Griechische Inselperlen auf der Costa Deliziosa mit Cornelia Scalenghe
Cornelia Scalenghe
Griechische Inselperlen – Costa Deliziosa
Morgenstund hat Gold im Mund!
Mitten in der Nacht beginnt unsere aufregende Reise nach Venedig. Trotz der frühen Stunde sind die Gäste beim Einsteigen überraschend munter und voller Vorfreude. Doch kaum sind wir im Bus, breitet sich Stille aus, und die meisten nutzen die ersten Stunden der Fahrt für ein Nickerchen.
Erst als wir im Stau am Gotthard-Tunnel feststecken, sind alle wieder wach und diskutieren darüber, wie man schon um sechs Uhr morgens im Stau stehen kann. Doch auch diese Aufregung legt sich schnell, und die Müdigkeit holt uns wieder ein.
Nach einer erholsamen Kaffeepause informiere ich meine Gäste über das Leben an Bord eines Kreuzfahrtschiffes. Von luxuriösen Wellness-Oasen über spannende Aktivitäten bis hin zu kulinarischen Genüssen – das Schiff bietet für jeden etwas. Die Vorfreude steigt, während ich von den unzähligen Möglichkeiten erzähle, die sowohl an Bord als auch an Land auf uns warten.
Kurz nach Mailand steige ich in den Bus der Gäste aus der Westschweiz um und bringe auch ihnen das aufregende Leben auf einem Kreuzfahrtschiff näher. Fast zeitgleich erreichen beide Gruppen den Hafen von Venedig. Nun ist Geduld gefragt, denn das Check-in nimmt etwas Zeit in Anspruch. Doch dann steigen wir entweder in einen Bus oder ein Boot und werden zu unserem Kreuzfahrtschiff im Hafen von Marghera gebracht. Seit einigen Jahren dürfen die riesigen Schiffe nicht mehr direkt im Hafen von Venedig anlegen, um die weltberühmte Lagunenstadt zu schützen. Nach etwas Geduld sind alle Gäste an Bord und können sich erstmals am reichhaltigen Buffet stärken. Am frühen Abend legt unser Schiff, die Costa Deliziosa ab und verlässt den Hafen. Am nächsten Tag erreichen wir Apuliens Hauptstadt Bari. Von hier aus bieten sich zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten an. Man kann die faszinierende Felsenstadt Matera oder die Stadt der Trulli, Alberobello besuchen; auch Bari selbst ist eine lohnende Option mit seiner charmanten Altstadt und den modernen Geschäften
Am nächsten Tag haben wir einen Seetag, ideal zum Entspannen und um unser Schiff besser kennenzulernen. An Bord kann man sportlich aktiv werden, sich im Spa eine Massage gönnen oder sich kulinarisch verwöhnen lassen. Es gibt unzählige unterhaltsame Aktivitäten und Veranstaltungen an Bord wie Musik, Tanz und Theater, wo die Künstler täglich eine neue Show anbieten.
Unser Kurs führt uns weiter zu den Kykladeninseln in der Ägäis, wo wir am Morgen Mykonos erreichen. Die Gäste werden mit Tenderbooten an Land gebracht. Hier kann man durch das „kleine Venedig“ schlendern, die berühmten Windmühlen fotografieren und das lebhafte Nachtleben etwas genießen. Abends wird auf Deck eine Sea Party veranstaltet, wo man von den Lichtern der Bucht Mykonos verzaubert wird, und wir die Fahrt Richtung Santorini wieder aufnehmen. Das Meer ist heute etwas unruhig, und ein leichtes Schaukeln wiegt uns in den Schlaf.
Ein weiteres Highlight – Santorini, bekannt für seine weißen Häuser und blauen Kuppeln. Die griechische Insel hat ihre zerklüftete Landschaft einem Vulkanausbruch vor rund 3.600 Jahren zu verdanken. Der meistbesuchte Ort auf Santorini ist Fira – oder auch Thira. Der pittoreske Hafen, die weiß getünchten Kathedralen und ein spektakulärer Ausblick auf die Caldera, den mächtigen Kraterkessel Santorinis, verzaubern wohl jeden Besucher dieser Ortschaft.
Vom alten Hafen aus muss man aber erstmal irgendwie in die Ortschaft gelangen. Dafür gibt es genau drei Möglichkeiten: eine Gondelbahn, über 600 Stufen im Alleingang das Ziel erklimmen oder man wagt den Aufstieg auf dem Rücken eines Esels, einer alten Tradition Santorinis. Oben angekommen, genießt man die malerischen Gassen, kann durch die zahlreichen Geschäfte stöbern, das bunte Treiben der Touristen beobachten und unzählige Fotos knipsen – ein zauberhafter Ort in Weiß getüncht.
An Bord werden wir mit einem italienischen Abend überrascht, mit köstlichen italienischen Spezialitäten verwöhnt und es wird gesungen. Die Kellner fordern die Gäste zum Tanz auf. Ein gelungener Abend, der bis spät abends in den verschiedenen Bars weitergeht.
Am darauffolgenden Mittag legen wir in Katakolon an, ein kleiner Hafenort der westgriechischen Gemeinde Pyrgos auf der griechischen Halbinsel Peloponnes. Von hier kann man ins etwa 33 km entfernt gelegene antike Olympia gehen, dem Heiligtum des Zeus. Hier war der Austragungsort der Olympischen Spiele der Antike und man kann etwa den Hera-Tempel bewundern oder das olympische Feuer, welches während der modernen Spiele brennt, den Zeus-Tempel, wo einst eines der Sieben Weltwunder der Antike stand, die goldene und elfenbeinerne Zeus-Statue. Ein Highlight für meine geschichtsinteressierten Gäste.
Unser nächster Tag ist nochmals ein Seetag und führt uns zurück in italienische Gewässer. Heute können wir nochmals die Seele baumeln lassen, eine Yogastunde besuchen, ein wenig Salsa tanzen oder unser Glück im Casino versuchen. Tatsächlich kommen mich heute auch ein paar meiner Gäste in den Sprechstunden besuchen, denn die Ausschiffung steht bevor und ein paar Unsicherheiten werden besprochen. Abends treffe ich dann wie immer fast alle Gäste beim Abendessen im Restaurant Albatros, wo wir den letzten Abend nochmals genießen.
Unsere Costa Deliziosa erreicht den Hafen von Marghera etwas früher als geplant und schon bald verlassen wir das Schiff und treffen unsere Busse. Ich verabschiede mich von meinen französischsprechenden Gästen und übergebe sie Chauffeur Christoph, der sie nach Hause fährt. Ich fahre mit den Deutschschweizern Richtung Schweiz, wo wir trotz Samstag staufrei durch den Gotthard kommen.
Die Reise endet, aber die Erinnerungen bleiben – eine Woche voller Abenteuer, Entspannung und unvergesslicher Momente.
Bis zur nächsten Kreuzfahrt!