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Naturschauspiel Polarlicht

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Naturschauspiel Polarlicht

Polarlichter faszinieren seit Menschengedenken. Sie galten lange als Vorboten für Unheil oder Zauberei. Heute wissen wir, dass die sagenhaften Polarlichter in einem elektrisch geladenen Spannungsfeld zwischen Sonne und Erde entstehen. Die beste Reisezeit, um Nordlichter zu erleben, liegt zwischen September und März.

Die alten Wikinger zitterten vor ihnen, hielten sie für Götter, Dämonen oder Angst einflössende Ankündigungen bevorstehender Schlachten. Und auch die Samen waren überzeugt, dass die Polarlichter mit Unheil verbunden und Gesandte des Todes waren. Noch heute gibt es in der lokalen Bevölkerung des Nordens Menschen, die ihre Kinder nicht aus dem Haus lassen, wenn sich ein sagenhaftes Farbenspiel am Himmelszelt anbahnt und angeblich Verstorbene am Horizont ihr Stelldichein geben.

 

Die wissenschaftliche Erklärung ist genauso faszinierend

Wissenschafter beschreiben den Hintergrund der Polarlichter bekanntlich etwas nüchterner, aber nicht minder faszinierend. Die Leuchterscheinungen entstehen, wenn elektrisch geladene Teilchen des Sonnenwindes auf Sauerstoff- und Stickstoffatome in der Erdatmosphäre treffen. Dabei bilden sich märchenhafte Lichtstreifen, blau, grün oder rot gefärbt, je nachdem in welcher Höhe welche Atome getroffen werden. Der Sonnenwind würde das Leben auf der Erde unmöglich machen, wenn wir nicht von der Atmosphäre und besonders durch ein Erdmagnetfeld vor dem Teilchenbombardement und vor der Strahlung geschützt würden. Nähert sich der Sonnenwind also unserem Planeten, wird er entlang schützender Magnetfeldlinien in Richtung der Polarregionen abgelenkt, wo die Magnetfeldlinien ein- und austreten und gewissermassen einen Mündungstrichter bilden. Durch dieses «Einlasstor» können aufgeladene Teilchen des Sonnenwindes in die Atmosphäre eindringen, sich entladen und als wunderbare Polarlichter am Nachthimmel präsentieren.

 

Staunen wie Wikinger und Samen

Platz für Mythen bleibt bei diesen physikalischen Erklärungen nicht. Wer das Glück hat, das Naturphänomen mit eigenen Augen zu erleben, wird aber in wundersamer Weise in die Vorstellungswelt der alten Wikinger und Samen hineingezogen – sprachlos und staunend – als Teil einer farbenprächtigen Inszenierung.

Polarlichter treten in Nordskandinavien, Island, Grönland, Kanada, Alaska und Sibirien als Nordlichter auf. Das sogenannte Südlicht leuchtet in der Antarktis und den entsprechenden Meeresbereichen. In den Polregionen entstehen in fast jeder klaren Nacht Polarlichter. Für Reisende empfiehlt sich jedoch, zwischen Anfang September und Mitte April in den Norden zu fahren. Im Sommer sind die Lichtspiele kaum zu sehen, dann ist der Himmel zu hell.

Naturschauspiel Polarlicht 4

Nordlichter in der norwergischen Stadt Tromstø

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