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Preiskracher Dalmatien

Bericht vom 16. – 22. März 2022 | Bus Nummer 3                              

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Es berichtet für Sie unsere Reiseleiterin

Viola Schärer

Reisehit 212 | 8-tägige Reise
6. - 13. April 2025 | 11. - 18. Mai 2025 | 5. - 12. Oktober 2025

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Reisehit 16 | 7-tägige Reise
17. - 23. April 2025 (Frei) | 4. - 10. September 2025 (Frei) | 30. Oktober - 5. November 2025 (Frei)

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Reisebericht Dalmatien

Unterwegs in Winnetous Filmheimat

Es ist Mittwochmorgen als eine bunt gemischte Gruppe sich auf den Weg nach Dalmatien macht. Nein, dies ist kein Land, sondern eine Region entlang der Ostküste der Adria in Kroatien und erstreckt sich von der Insel Pag im Norden bis über die Bucht von Kotor im Süden. In unserem Bus treffen sich Gäste aus Basel, Aarau, Zürich, Luzern, St. Gallen, Pfäffikon und Sargans. Turi, ein Walliser Chauffeur von Zerzuben (eigentlich in Pension, aber immer mal wieder mit Vollblut im Einsatz) bringt uns von Basel nach Bellinzona, wo ich mich ein bisschen wehmütig von ihm verabschieden muss, denn hier wartet schon Ueli auf uns, der uns nun während der ganzen Reise begleiten wird.  Dass Ueli mit Leidenschaft fährt spürt man schnell, dank seinem ruhigen Fahrstil fühlen wir uns so sicher wie in Abrahams Schoss in dem leuchtend blauen und bequemen Zerzuben Bus.

Da die Anreise doch etwas lang ist, gibt es den ersten Zwischenstopp in Ljubljana/ Slowenien. Ohne Zwischenfälle unterwegs, eine flüssige Fahrt und ein aufgestellter, humorvoller Chauffeur- der Tag vergeht wie im Flug und wir erreichen gegen 20.00 Uhr unser Hotel. Nach einem Laško (einheimisches Bier) und einem etwas späten Abendessen fallen wir müde wie ein Stein ins Bett.

Tag 2

Am nächsten Morgen besichtigen wir mit Karmen- unserer lokalen Reiseführerin- die Altstadt von Ljubljana. Vom Namen her kennt man diese Stadt, doch hätte man niemals so ein schmuckes Städtchen erwartet. Ljubljana übersetzt heisst «die Geliebte», nun verlieben könnte man sich hier schon. Geschäftig geht es auch auf dem Marktplatz zu, Sauerkraut überall- das scheinen die Slowenier hier täglich zu essen! Majestätisch wacht die im 11. Jahrhundert erbaute Burg «Laibacher Schloss» über der Stadt. Einige der Gäste wagen sich bis ganz nach oben um den schönsten Ausblick über die Stadt zu erhaschen.  Viele Gebäude erinnern an die prunkvolle Zeit, als die Stadt noch zum österreichischen Reich gehörte. Karmen erzählt uns auch, dass die Türken zu früheren Zeiten hier plünderten, es gab viele Kämpfe um Macht und Ruhm.

Am Nachmittag fahren wir weitere 400km- über die Grenze nach Kroatien, Dalmatien. Unterwegs erblicken wir eine unfruchtbare Karstlandschaft, Steine links und rechts, ja Kroatien ist wahrlich ein steinreiches Land! Kaum haben wir die Grenze passiert, inklusive der Kontrolle eines grimmig dreinblickenden Grenzwächters, erreichen wir den Tunnel, der uns durch das dinarische Gebirge direkt zur adriatischen Küste führt. Wie aus dem Nichts trifft uns auf dem Höhenweg hinab zur Küste der Bora-Wind (auch Bura genannt) Ein Fallwind der bis zu 200km/h erreichen kann. Teilweise wird deshalb auch die Strasse gesperrt. Oder, wie heute, gibt es eine Geschwindigkeitsbegrenzung, also runter vom Gas und Hände fest ums Lenkrad.  Ueli hat seinen Bus aber gut im Griff und rechtzeitig zum Sonnenuntergang erreichen wir die Insel Murter, die durch eine Drehscheibenbrücke mit dem Festland verbunden ist. Murter ist ein beliebtes Ferienziel, ein kleiner Geheimtipp. Es ist nicht so touristisch überlaufen, trotz ausgezeichneter Strände zum Baden. Unser Hotel befindet sich in dem Ort Tisno, direkt bei der Drehbrücke mit Blick zum Hafen.

