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Faszination Nordkap mit Pedro Lipp

Bericht vom 5. bis 16. Juli 2024

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Pedro Lipp 1

Pedro Lipp

Der Weg ist das Ziel

Reisehit 288 | 12-tägige Reise
29. Juni - 10. Juli 2025 (Frei) | 13. - 24. Juli 2025 (Frei)

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Faszination Nordkap

Nach langer Zeit durfte ich wieder mal eine Gruppe über den zugegeben ziemlich langen Landweg zum Nordkap begleiten. Ich habe Skandinavien, den hohen Norden, eine meiner Lieblingsdestinationen, vermisst. Für einmal ging es flott über Deutschlands Autobahnen, immer Richtung Norden. Wer nun dachte, er würde die Fussball EM und den möglichen EM-Titel der Schweiz verpassen, hatte die Rechnung ohne den aufmerksamen Busfahrer Daniele gemacht. Er kaufte Roamingdaten und konnte die Spiele auf die Bordfernseher übertragen. Wir machten aus dem Bus ein rollendes Public Viewing. Passend dazu servierte ich Bier und andere Getränke. Auf der Ostseeinsel Fehmarn besuchten wir den idyllischen Ort Burg. Einige stärkten sich noch mit leckeren Fischbrötchen, bevor wir mit den Fähren nach Dänemark und später bei Helsingör nach Schweden übersetzten. Durch die liebliche Provinz Smaland, Pippi Langstrumpf Land, und entlang dem Vätternsee fuhren wir in die grösste Stadt Skandinaviens, Stockholm. Unsere Stadtführerin Pia zeigte uns einige der 14 Inseln und führte uns spazieren in der Gamla Stan, der Altstadt.

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Nun erwartete uns ein Highlight unserer langen Reise: Die dreistündige Fahrt durch den Schärengarten Stockholms. Bevor wir auf unserer Fähre MS Gabriella von der Viking Line die Ostsee erreichten, fuhren wir vorbei an vielen der ca. 24 000 vorgelagerten Inseln und dies bei Sonnenuntergang, fantastisch. Auf dem Schiff durfte bei Live Musik bis tief in die Nacht gefeiert und getanzt werden. Und einige der Gruppe taten das auch. Über 400 Km später wachten wir in Helsinki auf, das seit 1812 die Hauptstadt Finnlands ist. Früher war dies Abo (Turku). 1809 verlor Schweden seine Provinz Finnland im Krieg an Russland. 1812 wollte Zar Alexander l. die Hauptstadt seines neuen Grossfürstentums Finnland näher bei St. Petersburg haben. So wurde Helsinki die neue Hauptstadt. Sie liegt nur 300 Km westlich der Zarenstadt.

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Wer St. Petersburg kennt, neigt dazu, in Helsinki ein Mini-St. Petersburg zu erkennen. Finnisch ist eine der seltsam klingendsten Sprachen. So ist „Päärynä jäätelötötterö“ das zungenbrecherische Pendant zu unserem „Chuchichäschtli“. Päärynä jäätelötötterö heisst übrigens Birnen-Eistüte (Cornet). Unsere Stadtführerin Petra zeigte uns weitere Sehenswürdigkeiten ihrer Heimatstadt. Beim Mittagessen auf dem sonnigen Marktplatz musste man aufpassen, dass einem das Essen auf dem Weg zum Mund nicht von den frechen Möwen à la Möwenpick stibitzt wurde. Auf der finnischen Seenplatte, an einem der 186 000 Seen, machten wir die erste Bekanntschaft mit der geheimen finnischen Airforce: den Moskitos. Die Stechmücken freuten sich, dass ich wieder mal frisches Blut in die Gegend brachte. In der Hauptstadt von finnisch Lappland, Rovaniemi, sah ich v.a. meine weiblichen Gäste fleissig am Weihnachtspost schreiben, und das mitten im Sommer.

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Denn Rovaniemi, am Polarkreis gelegen, ist auch die Heimat des Joulupukki, dem Weihnachtsmann. Hier hat er seine Pääposti, die Hauptpost. Die Mutigen getrauten sich bei Joulupukki persönlich vorzusprechen, zumindest war der gute Wille da. Die Menschenkolonne im märchenhaften Vorzimmer war dann doch zu lang. In Levi sahen wir, dass dieses flache Land doch tatsächlich auch ein paar Unebenheiten hat. Am Fusse einer dieser Unebenheiten, dem Skiberg von Levi, übernachteten wir im Hotel Hullu Poro, was mit „verrücktes Rentier“ übersetzt wird. Jedes Jahr im November finden hier Weltcup-Slaloms statt. Heute zeigten sich auch die ersten Rentiere und wir sollten noch viele davon sehen auf unserer Reise durch Lappland. Immer gerne zeige ich mein Lieblingsmuseum zum Leben der Sami im hohen Norden, das Siida Museum in Inari. Es ging in zügigen Schritten dem Nordkap entgegen. Natürlich war es schon seit Tagen nicht mehr dunkel geworden.

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Und so standen wir um Mitternacht auf dem 307 Meter hohen Felsen am nördlichsten Punkt Europas, schauten in die Unendlichkeit Richtung Nordpol, der nur noch 2093 km entfernt ist, und liessen uns bei strahlendem Sonnenschein vor dem weltberühmten Globus ablichten. Ein Touristentraum. Bemerkung am Rande: Das „ewige Eismeer“ ist nie vereist. Der Golfstrom spült warmes Wasser bis nach Murmansk, und macht es erst möglich, dass diese Region so weit im hohen Norden permanent bewohnt werden kann. Nun drehten wir den Bus. Ab jetzt ging es Richtung Süden, zuerst durch die unendlichen Weiten der norwegischen Region Finnmark, vorbei an Kautokeino, dem Winterquartier der Samen. Im Sommer ziehen die Samen mit ihren Rentieren an die Küste und auf die Nordkap-Insel Mageröya. Die Tagesstrecken sind lang, die Ankunft in den Hotels spät. Aber es ist ja noch hell.

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Zurück in Finnisch Lappland überquerten wir den Napapiiri (finnisch für Polarkreis) in südlicher Richtung. Vorbei an den Stromschnellen Kukkolankoski ging es zurück nach Schweden, ins grösste Land von Skandinavien. Alles dem Bottnischen Meerbusen entlang, über die Hogakustenbron, mit 1.8 Km Länge eine der grössten Hängebrücken der Welt. Hier spürt man die Landhebung sichtlich. Das Land erholt sich immer noch vom Druck des 3 Km dicken Eises während der letzten Eiszeit. Die langen Tage zeigten Wirkung auf unsere Gäste. Da mussten wir uns immer wieder mal was einfallen lassen, um unsere Gäste munter zu halten. Wir besuchten die WM-Sprungschanze von Falun, besichtigten die Schleusen des Göta-Kanals bei Motala, und ich freute mich sehr über die Wachhaltewirkung meiner Geschichten. Als weitere bleibende Erinnerung konnten wir, in einem Park, Elche von nahem sehen. Das grösste freilebende Wildtier Europas hatte es unseren Gästen definitiv angetan. Bei der Abschlussprüfung mit anschliessender Diplomierung wurden die Fragen zum Elch am besten beantwortet. Ich danke der Busfahrerin Andrea und dem Busfahrer Daniele für die gute Zusammenarbeit. Sie fuhren den neuen Zerzuben Bus souverän unter dem fast immer blauen Himmel.

Was für eine Reise, 8000 Km in 12 Tagen und tausend schöne Erinnerungen bleiben für immer.

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