Vom Wörthersee zu den Julischen Alpen mit Rolf Gurtner
Rolf Gurtner
Vom Wörthersee zu den Julischen Alpen
Die Julischen Alpen, wo sind die wohl? Das fragen sich wohl ein paar Gäste beim Buchen dieser Reise. Wir werden diese nun in den nächsten Tagen kennenlernen. Der Wetterbericht macht uns ein wenig Sorgen, aber Josef, einer unserer Gäste aus Zürich beruhigt uns schon beim Lunch in der wunderschönen Trofana Raststätte: «Heute und morgen kein Problem». Und tatsächlich. Wider aller schlechten Prognosen geniessen wir eine wunderschöne Fahrt über Innsbruck, den Brenner (ohne Stau) und dann durchs grossartige Pustertal. Auch die Dolomiten zeigen sich in ihrer ganzen, majestätischen Pracht. Als Zugabe gibt es ein feines Essen im Pachernighof, unserem ****Familienhotel in der Nähe von Velden, der Start ist schon mal perfekt.
Josef, unser Wetterverantwortlicher, prognostiziert uns auch für den folgenden Tag gute Aussichten. Für den Nachmittag macht er aber Einschränkungen. Er soll recht behalten. Auf einer gemütlichen Fahrt dem südlichen Ufer des Wörthersees entlang erzählt uns Irma LaDouce, unsere aufgestellte Führerin aus Velden, verschiedene Anekdoten aus der Schickeria, die sich rund um den See niedergelassen hat.
Vor Corona waren z.B. die Golf GTI Tage speziell. Bis zu 200000 Besucher kurvten mit ihren GTI’s jeweils an Christi Himmelfahrt für 4 Tage rund um den See. In Reifnitz steht heute als Erinnerung an diese Tage ein Golf aus Stein in Originalgrösse. Was mit 100 VW Fahrern 1982 angefangen hat, hat sich derart entwickelt, dass die Veranstalter und das Bundesland Kärnten die Veranstaltung 2022 aufgehoben haben. Die Strassen rund um den See waren 4 Tage lang total verstopft.
Um 1000 stösst die DS Thalia in Klagenfurt zur Abfahrt so richtig ins Horn. Auf einer beschaulichen Fahrt geniessen wir das schöne Wetter mit dem Dampfer auf dem See. Josef, unser Wetterfrosch wird aber nun mit seinen Prognosen etwas unsicherer und das Wetter verschlechtert sich rasch. Die Führung durch Velden erleben wir trotzdem relativ trocken. Irma hat kurzerhand, aus ihrem kürzlich liquidierten Sportgeschäft, Schirme für alle organisiert.
Nach dem Mittagessen in Velden holt uns Stefan pünktlich am Treffpunkt ab und wir fahren zu einem weiteren Höhepunkt des abwechslungsreichen Tages. Nach einem Spaziergang durch das Villenviertel von Pörtschach geht die Fahrt ins *****Hotel Seefels am Wörthersee. Auf der Terrasse werden wir von Herrn Scheichenmeier, dem Direktor des Hotels begrüsst und dürfen in gediegener Atmosphäre, bei einem Prosecco, den späten Nachmittag geniessen. Jetzt noch das Salatbuffet, eine Suppe, das servierte Menu und das Dessertbuffet, was will man noch mehr.
Slowenien und hier jetzt eben die Julischen Alpen. Unser Muotataler- Wetterschmöcker ist heute verdächtig ruhig. Die Fahrt im Bus durch den knapp 8 km langen Karawankentunnel nach Slowenien ist der einzige trockene Moment, den wir bis zum späten Nachmittag haben. Frau Irena, unsere Führerin in Bled, gibt sich grosse Mühe, das Geprassel unter den Regenschirmen mit ihren Ausführungen zu übertönen und wir bleiben für einmal ein wenig länger in der schönen Kirche im Trockenen. Gerade zur richtigen Zeit hellt es aber am Nachmittag auf. Die Fahrt mit den gondelähnlichen Booten auf die Insel im See erleben wir ohne Regen. Wenigstens hat es nicht so viele Leute und wir lassen den magischen Kraftort auf uns einwirken. Das Dessert im wahrsten Sinne des Wortes, folgt aber noch: Kaffee und die weltberühmten Bledercremeschnitten. Derart gestärkt fahren wir am späten Nachmittag wieder durch den Tunnel zurück nach Velden. Der höchste Berg Sloweniens, der Triglav 2864m, zeigt sich uns an diesem Tag leider nicht.
Heute bleiben wir wieder rund um den See. Am Morgen geht’s nach Klagenfurt, wo uns Maria zu einer eindrücklichen Führung erwartet. Mit Kärntner Charme und viel Wissen bringt sie uns ihre Stadt näher. Da es auch heute wieder regnerisch ist, zeigt sich das südliche Flair der Innenstadt nicht gerade von seiner besten Seite. Die Renaissance-Gebäude und die lauschigen Innenhöfe entlang der versteckten Passagen und der Alte Platz beeindrucken uns aber trotzdem. Am Lindwurm, dem Wahrzeichen der Stadt verabschiedet sich Maria und wir erkunden Klagenfurt auf eigene Faust.
Am Nachmittag treffen alle pünktlich am vereinbarten Treffpunkt wieder ein, und schon kurvt Stefan um die Ecke und lädt uns auf. Zum Abschluss des Tages fahren wir nun zum Pyramidenkogel, dem höchsten Holzaussichtsturm der Welt. Auf 847m Höhe über Meer kommen noch einmal die 100 Meter Höhe des Turmes hinzu. Mit dem Lift, einige unentwegte auch zu Fuss, erkunden wir das imposante Bauwerk. Das mögliche Runterrutschen lassen wir für heute altersgerecht aus. Das Wetter spielt wieder mal mit und wir geniessen die wunderschöne Aussicht auf den Wörthersee und die Region. Der Triglav aber will sich wieder nicht zeigen. Vielleicht beim nächsten Mal.
Nun heissts schon wieder Abschied nehmen von unserem schönen, ruhigen Hotel. 0645 Frühstück, und dann ab die Post. Auf der Rückfahrt fahren wir nun über Salzburg und Rosenheim. Sie verläuft, mit einem kurzen Stau vor Salzburg, problemlos. Auch weil unser Bayer rund um Rosenheim die Schleichwege kennt, um den Stau zu umfahren. Stefan ist wohl ein Zerzubenfahrer, aber eben bayrischer Herkunft, was uns heute zu Gute kommt.
Nach einem feinen Mittagessen in Landeck muss ich die ersten Gäste in St. Margrethen schon verabschieden. Staufrei bin aber auch ich um 2115 in Thun, glücklich, dass ich mit so lieben Gästen unterwegs sein durfte und froh, dass alle wieder gesund zu Hause sind.
Bliibet gsung
Rolf
