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Fantastisches Perigord mit Gisela Jähn

Bericht vom 1. – 8. September 2025

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Gisela Jähn 1

Gisela Jähn

Reiseleiterin
Wohin du auch gehst, gehe mit ganzem Herzen.

Reisehit 394 | 8-tägige Reise
14. - 21. September 2026 (Frei) | 28. September - 5. Oktober 2026 (Frei)

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Fantastisches Perigord

Périgord ? Viele Menschen wissen nicht genau, wo sich diese Region befindet. Französisch, ja französisch hört es sich an……und da liegen sie mit der Vermutung richtig.

Das Périgord ist eine, bislang noch nicht sehr bekannte Landschaft in Frankreich, in der Region Nouvelle Aquitaine, Departement Dordogne, gelegen. Im Vergleich mit den grossen Touristenhochburgen wie Paris, Côte d’Azur oder die Normandie/Bretagne, wird dieses Kleinod erst so langsam entdeckt. Es handelt sich um ein äusserst besuchenswertes Gebiet im Südwesten von Frankreich, das für sein reiches historisches Erbe, seine Küche und das gemässigte Klima bekannt ist.

Das Périgord wird in vier Zonen aufgeteilt, deren Name jeweils von den vorhandenen Naturschätzen herleitet. Périgord noir von den dunklen Eichen- und Pinienwäldern, Périgord blanc von den Kalksteinfelsen, Périgord vert vom waldreichen Norden und Périgord pourpre vom Weinanbaugebiet. Die Hauptstadt Périgueux liegt zentral in der rund 100km Durchmesser grossen Landschaft.

All diese Schönheiten zu sehen, dazu entschieden sich 44 Personen, die am frühen Montagmorgen gespannt und mit Vorfreude in Sargans, Pfäffikon, Zürich, Aarau, Basel und Bern in den von Jürg chauffierten Zerzuben-Bus einstiegen. Die Reiseroute führte uns am ersten Tag via Lausanne, Genf bis nach Lyon zur ersten Übernachtung, da die ganze Strecke mit knapp 900km für den ersten Tag doch etwas zu weit gewesen wäre. Eine Strassensperrung kurz nach Genf bescherte uns zwar einen Umweg, dadurch allerdings auch eine unerwartete aber schöne Gelegenheit, die Stadt Annecy bei der Mittagspause besuchen zu können.

Fantastisches Perigord mit Gisela Jähn 3

Weiter ging es ohne Zwischenfälle und Staus zu unserem ersten Übernachtungsziel nach Dardilly, einem Vorort von Lyon. Im B & B Hotel Lyon erwarteten uns moderne Zimmer, ein feines Nachtessen und ein reichhaltiges Frühstück.

Die Fahrt am nächsten Morgen durch das Zentralmassiv, einem rund 85‘000 km2 grossen Gebirge in der Mitte des südlichen Frankreichs war geographisch äusserst abwechslungsreich und nach knapp 400 Kilometern erreichten wir, nach einer kurzen Mittagpause, unseren ersten Programmpunkt – die Fahrt mit dem Trüffelzug von Martel nach St. Denis und zurück. Für diese Fahrt werden täglich wechselnd Dampf- oder Dieselzüge eingesetzt. Wir erwischten den Tag mit dem Dieselzug, was der Fahrt aber keinen Abbruch tat. Man könnte fast sagen, im Gegenteil, man bekam keine schwarzen Köpfe vom Rauch ! Die rund 70-minütige Fahrt in den historischen, offenen, mit Holzbänken ausgestatteten Waggons ging entlang an schroffen, steilen Felswänden und weiten fruchtbaren Wiesen, Wäldern und Feldern. Wer an Höhenangst leidet, schaut bei dieser Fahrt besser nicht zu oft nach unten.

