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Faszination Panamakanal mit Barbara Alheit

Bericht vom 5. – 23. Februar 2024

   

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Barbara Alheit-Mosing 1

Barbara Alheit-Mosing

«Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung derjenigen die die Welt nicht angeschaut haben» (Alexander von Humboldt)

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Faszination Panamakanal

Kurz vor acht Uhr morgens, sitze ich im Zug Richtung Flughafen Kloten. Ich werde früher da sein, da der Weg zum Gate E, für Flüge in die USA, doch einige Zeit in Anspruch nimmt. Den Check-in habe ich bereits zu Hause erledigt, sodass ich meinen knapp 23 kg schweren Koffer nur mehr beim Drop off abgeben muss. Am Gate stelle ich mich in  die Nähe des Schalters- mit dem  Cartours Schild an Kunigunde befestigt bin ich gut sichtbar. Und kurze Zeit später kommen mir die ersten Gäste erwartungsvoll entgegen!

Um 13.15 fliegen wir mit Swiss pünktlich ab. Auffallend ist die vernünftige Beinfreiheit und der sehr freundliche und humorvolle Service an Bord. Wir verhungern auch nicht, denn während des ca 12 stündigen Fluges  bekommen wir auch Warmes aufgetischt und es schmeckt! Auch der Durst wird grosszügig gestillt. Das Wetter ist uns hold und ich sehe die riesige Eisfläche von Grönland unter mir. Die Sonne geht kurzfristig in Horizont Nähe um kurze Zeit später wieder aufzugehen- was für ein Schauspiel, wenn man tagsüber in andere Zeitzonen fliegt. Über Los Angeles vermehren sich die Wolkenberge und der Regen, der bereits angesagt war, prasselt an den Scheiben entlang. Die sehr angenehme Landung und die anschliessend überraschend schnelle Passkontrolle bringen uns unseren Koffern in kurzer Zeit näher. Draussen steht schon Bettina, die bereits über 30 Jahre in Los Angeles lebt. Das wird gut, denke ich, denn sie wird uns auch am kommenden Tag die Stadt näher bringen. Im Airport Hotel können wir gleich in unsere Zimmer. Und doch trifft sich fast die Hälfte der Gruppe noch auf einen Drink in der Bar. Schliesslich fallen aber alle ins Bett. Nach dem ausgiebigen Frühstück gibt’s ein Wiedersehen, bevor wir Los Angeles erkunden. Aufmerksam lauschen wir den interessanten Ausführungen Bettinas – dass es regnet stört nur am Rande. Die Stadt ist die flächenmässig grösste der USA. Die niedrige Bauweise liegt natürlich an den Erdbeben  im nahegelegenen Andreasgraben und oft verspürt werden. Nur im Zentrum gibt’s die Wolkenkratzer und weil man mittlerweile durchaus erdbebensicher  bauen kann, schiessen bereits viele neue Hochhäuser aus dem Boden. Selbstverständlich führt uns die Route auch in die filmbekannten Strassen und das Hollywood Zeichen auf dem Berg wird fotografisch festgehalten. Wir halten vor dem Theater der Oscarverleihung, die im März wieder über die Bühne gehen wird.

Die Golden Globes, die mit ihre Filmauszeichnungen als die Vorboten der Oscar Verleihung gelten, wurden  hier vor kurzem vergeben.  Die Verleihung der Gramys, bei der Taylor Swift alle Rekorde brach, gingen vor zwei Tagen über die Bühne. Diese Stadt verheisst Erfolg und Niederlage im selben Moment, man könnte auch sagen, die Stadt der Versuche oder Versuchung.

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Michael Jackson, Barbara Streisand oder Anne Hathaway,  sind wie weitere Grössen der Branche auf dem Walk of Fame verewigt. Einige Sterne wären da noch frei…..