Während des 18. Jahrhunderts war Tisno insbesondere bei reichen italienischen Familien sehr beliebt. In dieser Zeit entstanden prächtige Paläste und Villen. Einst lag der Fokus der Bewohner auf Landwirtschaft, Wein- und Olivenbau. Mittlerweile ist aber der Tourismus die Haupteinnahmequelle. Da noch nicht Hauptsaison ist, ist der Ort ruhig und wirkt fast ein wenig verschlafen. Entlang der wunderschönen Uferpromenade zu spazieren lässt uns tief einatmen und Energie tanken, angesichts des tiefblauen klaren Meeres. Abends im Hotelzimmer öffne ich das Fenster um den Wellen des Meeres zu lauschen. Doch statt dem Meeresrauschen höre und spüre ich Bora – der Wind der mich durch die Nacht begleitet.

Tag 3

Heute ist ein Ausflug mit Stadtbesichtigung in Sibenik an der adriatischen Küste auf dem Programm.  Sibenik? Das kennt man, hier spielt doch auch der Kroatien-Krimi, eine Sendereihe die im ARD-Fernsehprogramm läuft. Wir besichtigen die Stadt mit Vinka, einer lustigen einheimischen Reiseführerin, die uns mit ihrer herzlichen und humorvollen Art bald in ihren Bann zieht. Stolz führt sie uns durch ihre Stadt. Viele Paläste reihen sich in schmalen Gassen. In vergangenen Zeiten wohl prächtig und imposant- wirken sie heute nur noch alt und renovationsbedürftig. Vom ehemaligen Reichtum ist nicht mehr viel übriggeblieben. Die Stadt wirkt leer, vor uns ein paar Zigaretten rauchende Dorfbewohner im Café, die vielleicht von alten Zeiten erzählen. Ausser unserem Schweizer-Grüppli sind nicht viele Touristen zu sehen. Die Uferpromenade hingegen ist belebter. Chic gekleidete Damen, mit sicher sündhaft teuren Handtaschen, schlendern entlang den Restaurants. Schnell findet jeder von uns ein nettes Lokal, wo wir unseren Durst stillen und uns mit einem dalmatischen Gericht, einem leckeren Fisch, frittierten Tintenfisch oder auch mit einer Pizza verköstigen.

Danach fährt uns Ueli ins Freilichtmuseum Ethnoland zu Ana. Hier können wir das ursprüngliche Kroatien und die dalmatische Gastfreundschaft kennen lernen. Ana ist einfach toll, spricht perfekt deutsch und erklärt alles mit viel Humor.

Die Geschichte über das Leben der Menschen im Hinterland von Dalmatien beginnt in einem typisch dalmatinischen Haus. Ana führt uns durch eine Speisekammer (sog. Konoba) mit alten Holzfässern und Wassereimern, wir bestaunen ein traditionell eingerichtetes Schlafzimmer, einen Webstuhl, ein Speisezimmer und eine Küche (dalm. Kužina) mit alten Möbeln und Geschirr, und erfahren, dass sich im Dachgeschoss ein Trockenkammer für Schinken und Fleisch befand.