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Für die nächsten vier Nächte brauchten wir das Hotel nicht zu wechseln, wir quartierten uns im hoch über dem Dordogne-Tal gelegenen Hotel „Le Relais de Castelnau“ in Loubressac ein. Der Fluss Dordogne, mit seinen rund 485km Länge, somit an zehnter Stelle in Frankreich, gibt dem Departement und dem Tal seinen Namen. Die 101 Departements von Frankreich sind die Unterteilungen in den 14 Regionen (mit unseren Kantonen vergleichbar) des Landes. Das kleine Städtchen Loubressac liegt in der Region Okzitanien.

All die zauberhaften kleinen Orte, die wir während unserer Reise besuchten, liegen an mehr oder weniger steilen Hängen mit Wegen aus Kopfsteinpflaster; somit war jeden Tag etwas Fitness angesagt.

Das Schloss „Castelnaud-la-Chapelle“ war das beste Beispiel dafür. Eigentlich handelt es sich bei diesem Bau um eine Verteidigungs-Burg, im Französischen werden diese historischen Gebäude aber oft als Schlösser bezeichnet. Zahlreiche Waffen, wie Hellbarden, Morgensterne, Steinschleudern oder Armbrüste, an denen Wilhelm Tell seine helle Freude gehabt hätte, konnten in den durch enge Treppenaufgänge verbundenen Räumen, besichtigt werden. Als „Belohnung“ durften wir nach der Mittagspause in La Roque Gageac eine gemütliche Fahrt auf der Dordogne mit einer Gabarre geniessen. Als Gabarre bezeichnet man frühere Flusstransportboote, deren Gemeinsamkeit der flache Boden, die „Sohle“ ist und es ihnen somit ermöglichte, trotz geringem Tiefgang eine maximale Last zu tragen. Heutzutage werden diese Boote nur mehr zu touristischen Zwecken verwendet. Zum Abschluss des sonnigen Tages stand noch der Besuch der hängenden Gärten von Marqueyssac, einem Meisterwerk der Gartenkunst, auf unserem Programm. Akkurat geschnittene Buchsbäume in jeglicher Form und Grösse laden im 22ha grossen Garten mit 6 Kilometern Spazierwegen zum, man könnte fast sagen, Lustwandeln, ein.

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Nach viel Sonne, viel Grün und Blau und frischer Luft ging es am Folgetag ins „Untergeschoss des Universums“. Genaugenommen befanden wir uns nie wirklich unter der Erde, die Nachbildung der Originalhöhle von Lascaux hat diesen Eindruck allerdings vermittelt. Es ist in der Tat ein Wunderwerk der Höhlenbauer, man käme nie im Traum darauf, dass man sich nicht in der Originalhöhle befindet, diese wurde 1963 aus Sicherheitsgründen für die Öffentlichkeit geschlossen. Der Nachmittag gehörte der Stadt Sarlat, die wir mit unserem lokalen Reiseleiter Maarten erkundigten.

Das Bild der berühmten Brücke von Cahors hat bestimmt schon jeder einmal gesehen, sei es vor Ort auf Bildern oder im TV. Dieses imposante Bauwerk, der offizielle Name ist „Pont Valentré“, überspannt den Fluss Lot als Fussgängerbrücke und datiert aus der Zeit des Hundertjährigen Krieges zwischen Frankreich und England. Bei der Stadt Cahors handelt es sich zudem um einen Abschnitt des Jakobsweges nach Santiago de Compostela, was der Brücke den UNESCO-Weltkulturerbe-Titel „Jakobsweg in Frankreich“ einbrachte.

Weiter ging’s zu einem kulinarischen Zwischenstop zur „Domaine de Chantelle“ nach Caillac-Lot. Der Chef der Weinkellerei zeigt uns erst seinen mittelgrossen Betrieb, bevor wir drei Weine, weiss, rosé und rot degustieren durften. Begleitet wurde die Weinprobe mit leckeren Kleinigkeiten, Toast mit Foie gras, Käse und Salamettli. Gestärkt ging’s Schlag auf Schlag weiter zum entzückenden Städtchen Saint-Cirq-Lapopie, einem weiteren, steil am Hang gelegenen, Schmuckstück mit knapp 220 Einwohnern.