Andere Hollywood Grössen haben Fuss und Handabdrücke vor dem Eingang des Grauman‘s Chinese Theatre hinterlassen.Vieles kommt uns bekannt vor- die Leiter auf der Richard Gere mit einer Rose zu Julia Roberts  hinaufstieg. Die Kirche die die Bühne für Sister Act darstellte. Der Filmgeschichte so nah zu sein ist überwältigend. Aber wir müssen uns von Bettina und der Stadt der Engel verabschieden.  Wir freuen uns auf die Schiffsreise die nun bevorsteht. Der Check-in geht flotter voran als gedacht, das Gepäck ist auf dem Weg in die Kabinen und wir setzen die ersten Schritte die Gänge entlang und schauen noch ungläubig auf die Schiffs App der Emerald Princess. Alles auf Englisch und alles verwirrt noch mehr- wie sollen wir uns da je zurechtfinden? Aber Ihr habt Ferien und das wird schon, versichere ich und versuche zu helfen wo ich kann. 2 Tage später finden wir uns schon etwas besser zurecht. Alles dauert seine Zeit, denn  seit der Pandemie hat sich in der Abwicklung auf allen Schiffen viel verändert, die Zukunft holt uns wieder einmal ein.

Die erste Nacht verdauen wir noch den Jetleg, geniessen aber am Vormittag den Wellcome Cocktail in der Adagio Bar auf Deck 16. Jetzt wo wir diesen Weg alle kennen, werde ich meine Sprechstunden ebenfalls hier abhalten. Noch ahne ich nicht, wie sehr wir diese Sprechstunden in meist voller Runde geniessen werden! In den ersten beiden Nächten wird die Uhr jeweils um eine Stunde vorgestellt, wir schippern Richtung Süden. Das amerikanisch geprägte Bordprogramm ist sehr vielfältig. Die gemütlichen Abende bei gutem Essen, sind ein wunderbarer Auftakt.

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Unser erster Schiffs-Ausflug startet in Puerto Vallarta/ Mexiko. Cecilia wartet  bereits ausserhalb des Hafengebäudes mit einem Bus auf uns. Wir fahren an die Strandpromenade, von wo aus wir die herrliche Sicht auf den Pazifik geniessen. Wir flanieren entlang wunderbarer Skulpturen, gefertigt von verschieden Künstlern. Jede erzählt eine Geschichte.  Aber Puerto Vallarta war nicht immer so bekannt. Die erste und damals skandalöse Romanze der noch verheirateten Liz Taylor und Richard Burton führte zum Bekanntheitsgrad dieses Ortes. Eine Staue der geliebten Liz gibt es natürlich auch.

Wir besuchen die bekannte Kirche  „unserer lieben Frau von Guadalupe“ , auffällig durch die weiss leuchtende Krone auf dem Kirchturm. Es ist bereits die dritte ihrer Art. Die erste wurde durch das starke Erdbeben  zerstört, eine weitere war dem Hersteller nicht so gut gelungen. Die jetzige aber ist wirklich imposant. Weiter geht’s zum Rathaus und schräg gegenüber in eine Art Kunst Geschäft. Hier werden freundlich wirkende Tote hergestellt.

Zu Allerseelen kommen alle Verstorbenen zu Besuch- so die Geschichte. Man kocht deren Lieblingsgericht und Getränk. Auf den Gräbern stehen die Skelett Figuren. Sie stellen entweder  den Beruf, oder das was sie ausgemacht hatte dar.. Man glaubt sich in „Fluch der Karibik“ wiederzufinden- Jonny Depp fehlt aber. Es gibt viele Figuren, die für menschliche Tugenden stehen. Sie sind farbig und sehen aus als wären sie plastisch bestickt. Fasziniert verlassen wir den Laden und kommen zurück an die Promenade, wo wir zufällig ein anderes Ritual der Indianer zu sehen bekommen. Heute soll der Gott des Windes den Regen bringen. 8 Monate müssen sie ohne diesen ausklommen, und die Äcker benötigen dringend Wasser. 4 kunstvoll und farbig bekleidete Männer  klettern auf einen Masten. Einer von ihnen spielt spezielle Klänge und auf einmal lassen sich alle vier, gesichert an der Taillier, Kopf voraus vom drehenden Karussell in die Tiefe fallen. Was für ein Schauspiel!

