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Fragen zum Reisen an Denise Biellmann

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Fragen zum Reisen an Denise Biellmann

Denise Biellmann am Strand

Denise Biellmann liebt das Strandleben und geniesst es in vollen Zügen.

Wohin führte Sie Ihre letzte Reise?

Die letzten Sommerferien verbrachten wir in der Region Venedig/Jesolo am Strand. Ansonsten bin ich beruflich viel unterwegs.

Wo führt Sie Ihre nächste Reise hin?

Wir planen etwas für Thailand. Es gibt dort einen Eiskunstlauf-Wettbewerb, der unter meinem Namen läuft. So können wir, wie so oft, das Berufliche mit Ferien verbinden. Aber mein Mami ist 92, und ich gehe eigentlich zur Zeit nicht gern allzu weit fort. Vielleicht fahren wir einfach ein paar Mal ins Tessin. Da ist man schnell zurück.

Welche von Ihren vielen Reisen bleibt Ihnen als die bisher schönste in Erinnerung?

Oh, es sind ja so viele. Hongkong oder Peking sind grossartig. Unvergesslich bleibt mir Las Vegas, wo ich Auftritte hatte und dann noch zwei Wochen anhängen konnte. Das pulsierende Leben dort hat mich schon beeindruckt. Aber da ich noch immer viel beruflich unterwegs bin, geniesse ich vor allem das süsse Nichtstun am Strand in vollen Zügen.

Gibt es etwas, dass Sie unbedingt einmal sehen möchten?

Dank dem Sport bin ich fast überall hingekommen, ausser nach Australien. Aber ehrlich gesagt reizt es mich auch nicht so sehr. Einmal war ich auf einem grossen Kreuzfahrtschiff mit eigener Eisbahn. Das war durchaus interessant, aber das Schiff war halt sehr gross. Eine Kreuzfahrt auf einem kleineren Schiff aber reizt mich je länger desto mehr.

Was gibt Ihnen das Reisen?

Viel. Sobald ich den beruflichen Teil hinter mir habe, überkommt mich ein Gefühl der Freiheit. Neue Eindrücke, andere Sitten und Bräuche, auch anderes Essen: Ich versuche immer, etwas mitzunehmen.

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Mit welcher Person reisen Sie am liebsten?

Früher mit meiner Familie, heute mit meinem Mann. Nur allein reise ich nicht gern. Und ich bin auch nicht der Typ, der mit vielen Freundinnen loszieht.

Würden Sie sagen, dass Reisen bildet?

Unbedingt, denn es öffnet den Horizont. Etwas anderes kennen zu lernen, Ungewohntes und Neues, bringt einen immer weiter. Mir jedenfalls geht es immer so. Anderseits bin ich auch froh, wenn ich auf dem Flughafen die Swissair oder heute die Swiss sehe, die mich wieder nach Hause bringt.

Gab es auf einer Ihrer Reisen auch mal brenzlige Situationen?

Eigentlich nur auf Flügen. Ich war 14, als wir nach der Weltmeisterschaft noch eine Woche in Asien blieben und auf dem Heimflug über dem Meer in einen fürchterlichen Sturm gerieten. Die Flugzeuge von damals waren nicht mit den heutigen zu vergleichen, und der Preisrichter neben mir hatte sich anscheinend schon mit dem Tod abgefunden. Einmal wurde ich von einer Zeitung nach Mauritius eingeladen. Ich leide nicht unter Flugangst, aber der Flug mit der Chartermaschine war die Hölle. Ich war nicht die Einzige, die für einen Aufpreis mit der Swiss zurückflog.

Haben Sie das Reisen während Corona vermisst?

Ich vermisste die geliebten Strandferien, aber zum Glück waren wir kurz vor Schliessung der Grenzen noch in Italien. Wir überbrückten die Zeit mit Abstechern ins Tessin und fanden es wunderschön. Die Schweiz ist schon ein grossartiges Land. Mit welchem Transportmittel reisen Sie am liebsten? Weil ich eigentlich nicht besonders gern fliege, bleiben das Auto und die Bahn. Mit dem Auto ist man halt flexibel. Man kann im letzten Augenblick noch eine Jacke auf den Rücksitz werfen und solche Sachen. Wenn wir dann am Ziel sind, zum Beispiel im Tessin, benutzen wir das Auto nicht mehr.

Was halten Sie von der so genannten Flugscham?

