburg sein werden. Die Idee, diese tolle Stadt über Ostern zu besuchen, hatten nebst über 200 Gästen von Car Tours noch Tausende anderer Besucher aus aller Welt. Mit drei Doppelstockbussen sind wir am frühen Karfreitagmorgen von drei verschiedenen Abfahrtsorten, Sargans, Thun und St. Gallen Richtung hoher Norden gestartet. Es kam uns zu Gute, dass, infolge des Feiertages, keine Lastwagen unterwegs waren und auch der Umstand, dass wir nord- und nicht südwärts fuhren, bescherte uns kaum Stau’s, wie wir sie sonst von den deutschen Autobahnen kennen.
Nach einer zwar mehrstündigen aber dennoch angenehmen Fahrt mit unserem versierten Chauffeur Ivo, von Strickler Reisen, erreichten wir gegen 20 Uhr die Hauptstadt des Bundeslandes Hamburg. Deutschland besteht aus 16 Bundesländern, die Stadt Hamburg ist sowohl ein sog. Stadtstaat, wie auch eine eigene Stadt. Eingebettet zwischen den Bundesländern Schleswig-Holstein im Norden und Niedersachsen im Süden liegt Hamburg mit einer Fläche von 755 km2 grössenmässig an zweitletzter Stelle. Kleiner ist nur der Stadtstaat Bremen und unwesentlich grösser der Stadtstaat Berlin.
Nach einem leckeren Abendessen und einer wohlverdienten Nachtruhe starteten wir den Samstag mit einer Stadtrundfahrt mit Heide, der lokalen Fremdenführerin. Mit viel Witz, grossem Wissen und dem unvermeidlichen, manchmal etwas rauen Charme einer echten „Hamborger Deern“ zeigte sie uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten dieser tollen Stadt. Los ging es bei den St. Pauli Landungsbrücken, dem ehemaligen Hafen und heutigen Anlegestelle für Fahrgastschiffe.
Der erste hölzerne Schiffsanleger an dieser Stelle wurde 1839 errichtet und diente als Anlegestelle von Dampfern der Überseelinien, unter anderem für die großen HAPAG-Linienschiffe. Die Hamburg-Amerikanische Paketfahrt-Aktien-Gesellschaft wurde 1847 gegründet und 1970 mit der Bremer Gesellschaft Lloyd zur heutigen HAPAG-LLOYD AG fusioniert. Albert Ballin, nach dem auch eine Strasse in der Innenstadt benannt ist, war einer der wichtigsten Generaldirektoren der Gesellschaft und machte die HAPAG zur grössten Schifffahrtslinie der Welt.
Der heutige, ab 1907 errichtete Schiffsanleger besteht aus schwimmenden Pontons, die über neun bewegliche Brücken vom Festland aus zugänglich sind.
Den Nachmittag verbrachten wir in der Innenstadt mit ihren zahlreichen Restaurants, Kaufhäusern und Nobelhotels. Eines der bedeutendsten Nobelherbergen Hamburgs, das „Vier Jahreszeiten Jungfernstieg“ liegt wunderschön am Alsterbecken an bester und auch teuerster Lage. Der Name „Jungfernstieg“ stammt tatsächlich davon, dass im 19. Jahrhundert die unverheirateten Damen dort flaniert sind, in der Hoffnung, einen Galan zu finden. Ob es damals einfacher war als heute über die sozialen Medien, sei dahin gestellt!
Reeperbahn – unter diesem Motto stand der Samstagabend. Im traditionsreichen Restaurant „Hamborger Veermaster“, mitten auf dem Hamburger Kiez, wurde uns ein währschaftes Abendessen serviert. Fisch, vegetarisch oder Fleisch standen zur Auswahl. Im Lokal, durch seine Dekoration mit Schifffahrtsrelikten, unschwer als ehemalige „Matrosenheimat“ zu erkennen, ging es ziemlich laut, etwas rau aber herzlich zu. Wer wollte, konnte nach dem Abendessen die Reeperbahn noch auf eigene Faust erkunden. Das Wort „Reeper“ stammt von den Seilmachern, die früher dort ihrem Handwerk nachgingen. Nach und nach entwickelte sich die Strasse zum berühmt-berüchtigten Rotlichtviertel, in dem zahlreiche Stars vergangener Zeit, zum Beispiel Hans Albers, Freddy Quinn und viele mehr ihre Karriere begannen.