Unser Weg führt uns jetzt in eine Galerie. Eine riesige liegende grüne Skulptur sieht uns kritisch an- der Kopf liegt auf Armen und Beinen. Mit einem offerierten Gläschen Wein in der Hand, bewundern wir auch die anderen Bilder und Figuren.

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Aber damit ist noch nicht genug, denn in einem Lokal an der Promenade erwarten uns ein Cocktail, Bier oder Wasser. So gemütlich sitzend, meldet sich langsam ein Hungergefühl, das aber noch etwas warten muss. Wir besuchen die kleine Insel am Fluss, auf der auch Tequila verkostet werden könnte. Aber der Kleine Markt, auf dem auch gehandelt werden darf, geht vor. Auf einem Baum wohnen braune Pelikane, die wir zuvor schon in luftigen Höhen bewundert haben. Und auch ein Leguan sitzt auf einem Ast eines Baumes- zuerst kaum sichtbar- sind sie doch Geschöpfe der Tarnung. Cecilia ruft zum Aufbruch und der Bus bringt uns zurück zum Schiff, wo viele das gute Buffet auf Deck 15 aufsuchen. Danke Cecilia, Du hast uns viel Interessantes erzählt- es war grossartig mit Dir!

Damit wir alle Eindrücke auch verarbeiten können, kommt der folgende Seetag gerade recht und es wird sommerlich warm. Spätestens ab jetzt ist die Sonnencreme unser ständiger Begleiter.

Aber auch ein solcher Tag geht zu Ende und wir treffen uns bei meiner Sprechstunde. Ich freue mich riesig, dass fast alle wieder kommen. Abgesehen von den Infos, die ich gebe, ist es einfach gemütlich- Danke!

Am Sonntag erreichen wir Huatulco. Diese neue Touristen Destination, die auch trotz seiner Kleinheit mit dem Flugzeug erreicht werden kann, hat sich auf Ökotourismus spezialisiert. Von den vielen Buchten durften nur drei mit Hotels belegt werden und keines darf in die Höhe schiessen. Einige Hoteliers haben versucht dies zu umgehen und müssen nun mit einem Baustopp und einem Rückbau teuer bezahlen. Das alles erzählt uns unser örtlicher Führer Coen, der mit sehr gutem Deutsch und humorvollen Erzählungen beeindruckt. Es erwartet uns nicht nur ein kulinarischer Ausflug, sondern auch kunstvolles Handwerk, das nichts mit Made in China zu tun hat. Bemalte grosse und skurrile Figuren aus Holz und Fischknochen gefertigt gehören dazu.

Eine Verkostung des Mezcal steht am Anfang unseres Tages. Dieses „Getränk“, so wie Tequila aus der Agave hergestellt, wartet nach zwei Destilliervorgängen mit einem Alkoholgehalt von 65-72 % auf. Also richtig für einen Schluck nach dem Frühstück😉. Aber man schluckt nicht einfach. Zuerst nippt man, lässt den Geschmack wirken, dann isst man ein Scheibchen Orange oder Zitrone mit Chili, bevor ein Schlückchen genommen werden darf- ohne zu vergessen dabei auszuatmen. Nur so kann das Aroma aufgenommen werden. Dem nicht genug, folgen weitere Verkostungen andere Mezcal Sorten. Und dann wird’s interessant- man reicht uns ein Stückchen Taco mit einheimischem Schokoladen Aufstrich, verfeinert mit Käse und dazu gibt’s Heuschrecken, die wie Chips schmecken. In einer anderen Flasche Mezcal sehen wir auch einen Skorpion, dessen leichtes Gift als Medizin gegen Bluthochdruck hilft. Wir sind definitiv überwältigt.