Es ist sicher gut, wenn man nicht unnötig herumfliegt und versucht, einen Beitrag an eine intakte Umwelt zu leisten. Aber ich schäme mich nicht, wenn ich einmal im Jahr in die Ferien fliege oder beruflich mit dem Flieger irgendwohin muss. Wie wichtig ist Ihnen Luxus auf Reisen? Ich brauche keinen besonderen Luxus und fliege auch in die Ferien in der Economy Class. Wichtig ist mir, dass ich möglichst schnell dort bin, wo ich hin will.

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Olympiasiegerin, Weltmeisterin: Denise Biellmann hat alles gewonnen.

Was ist in Ihrem Koffer drin?

Es muss alles mit bis zu den Trainingsgeräten, Augentropfen und Vitamintabletten. Dabei gehe ich strukturiert, fast choreografisch vor. Ich führe eine Liste mit allem, was in den Koffer muss. Das Wichtigste markiere ich farbig und streiche das Erledigte ab. Das Fatale daran: Am Schluss bin ich trotz allem meistens unter Druck und vergesse prompt irgend etwas.

Was würde Ihnen am meisten fehlen, wenn Sie es vergessen hätten?

Ärgerlich ist, wenn ich extra eine Sommerhose für die Ferien gekauft habe und die dann nicht im Koffer ist. Aber meist habe ich viel zu viel Kleider dabei.

Nach welchen Kriterien buchen Sie ein Hotel?

Ich mag kleine, familiär geführte Boutique-Hotels ohne Stress und Hektik und vor allem ohne Gedränge am Büffet. Ihre drei Lieblingsstädte und warum? Hongkong, New York und Las Vegas wegen der schönen Erinnerungen.

Was machen Sie in einer fremden Stadt als erstes?

Den Koffer auspacken und alles schön einordnen. Wenn ich erst am Nachmittag ankomme, packe ich zuerst nur das Bikini aus und gehe sofort an den Strand.

Haben Sie sich auch schon mal verlaufen?

Verlaufen nicht. Aber als ich einmal übermüdet in Berlin ankam und sofort ins Studio musste, wusste ich anschliessend nicht mehr, in welchem Hotel ich eingecheckt hatte. Ein Anruf beim Organisator half mir dann weiter.

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Ihr Lieblingsland und warum?

Italien. Diese Liebe reicht weit in meine Kindheit zurück und ist verbunden mit vielen Emotionen. In Jesolo geht zwar jeden Sommer die Post ab, aber der Strand, die Flaniermeile und das Ambiente sind toll. Nach dem Nachtessen noch ein bisschen lädele und Musik hören, das liebe ich. Und wenn’s zu bunt wird, kann man jederzeit gehen.

Welche Persönlichkeit hätten Sie auf einer langen Reise gern einmal zufällig auf dem Platz neben sich?

Den britischen Schauspieler Hugh Grant. Ich mag seine Filme.

Worüber würden Sie sich mit ihm unterhalten?

Über sein Leben, wie er zum Film gekommen ist – einfach über alles. Ich wäre gespannt darauf, ob er wirklich so amüsant ist wie in seinen Liebeskomödien.

Gibt es Menschen, mit denen Sie auf Reisen Ihre liebe Mühe haben?

Ja, mit Egoisten und rücksichtslosen Zeitgenossen. Oder mit Leuten, die neben einem ständig husten und niesen, als wären sie allein.

EINE DER GANZ GROSSEN SPORTLERINNEN

Die in Zürich geborene Denise Biellmann ist eine der erfolgreichsten Eiskunstläuferinnen der Geschichte. Ihren ersten Wettkampf gewann sie mit sieben Jahren. Als Elfjährige wurde sie Schweizer Juniorenmeisterin. Mit 14 Jahren errang sie bei ihrer ersten Teilnahme an den Europameisterschaften bereits die Silbermedaille in der Kür. 1980 wurde sie Kür-Olympiasiegerin, 1981 Europameisterin in Innsbruck und dann Weltmeisterin in Hartford. Sie gewann zudem elfmal den Profiweltmeistertitel. Biellmann war die erste Frau der Welt, die den Dreifachen Lutz sowie alle dreifachen Sprünge springen konnte. Nach ihr wurde ausserdem die berühmte Biellmann-Pirouette benannt. In den Jahren 1979 und 1981 wurde sie zur Schweizer Sportlerin des Jahres gewählt, 1995 zur Sportlerin des Jahrhunderts erkoren. 2014 wurde Denise Biellmann (als einzige Schweizerin) mit der Aufnahme in die World Figure Skating Hall of Fame geehrt.

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