Der Sonntagmorgen stand im Zeichen einer Hafenrundfahrt auf der Elbe. Mit zwei Barkassen schipperten wir, begleitet und kommentiert von je einem echten Hamburger Seebären durch das Hafenbecken. Vorbei an riesigen Kreuzfahrt- oder Containerschiffen, teuren Luxusyachten und kleinen Fischerbooten. Die witzigen Sprüche, die die interessanten Ausführungen der Kapitäne begleiteten, erzeugten immer wieder grosses Gelächter. Vieles davon kann sicher als sog. Seemannsgarn gewertet werden, gehört aber einfach zu einer Hafenrundfahrt dazu. Es ist ein ganz spezieller Anblick, die Stadt vom Wasser aus zu sehen. Sei es die Elbphilharmonie, das moderne Werk der beiden Schweizer Architekten, Herzog und De Meuron, die St. Michaelskirche, von den Hamburgern liebevoll nur der “Michel“ genannt oder eines der beiden Museumsschiffe, „Rickmer Rickmers“ und die „Cap San Diego“ – es gibt enorm viel zu sehen und die Handykameras klickten ununterbrochen. Nach der Rundfahrt blieb genügend Zeit, sich all diese Sehenswürdigkeiten rund um die Landungsbrücken noch etwas näher anzuschauen. Wer Lust und keine Platzangst hatte, konnte zum Beispiel den alten Elbtunnel besichtigen. Dabei steigt man per Treppe oder mit dem Lift einige Meter unter die Wasseroberfläche und kann zu Fuss durch den hellen, mit weiss-blauen Kacheln ausgekleideten Tunnel auf die andere Elbeseite und zurück gehen. Auch die Speicherstadt mit ihren ehemaligen Kontoren und Lagerhallen, die in Museen, Kaffeehäuser und Restaurants umgewandelt wurden, ist ein Besuch wert.
Am Ostersonntagabend durften wir das Highlight dieser wunderbaren Reise erleben – ein Konzert des englischen Kammerorchesters in der Elbphilharmonie. Mit Werken von Johann Sebastian Bach und Wolfgang Amadeus Mozart wurden unsere Ohren auf das Herrlichste verwöhnt. Die Akkustik in der „Elphi“ gehört zu einer der besten weltweit. Aber auch nur schon das Gebäude an und für sich und der Konzertsaal, der trichterförmig steil ansteigt, sind äusserst sehenswert und von der „Plaza“, einem gedeckten Balkon mit Glasfront, hat man eine phantastische Aussicht auf den Hamburger Hafen. 2 Stunden lang durften wir den herrlichen Klängen der virtuosen Musiker, allen voran dem jungen Violinisten Giovanni Andrea Zanon, zuhören.
Am darauffolgenden Morgen hiess es leider schon wieder Abschied nehmen von Hamburg. Mit Sicherheit werden sich einige Gäste diese grossartige Stadt ein zweites oder drittes Mal anschauen. Hamburg ist immer eine Reise wert – wir kommen wieder.
Auch am Rückreisetag hatten wir verkehrstechnisch Glück, der Ostermontag war noch relativ ruhig und die Strassen nicht zu stark überfüllt. Müde aber glücklich und mit vielen unvergesslichen Eindrücken im Gepäck erreichten wir am späten Abend die Ausstiegsstellen in der Schweiz.
Wir bedanken uns bei allen mitreisenden Gästen für die sehr angenehme Reise – es war wundervoll mit Euch.
Auf bald wieder einmal
Herzlichst
Gisela und Ivo