Kurze Zeit später finden wir uns an einem Webstuhl wieder. Hier werden Decken und Teppiche, ausschliesslich aus natürlich gefärbter Baumwolle hergestellt wird. Ein Insekt, das auf jeder Agave lebt, dient hier als Farbgrundlage. Gemischt mit verschiedensten Pulvern, wie zum Beispiel Kalk, verändert sich die Farbe für den künftigen Stoff. Höchst interessant!

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Mit so vielen Informationen und neuen Entdeckungen, möchte auch der Magen zu  seinem Recht kommen. Conen bringt uns in eines der besten Hotels vor Ort. Hier kocht der Chef eine Spezialität. Wie macht man Tacos? Ein runder Batzen Teig auf eine kleine flache Presse gelegt und zusammengeklappt- auch ich versuche mich. Eines der kleinen Räder das entsteht klebt nicht auf meinen Fingern und kommt sofort auf eine Art Ofenplatte. 3x gewendet ist die Grundlage für die folgende Füllung gegeben. Man könnte alles was das Herz begehrt drauflegen. Selbstverständlich werden auch hier die getrockneten und gebackenen Heuschrecken ihrer Bestimmung zugeführt.

Guido erfreut sich des Vorbereiteten, andere von uns bevorzugen eher Gemüse und Co. Wir schlemmen vor uns her und geniessen auch die angebotenen Getränke. Was für ein Anblick- quer über die Tische ist nur Fröhlichkeit zu spüren.

Unser finaler Stopp ist direkt vor unserem Schiff. Der kleine Strand lädt zum Baden ein. René und ich waten wagemutig ins Wasser- das Schiff direkt vor uns- es wirkt etwas deplatziert. Aber das Wasser ist sehr angenehm und eine Schwimmrunde bis zu den Bollern ist erfrischend. In der Strandbar klappt die Zahlung etwas schleppend- hier ist die englische Sprache noch eher ein Fremdwort, aber wozu gibt’s Hände und Füsse?

Das Schiff legt pünktlich gegen 19 Uhr ab. Der 12. Februar startet mit erneuter Zeitumstellung eine Stunde früher und am Folgetag dürfen wir ein Hoch auf Elisa ausrufen. Wir geniessen in geselliger Runde den Start in ihr neues Lebensjahr.

Ein solches Schiff bietet viel Unterhaltung, aber das amerikanische Englisch ist nicht für alle Ohren verständlich. Trotzdem wird es wohl kaum jemand langweilig und Costa Rica ist schon in Sicht.

Auf dem Parkplatz in der Nähe des Schiffes steht  Jo, der sogar einige Zeit in der Schweiz lebte. Sein Deutsch ist erst mal schnell, aber man gewöhnt sich daran und er weiss natürlich auch viel über sein Land zu erzählen. Wir sehen bald die beeindruckende Landschaft, die sich mit Küstenabschnitten und Wildwuchs beidseits der Strasse abwechselt. Ein Halt bei einem riesigen Souvenirgeschäft, das auch  jegliche unserer Bedürfnisse deckt, gibt’s Kaffee und kühle Getränke. Ich erstehe das kleine Plüsch Faultier, das ich später in freier Wildbahn zu erspähen hoffe. Andere finden die gesuchten Mitbringsel, denn das Sortiment ist riesig. Kurze Zeit später steigen wir wieder aus unserem Bus. Einmal über die Strasse zur  Crocodile Bridge, die über den schlammigen Tarcole River führt. Und tatsächlich, unter uns rekeln sich einige dieser 5-7 Meter Reptilien, der amerikanischen Spitzkrokodile. Sie fühlen sich sowohl in Süss- als auch Salzwasser wohl. Und eines davon begutachtet gerade meinen neuen Sonnenhut, unweit seiner beeindruckenden Zähne, einfach vom Wind herbei geweht. Wer weiss, vielleicht gibt’s bald einen neuen Modetrend bei den weiblichen Exemplaren? 😉

