Südengland, Traumküsten & Zaubergärten mit Beatrice Greve
Beatrice Greve
Südengland – Traumküsten & Zaubergärten
Vom ersten Moment an war klar: Diese Reise würde etwas Besonderes werden. Unsere 15-köpfige Reisegruppe, bunt zusammengewürfelt aus verschiedensten Regionen der Schweiz, harmonierte auf Anhieb – ein sehr angenehmes, interessiertes und humorvolles Miteinander, das die gesamte Woche begleitete.
Nach einem angenehmen, kurzen Flug erreichten wir Newquay, wo bereits unser zuverlässiger Fahrer Bobby wartete. Die Fahrt zum ersten Hotel in Plymouth, unserer Unterkunft für die erste Nacht, verlief reibungslos. Nach dem Abendessen ging es direkt ins belebte Barbican-Viertel zu einer kleinen Pubtour. Die ausgelassene Stimmung der Engländer, die teils überraschend leicht bekleidet unterwegs waren, stand in amüsantem Kontrast zu unseren wetterfesten Jacken – ein erster authentischer Eindruck britischer Lebensfreude.
Am nächsten Tag führte uns die Route durch den mystisch-rauen Dartmoor Nationalpark mit einem Besuch des Dartmoor Prison Museums, das interessante Einblicke in die Geschichte des Strafvollzugs von früher bot. Weiter ging es zur idyllisch gelegenen Abbotsbury Swannery, einem einzigartigen Schutzgebiet für Schwäne. Ein Fotostopp an der spektakulären Felsformation Durdle Door rundete den Tag ab. Unser Übernachtungsort für die nächsten zwei Nächte war Bournemouth, wo uns jeweils ein besonders feines Abendessen mit Menüwahl und ein reichhaltiges Frühstück, ebenfalls à la carte, serviert wurden.
Ein Highlight war der Tagesausflug zur Isle of Wight mit der Fähre. Wir besichtigten das prächtige Osborne House, die Sommerresidenz von Königin Victoria, und das geschichtsträchtige Carisbrooke Castel, wo wir beobachten konnten, wie ein Esel traditionell das Wasserrad dreht. Einige wagten hier den ersten Versuch mit einem klassischen Scone – die Reaktionen waren gemischt: manchen war er etwas zu trocken, andere waren vom britischen Klassiker begeistert.
Am nächsten Tag erkundeten wir zunächst Bath bei einer geführten Stadtbesichtigung. Die Kathedrale von Wells sahen wir leider nur im Vorbeigehen – ein schneller Blick von aussen musste genügen. Danach ging es weiter zur sagenumwobenen Glastonbury Abbey, wo Legenden von König Artus auf eindrucksvolle Ruinen treffen. Am Abend erreichten wir Bridgwater, unser zuhause für die nächsten zwei Nächte.
Ein weiterer Höhepunkt folgte mit der Fahrt auf der historischen West Somerset Railway von Bishops Lydeard bis Minehead – ein echtes Nostalgie-Erlebnis auf Schienen. Danach stand der Besuch von Ilfracombe auf dem Programm, einem charmanten Küstenstädtchen mit viktorianischem Flair.
Einen Tag später besuchten wir zuerst das autofreie Fischerdorf Clovelly, dessen steile kopfsteingepflasterte Hauptgasse uns ganz schön forderte – aber absolut sehenswert war. Später besichtigten wir das prachtvolle Lanhydrock House, wo wir beim gemeinsamen Cream Tea nicht nur die Köstlichkeiten, sondern auch eine lebhafte Diskussion mit Bobby genossen: Was gehört zuerst auf den Scone – Clotted Cream oder Marmelade? Die Meinungen gingen – ganz im Stil von Devon vs. Cornwall – auch bei uns fröhlich auseinander.
Unser vorletzter Reisetag stand unter dem Thema „Cornwall“. Mit neuem Fahrer Kevin und unserer örtlichen Führerin Birgit – einer begeisterten Gärtnerin – erkundeten wir die faszinierenden Lost Gardens of Heligan, die durch ihre Geschichte und Vielfalt an Blumenpracht beeindruckten. Am Nachmittag fuhren wir weiter über Lands End nach St.Ives, dem bekannten Künstlerort mit seinen malerischen Gassen und Blick auf die Bucht. Kevin meisterte die spektakulären engen Strassen sensationell und freute sich offensichtlich an all den unübersichtlichen Kurven. Die Übernachtung erfolgte wie auch am letzten Tag in Newquay in einem Hotel direkt an der Küste.
Trotz frischer Temperaturen und gelegentlichem Regen liessen es sich die Surfer nicht nehmen, in die Wellen zu springen – ein faszinierender Anblick, ebenso wie die romantischen Sonnenuntergänge über dem Atlantik, die wir gemeinsam direkt vom Speisesaal aus bewundern konnten.
Der Abreisetag begann typisch britisch – mit Regen. Doch unsere Stimmung blieb ungetrübt: Ein letzter gemeinsamer Spaziergang durch Newquay, mit aufgespannten Regenschirmen und Meeresluft in der Nase, bildete einen stimmungsvollen und würdigen Abschluss dieser vielseitigen Reise.
Zum Schluss möchte ich mich herzlich bei unserer wunderbaren Gruppe bedanken: bei Doris und Doris, Peter und Peter, Agnes, Rosa, Roland, René, Yolanda, Gertrud, Chrigel, Sonia, Manuela und Isabella – für ihre Offenheit, ihre Herzlichkeit, ihren Humor und die entspannte, wertschätzende Atmosphäre. Es war mir eine grosse Freude, mit euch unterwegs zu sein!
Wir haben gemeinsam viel Schönes erlebt – manchmal britisch-skurril, oft beeindruckend und immer mit einem Lächeln.
Thank you – and see you again!
Beatrice