Sie erklärt uns wie das Zusammenleben in der häuslichen Gemeinschaft war und wie, genau wie heute, Oliven, Wein, Käse und der berühmte Schinken hergestellt wurden.

Natürlich dürfen wir die Produkte, die noch nach altem Rezept hergestellt werden auch degustieren. Brot mit dem berühmten drniški pršut, ein Rohschinken, der 12-24 Monate reift, bis er zum Verzehr reif ist. Dazu einheimische Weiss- und Rotweine. So ein Schinken gibt natürlich Durst. Dank Ana wissen wir nun auch den Unterschied zwischen grossen und kleinen Handtaschen: Frauen mit kleinen Handtaschen sind unverheiratet und auf Bräutigam Ausschau, während grosse Taschen den Herren signalisieren: Finger weg, ich bin verheiratet und vergeben!  So wurde früher untereinander kommuniziert, bevor es WhatsApp und Co. gab. Und schon gibt es ein grosses Gelächter, als wir die Handtaschen unserer Damen begutachten! Wer hat denn eine kleine Tasche? 😊

Hans – ein Gast aus unserer Gruppe- wird natürlich gleich bei unserer Ankunft von Ana gründlich inspiziert- Hände in den Hosentaschen – bedeutet: er scheut die Arbeit!  Nun wird er den ganzen Nachmittag von Ana in die Führung mit einbezogen und schon bald kennt jeder in der Gruppe den Hans und bis zur Heimreise sorgt er für lustige Unterhaltung. Bruno bekommt den Spitznamen «der stolze Kroate», wohl wegen seiner grossen Statur und der auffälligen Sonnenbrille. So kennt Ana bald jeden in der Gruppe bei seinem Namen.  Etnoland mit Ana muss man einfach erleben. Danke Ana, wir kommen gerne wieder.

Nach dem lustigen Nachmittag werden wir beim Abendessen im Hotel mit traditioneller Musik unterhalten. Natürlich tanzen dazu auch einige unserer Gäste, oder trinken ein Glas Babic (ein dalmatischer Rotwein, mit einem hervorragenden, kräftigen Aroma). So lassen wir den erlebnisreichen Tag gemütlich ausklingen, danach schnell Einschlafen ist absolut kein Problem!

Tag 4

Heute geht es nun endlich zu Winnetou, respektive in den Krka Nationalpark. Pierre Brice und Lex Barker sind für uns alle ein Begriff. Auf diesen Ausflug sind wir natürlich sehr gespannt. Im Krka Nationalpark mit den sieben schönen Wasserfällen befinden sich auch die Drehorte zu den Filmen «Winnetou1», « Old Shatterhand», «Unter Geiern», «Der Ölprinz» und «Winnetou und «Old Shatterhand im Tal der Toten». Unter Indianergeheul wandern wir durch steiniges Gebiet, über unzählige Holzwege und Brücken zu den berühmten Wasserfällen und bewundern den längsten Fluss Kroatiens, den Krka (72km), der sich auf 20km durch den Nationalpark schlängelt. Die Farben des Wassers wechseln von smaragdgrün bis königsblau. Der 7. und längste Wasserfall ist der Skradinski Buk. Er verläuft über 17 Stufen über eine Länge von circa 800 Meter und zählt zu den schönsten Travertin-Wasserfällen Europas. Ein wildromantisches Schauspiel, Winnetou lebt wieder auf in unseren Herzen.

Entlang der wunderschönen Flusslandschaft des Nationalparks Krka befinden sich zahlreiche Ruinen, Mühlen und sakrale Sehenswürdigkeiten. Einzigartige Fotomotive, inklusive Sonne und blauem Himmel – ein Traumtag, wir Hobbyfotografen sind alle begeistert! Wieder zurück an der schönen Uferpromenade in Sibenik geniessen wir ein Mittagessen in der Sonne und Ueli bestellt gleich nochmals Tintenfisch, den gibt’s nirgends so frisch wie hier direkt am Meer.