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In Jacó Town bleibt nicht allzu viel Zeit für eine  genauere Erkundung, denn der Termin im Nationalpark ist uns vorgegeben. Ein Ranger spaziert mit uns durch die Buntheit des Regenwaldes. Er erzählt von der Heilkunde, wie  der Gewinnung antibiotischer Medizin aus der Natur, die viele von uns leider vergessen haben. Wir sehen neben atemberaubender Blüten auch Blattschneideameisen, deren Staats-Struktur den Menschen überlegen ist. Sie bauen z.B. 10 m tiefe, mit ausgeklügelten Belüftungssystemen versehene Gärten mit Pilzkulturen, von denen sie sich ernähren. Auf diesem Fleckchen Erde gibt es rund 360.000 Insekten Arten. Wir dürfen unter anderem die Blaue Morpho bewundern, eine Schmetterlings-Schönheit die ihresgleichen sucht. Oder die Eulen Schmetterlinge, die sich mit ihrer Tarnung als Schlangenkopf hervorheben.  Kurze Zeit später schweben wir in der offenen Gondel über der Flora des Waldes hinweg. Wir hören die Tukane, die sich anschaulich verstecken- wie viele andere Bewohner, die heute im Verborgenen bleiben. Eine kleine Opossum Familie kreuzt dann aber doch auf. Die Schönheit des Waldes wird durch die Zikaden als Hintergrund Musik wohl lange in unserer Erinnerung verbleiben.

Nur noch ein Seetag trennt uns vom nächsten Höhepunkt dieser Reise.

Unser Tag startet vor Tagesanbruch, an dem der Panamakanal noch in langen Schatten zu unseren „Füssen“ liegt. Hier warten viele Durchfahrtswillige auf Einlass. Mit leichter Verspätung öffnet sich die erste Schleuse, vor uns noch ein riesiges Containerschiff, das sich durch die schmale Öffnung gezwängt hat. Fasziniert stehen die Passagiere dicht an dicht an der Reling. Hinter uns wird erst bei Erreichen der Bridge of America, die Sonne aufgehen. Das diesige Wetter taucht die Szenerie in ein verschwommene Landschaft. Diese Bilder werden wohl zu unvergessenen Erinnerungen.

Gefühlt wie durch ein Nadelöhr,  durchfahren wir die Miraflores, Pedro Miguel und Gatún Schleusen – bessergesagt von wendigen Schleppern gezogen oder geschoben. Ortskundige Lotsen bestimmen hier das Geschehen- aus gutem Grund. Bleiben doch nur ca 30cm zwischen den Schiffskolossen und den Schleusenmauern.  Im Gatúnsee ist dann wieder Gegenverkehr möglich und wir sehen  Container Schiffe mit gigantischen Ausmassen  an uns vorbeiziehen.

Es bleibt schwül warm, aber die Wolken halten die UV Strahlung nicht ab- da werden wohl noch einige Passagiere ihr rotes Wunder erleben. Um die Mittagszeit werden die Buffets gut frequentiert. Unsere Medaillon App ist auch in Bestellung hilfreich. Mittlerweile haben wir uns doch ganz gut daran gewöhnt, eine Investition in die neue digitale Welt, sozusagen.

Die ersten 26 Höhenmeter sind durchfahren.  Auf dem Weg zum Atlantik gibt es jetzt wieder Erklärungen, die natürlich auf Englisch, genauer gesagt Amerikanisch, erfolgen. Die letzten Schleusendurchgänge werden genauso fotografisch festgehalten, wie zuvor, bis wir gegen 17 Uhr unter der Atlantik Bridge hindurch den Atlantik  erreiochen. Der Wellengang ist hier deutlich höher, als wir vom Pazifik gewöhnt sind. Auch während der Nacht werden wir durch unsere Träume geschaukelt.

