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Der Coup auf der Heide

Es ist eine tolle kleine Story. Alfred Gantner spazierte vor sechzehn Jahren mit seiner Frau Cornelia und den fünf Kindern über die Lenzerheide. Ausschau hielt man nach einem Objekt für Ferien mit der Grossfamilie. Nach einem Bauernhof oder so. Denn der Clan umfasste bereits gut zwei Dutzend Personen. Im Weiler Sporz oberhalb von Lenzerheide traf man auf Erich Kurzen, den bärbeissigen Besitzer und Hotelier des Guarda Val. Dessen Maiensässhotel war arg verstaubt. Die Immobilienhaie standen Schlange, um an die Hütten und Ställe heranzukommen. Herablassend, wie es seine Art war, beschied Kurzen den Besuchern, hier oben gäbe es nichts zu kaufen. Von seinem Hotel einmal abgesehen. Aber dazu brauche man Geld. Und zwar sechs Millionen. Gantner forderte den verdatterten Kurzen auf, den Vertrag aufzusetzen.

Der Coup auf der Heide 1

Maiensäss-Feeling im Guarda Val Lenzerheide.

Was Kurzen nicht wissen konnte: Sein Gegenüber war ein schwer reicher Mann. Sein erstes Geld hatte der in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsene «Fredy» mit einer Wanderdisco verdient. Nach einer Banklehre zog er, frisch verheiratet mit Cornelia, einer ungewöhnlichen Schönheit mit indischen Wurzeln, in die USA. Er studierte in Utah Finanzwissenschaften, Cornelia Journalismus. 1996, zwei Jahre nach der Rückkehr in die Schweiz, gründete Gantner zusammen mit zwei Partnern die Partners Group, einen auf Privatmarktanlagen spezialisierten Vermögensverwalter. Es folgte eine der unglaublichsten Erfolgsgeschichten der Schweizer Finanzindustrie. «Forbes » schätzt das Vermögen des 56-jährigen Gantner heute auf drei Milliarden Dollar. Nach dem Blitzdeal auf der Heide war Gantner also plötzlich Besitzer eines Hotels. Um die neue Herausforderung zu meistern, holte er mit dem früheren Starhotelier Adrian Stalder einen exzellenten Branchenkenner in den Verwaltungsrat. Später stiess der legendäre Eventmanager Schoscho Rufener dazu. Und vor allem entnahm Gantner seiner Portokasse rund 50 Millionen Franken. So entstand hinter den verwitterten Balken von elf bis zu 300 Jahre alten Ställen, die einst als Maiensäss gedient hatten, eine komplett neue Hotelwelt. Der Effort hat sich gelohnt. Das Guarda Val ist heute eines der genialsten Hotels der Alpen. Raffinierter, fliessender und schöner können unaufdringlicher Luxus und authentisches Maiensässfeeling nicht ineinander verschmelzen. Die Auslastung ist auf gegen 70 Prozent gestiegen, was bei 365 Tagen Öffnungszeit ein Traumwert ist. Das Guarda Val hat sich in Rekordzeit einen Namen gemacht als ungewöhnlich attraktives Refugium für Menschen, die das Unverwechselbare suchen. Oder die Aura der Einzigartigkeit.

So soll es auch bleiben, sagt der stets bescheidene Selfmade-Multimilliardär Gantner. Stillstand war allerdings noch nie sein Ding. Derweil seine Cornelia gerade erste grosse Erfolge als Filmregisseurin feierte, entwickelte er neue Konzepte fürs Hotel. Und die haben es in sich. Der beflügelnde Spirit, die wundersame Magie in der heilen Welt auf der Heide haben neue Dimensionen erreicht.

Karl Wild

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