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Der Kulinarik möchten wir noch ein kleines Kapitel widmen. Das Périgord ist u.a. bekannt für zwei weitere Köstlichkeiten, den Trüffeln und der Foie gras. Beide Delikatessen sind in der Region zu akzeptablen Preisen erhältlich. Über der Foie gras hängt allerdings immer noch der unausgesprochene leise Vorwurf der Gänsestopferei, die Lieferanten beteuern allerdings, dass die Herstellung nicht mehr auf diese grausame Weise vonstatten gehe.

Ging es am vierten Tag der Reise nur in eine künstliche Höhle, hiess es am sechsten Tag: Hinab ins Reich der reellen Tropfsteine. Zu Fuss mussten erst etwa 500 Stufen abwärts bewältigt werden, bevor man, mit einem Audioguide ausgerüstet, durch das unterirdische Labyrinth geleitet wurde. Bei kühlen 13° und einer Luftfeuchtigkeit von fast 90% musste man konzentriert auf die zum Teil glitschigen Wege achten. Bei einer 2x 15-minütigen Bootsfahrt glitten wir lautlos durch das fantastische Höhlensystem und wurden zum Abschluss damit belohnt, die 500 Treppenstufen nicht auch noch aufwärts bewältigen zu müssen, sondern bequem mit dem Lift wieder ans Tageslicht befördert zu werden.

Der erste Teil des Nachmittags gehörte dem Städtchen Rocamadour, einer in den Fels gehauenen weiteren Station des Jakobsweges und Conques, ebenfalls ein Pilgerort. Es gibt in zahlreichen Ort dieser Region auch heute noch Pilgerunterkünfte, die sich natürlich enorm zu den einfachen Übernachtungsmöglichkeiten der früheren Jahre unterscheiden. Auch sieht man ab und zu einen „richtigen“ Pilger, den man, typischerweise an seinem Pilgerstecken erkennen kann. Die Pilgerorte und Unterkünfte erkennt man auch am Symbol des Jakobsweges, der Jakobsmuschel, die entweder in den Strassenasphalt oder in die Wand der Pilgerstätte eingemauert wurden.

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In Conques gab es auch die Möglichkeit, den sog. Kirchenschatz, der vor allem durch das „A“ von Kaiser Karl dem Grossen stammt, zu besichtigen.

Bevor wir am siebten Tag den Weg nach Rodez unter die Räder nahmen, durften wir in Le Puy-en-Velay, in der Region Auvergne-Rhône-Alpes, ein letztes Mal unsere Fitness unter Beweis stellen auf dem wiederum steilen Weg hinauf zur romanischen Kathedrale Notre-Dame mit ihrer berühmten Schwarzen Madonna auf dem Hauptaltar. Diese wurde, der Geschichte nach, von Kaiser Ludwig lX nach seinem Kreuzzug im 13. Jahrhundert der Basilika gestiftet. Schwarz deshalb, da es sich möglicherweise um eine Statue aus Ägypten handelt und eine orientalische Göttin oder eine koptische Jungfrau darstellt. Auch dieses Gotteshaus wurde 1998 in die Liste der UNESCO aufgenommen. Auch wenn man nicht allzu religiös ist, berührt einem der Besuch dieses Monumentalwerkes doch in gewisser Weise.

Das Städtchen Le Puy-en Velay ist noch durch eine andere kulinarische Spezialität bekannt, den grünen Linsen, die sogar AOC klassifiziert sind. Man sagt ihnen einen nussigen Geschmack und eine besondere Bissfestigkeit nach, was von der Schreibenden degustiert und bestätigt werden kann. Ein äussert schmackhafter Linsensalat stand auf dem Mittagessenplan !

Nach all diesen geschichtsträchtigen Besuchen hiess unser letztes Übernachtungsziel nochmals Lyon, bevor wir den Heimweg via Annecy zurück in die Schweiz antraten.

Eine achttägige, „fitnessgeprägte“ Reise mit einer harmonischen Gästeschar ging zu Ende und wir bedanken uns bei allen Reiseteilnehmern für die schöne, gemeinsame Zeit im Süden von Frankreich.

Merci beaucoup et à bientôt

Gisela & Jürg

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