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Heute erreichen wir Kolumbien. Ein Land, dass nicht immer mit einem guten Ruf aufwarten kann- ist hier der Drogenumschlag doch leider immer ein Thema. Aber Cartagena zeigt sich von seiner besten Seite. Schon bei der Einfahrt staunen wir über die modernen Wolkenkratzer, die noch die Silhouette der Altstadt verdecken. Nach unserer kurzen Fahrt mit dem Shuttle Richtung Hafenausgang, finden wir uns zuerst einmal in einem botanischen Garten wieder. Papageien in den Bäumen, auf den Geländern und auch beschäftigt mit Schuhbändern einzelner Passagiere, das ist etwas Neues für uns.  Es wird fotografiert, als gebe es kein Morgen. So ist der Anschluss an die Gruppe schnell  verloren. Aber alle finden wieder zusammen und wir warten kurz auf den Bus- Willi, seines Zeichens Universitätsprofessor in Englisch und Französisch, begrüsst uns in recht gutem Deutsch und wir merken sofort, er ist ein Unikum in seinem Job. Seine Ausführungen werden mit Händen und Füssen vor unseren Augen in Bilder umgesetzt. Er erzählt auf dem Weg zur Burg de la Concepción von den Piraten, die in den Gängen des Gemäuers von den Verteidigern gnadenlos entdeckt und ihrem Schicksal zugeführt wurden. Tiefe Eingänge veranschaulichen seine Ausführungen. Aber sein Humor versüsst jede schreckliche Geschichte- was für eine schauspielerische Leistung, die sich auch später in der Altstadt fortsetzt. Die Skulptur der dicken Frau- das Monument der Gertrudis- auf einem der Plätze, zeigt einige Abnützungserscheinungen von vermeintlich glückbringenden Griffen auf weibliche Rundungen. An einem der exotischen Obstständen greifen wir zu Mango, Ananas und Melonenschnitten- Karibik Geschmack pur! Etwas später geniessen wir ganz hervorragendes Eis mit karibischen Geschmack- was für ein Genuss in der Schwüle des Tages. Auf dem Weg zum Hafen, erzählt Willi vom Wandel der gelebten Geschichte der Sklaverei und Verachtung Farbiger, hin zum heutigen leichten Umgang zwischen Schwarz und Weiss. Auch von Frauen, die heute Universitäten vorstehen und dass mittlerweile mehr Mädchen die akademische Laufbahn anstreben als ihre männlichen Kommilitonen. Man sieht die Zufriedenheit des gewachsenen Zusammenlebens auf eindrückliche Art- was für eine schöne Erfahrung. Danke lieber Willi, Du hast uns ein neues Bild von Kolumbien gegeben.

Der Schiffstyphon ruft schon zur Rückkehr, denn viele Passagiere probieren noch den köstlichen Kaffee, fotografieren Nasenbär und Co und erfreuen sich der Angebote im Geschäft.

Eine weiterer Seetag folgt, der  aber mit unserem gemeinsamen Essen einen Höhepunkt bereithält. Wir treffen uns kurz vor 20 Uhr vor dem Restaurant Crown auf Deck 7. Unsere Tische sind im hinteren Bereich bereits gerichtet und alle finden ihren Platz im Kreise lieber Mitreisender. Aber nicht nur das, wir feiern heute auch wieder einen Geburtstag- Emil ist heute derjenige auf den wir mit einem Happy Birthday anstossen. Natürlich darf ein Geschenk nicht fehlen. Die Überraschung gelingt vollends und das köstliche Essen krönt diesen Abend. Das Personal ist ausnehmend freundlich und stets um unser Wohl bemüht. Von Steak bis Lobster nebst herrlich schmeckenden Beilagen, alles  kitzelt unsere Gaumen aufs Angenehmste. Und doch gehen wir alsbald ins Bett- die Caymans rufen für den kommenden Morgen zur frühen Stunde zur Tender Überfahrt. Aber manchmal kommt es anders als man denkt. Der Wind und die unterschwelligen Wellen spielen uns einen Streich. Die örtlichen Behörden erlassen ein Verbot mit Tendern anzulegen. Die Verletzungsgefahr beim aus- und einsteigen ist einfach zu gross. Auch wenn wir enttäuscht sind, geht die Sicherheit natürlich vor. So verbringen wir nun 2 Tage auf See, bis Fort Lauderdale das Ende der Schiffreise ankündigt. So begehen wir unsere Ausschiffungsinformation im Conference Center etwas früher als geplant. Neben den mündlichen wie schriftlichen Ausführungen, kommen auch Geschichten über Souvenirs und skurrile Passagierfragen und somit das Lachen nicht zu kurz.