Tag 5  

Vinka holt uns heute Morgen direkt im Hotel ab und wir fahren zur Stadtbesichtigung nach Split, der zweitgrössten Stadt in Kroatien. (Dubrovnik ist die Grösste!)  Die Stadt mit dem Diokletian Palast, der Top-Attraktion von Split.  Erbaut wurde die gigantische Anlage-rechteckig, von vier Mauern umgeben, mit je einem Tor –  im 4. Jahrhundert als Altersruhesitz für den römischen Kaiser Diokletian. Fast ehrfürchtig besichtigen wir diesen geschichtsträchtigen Ort – Vinka weiss auch viel über die Geschichte der Anlage zu erzählen. Das Viele-Treppen-Steigen macht ein bisschen müde… Zeit, um uns auf eigene Faust zu verweilen, vielleicht auch mit einem Aperol Spritz?

Am Nachmittag besuchen wir noch Trogir, eine 2000 Jahre alte Stadt. Man sagt «eine Perle an der Küste von Dalmatien» und nur 27km von Split entfernt. Den besonderen Charme und Flair hat Trogir den Römern zu verdanken. Diese trennten das alte Stadtzentrum durch einen Kanal vom Festland. Wir schlendern durch enge, romantische Gassen, entlang den historischen Häusern und Plätzen, umrahmt von einer traumhaften Uferpromenade. Wie fast jede Sehenswürdigkeit, die wir bis jetzt besucht haben, gehört auch die Altstadt von Trogir zum UNESCO Weltkulturerbe. Neben der Kathedrale gibt es eine Eisdiele und wen treffen wir dort? Natürlich Ueli, der sich ein leckeres Eis gönnt. Pssst, ich habe auch eines bekommen😊.

Tag 6

Heute heisst es Koffer packen! Wir verlassen Kroatien und fahren Richtung Italien, nach Lido di Jesolo. Ueli wählt heute die Küstenstrasse, die berühmte Jadranska Magistrala, entlang einer der schönsten Küsten der Welt.  Sie ist Teil der Europastraße 65, mit 658 km Länge der grösste Teil des kroatischen Abschnitts und trägt die offizielle Bezeichnung D8. Dicht am Rand des Velebit-Gebirges zieht sich die Magistrala an der Küste entlang, vorbei an 1244 Inseln. Eine Fahrt, die einzigartig ist und uns nur noch staunen lässt. Bei Rijeka verlassen wir die Küstenstrasse, fahren noch eine kurze Strecke durch Slowenien und schon sind wir in Italien auf dem Weg zur Zwischenübernachtung in Lido di Jesolo. Grossen Applaus an Ueli, er hat es wieder rechtzeitig geschafft und wir sind pünktlich zum Sonnenuntergang am Meer angekommen.  Ein letztes Mal treffen wir uns zu dem gemeinsamen Abendessen im Hotel. Ein letztes Mal živjeli! saluti!- prosit!

Tag 7

Ring – ring – ring- heute müssen wir früh aus den Federn, Abfahrt ist um 07.15 Uhr. Der Tag der Heimreise ist gekommen und das Frühstück wird uns heute etwas früher serviert.

Nachdem alle Koffer verstaut sind, der Motor und das Navi gestartet hat, lehnen wir uns gemütlich in unseren Sitzen zurück und so mancher Gast schliesst wieder die Augen und träumt vielleicht ein bisschen von Winnetous Abenteuer.

Unsere Reise in den « wilden Westen» von Dalmatien hat uns allen viele Eindrücke und traumhaft schöne Bilder hinterlassen und wir verabschieden uns voneinander mit lautem Indianergeheul.

Eine tolle Reise mit einer tollen Gruppe und ich hoffe, dass ich euch wieder auf einer Reise nach …… begleiten darf. Hugh, ich habe gesprochen!

Das Ende einer jeden Reise, ist der Anfang einer Neuen!

Viola

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