So ist noch Zeit auch die letzten Ecken des Schiffes zu erkunden und im Wind des Atlantiks die Haare zu föhnen😉

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Bei den gemeinsamen Abendessen darf ich mit Euch die Zeit  nicht nur verbringen, sondern auch die Reise mit Euch Revue passieren lassen. So viele Eindrücke, neue Begegnungen und Freundschaften sind entstanden.

Und wir freuen uns doch noch auf Fort Lauderdale und Miami. Karin, die charmante Österreicherin holt uns gleich nach der Zollkontrolle ab. Sie muss uns hier über einen Zebrastreifen bugsieren- quer über die Strasse wird hier  mit strengen Kommentaren der Sicherheitsleute kommentiert. Alle Koffer im Bus, kann unsere Rundfahrt losgehen. Der Verkehr ist hier über viele Spuren hinweg in Kolonnen befahren. Unser versierter Chauffeur fährt uns über Seitenstrassen, damit wir nicht nur dem Verkehr entkommen, sondern auch viel von Fort Lauderdale erfahren, bevor wir den Motorway Richtung Miami erobern. Karin erzählt von ihrer neuen Heimat und schon sind wir im Zentrum der Luxusviertel der Schönen und Reichen. Hier zu wohnen bedarf es schon eines gut gefüllten Kontos, aber das war nicht immer so. Erst als hier bekannte Film Serien wie Miami Vice gedreht wurden, betrachtete man das noch ärmliche Miami als neuen Ferien und Wohnort. Aus heutiger Sicht, kann man sich dies gar nicht mehr vorstellen. Mit der Lincoln Road gibt sogar eine der seltenen Fussagängerzonen in den USA. Hier wird mehr spanisch als Englisch gesprochen, viele Mexikaner u Kubaner haben hier ihre neue Heimat gefunden. So werden hier auch kubanische Zigarren gedreht und ortsansässige Senioren treffen sich zum Dominospiel. An diesem Nachmittag erobern wir nicht nur das ArtDeco Viertel, sondern wir wohnen auch in einem solchen Hotel, das sich im buchstäblichen Kuchen von Miami befindet. Diese Stadt ruft förmlich nach einem Grund zum Feiern. Und das tun wir auch, denn Erna startet heute in ein neues Lebensjahr. Im Foyer des Hotels steht Prosecco bereit um mit Ihr anzustossen. Hoch sollst Du leben, liebe neue Freundin!

Das Meer, Geschäfte schrille Bars und Restaurants laden in nächster Umgebung zu allem ein, was man sich so vorstellt. Jeder verbringt diesen Abend und den nächsten Morgen nach eigener Vorstellung, bevor wir am Nachmittag mit all unseren Koffern wieder Richtung Flughafen unterwegs sind. Nach einem relativ kurzen Check-in, dauert die Sicherheitskontrolle diesmal länger, dafür müssen wir dann nicht mehr allzu lange auf unseren Abflug um 19:50 warten. Mit einer Flugzeit von weniger als neun Stunden, steht uns eine kürzere Nacht bevor.

Am Kofferband in Zürich wird noch einmal geknuddelt- so viel gemeinsam geschaffene Erinnerungen verbinden.

Eine solch homogene und freundliche Truppe zu erleben war herzerwärmend und einfach nur grossartig. Danke!

Bitte passt gut auf Euch auf, denn es gibt noch viele Fussabdrücke die wir gemeinsam hinterlassen können.

Herzlichst

Eure Barbara

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