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Cinque Terre – Elba – San Gimignano

Bericht vom 26.- 30. September 2020 | Bus Nummer 1                      

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Es berichtet für Sie unsere Reiseleiterin

Cinque Terre – Elba – San Gimignano 2

Susann Bovay Flisch

Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt.

Weitere Infos

Wie bist du Reiseleiterin  geworden?

Vor 10 Jahren erhielt ich eine spontane Anfrage für eine Reiseleitung. Ich habe auf dieser ersten China-Reise dann rasch festgestellt, dass dies ziemlich genau meinem absoluten Traumjob entspricht.

Was gefällt dir an dieser Tätigkeit besonders?

Ich darf eine interessante Reisegruppe betreuen und kann als Bonus die leeren Flecken auf meiner persönlichen Weltkarte ausfüllen.

Was zeichnet dich als Reiseleiter aus?

Eine gründliche Vorbereitung ist die Grundlage, dass ich während der Reise auf die Wünsche der Teilnehmer eingehen kann.

Was gefällt dir an deinen Aufgaben bei  Car-tours am besten?

Jede Reise ist unterschiedlich und die Gäste haben verschiedene Erwartungen: meine Herausforderung ist es, jede Gruppe organisatorisch und didaktisch so zu begleiten , dass am Schluss alle zufrieden sind.

Reisehit 82 | 5-tägige Reise
13. - 17. April 2025 (Frei) | 18. - 22. Mai 2025 (Frei) | 28. September - 2. Oktober 2025 (Frei) | 12. - 16. Oktober 2025 (Frei)

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 Cinque Terre – Elba – San Gimignano

Etwas aufgeregt war ich schon, als ich auf dem Carparkplatz Sihlquai auf den Start der Reise in den Süden warte – immerhin ist es das erste Mal seit Ende März, dass ich wieder unterwegs sein darf!

Der blaue Zerzuben-Bus mit der Nummer 1 erscheint pünktlich und die kleine Gruppe macht es sich rasch bequem. Schön, wieder mit Peter Schönbächler zu fahren. Los geht’s via Pfäffikon, wo die „Zugebrachten“ einsteigen – jetzt sind wir zwar komplett, aber der Bus ist trotzdem nur halb voll. Bei der Kaffeepause beruhigt mich Peter, dass der San Bernardino trotz Schnee (Ende September!!) heute befahrbar sei. Wir staunen aber dann doch über die Schneemauern an den Strassenrändern. Bald sind wir wieder im grünen Bereich und nach der Mittagsrast in Bellinzona geht’s nun so richtig los: die nächste Pause ist kurz vor Parma geplant, und unser Tagesziel in Marina di Pietrasanta erreichen wir gegen Abend. Die Zimmer in der Villa Ombrosa sind komfortabel eingerichtet mit Sicht auf die eindrücklichen Marmorberge bei Carrara. Es reicht grad noch für einen kurzen Spaziergang am breiten, leeren Sandstrand zum Sonnenuntergang, dann werden wir nach Strich und Faden mit einem opulenten italienischen Nachtessen verwöhnt. Nach dem riesigen Tortenstück zum Dessert wäre unbedingt ein weiterer Spaziergang nötig!

Sonntag: heute fahren wir nach La Spezia und besuchen die Cinque Terre. Die fünf Dörfer an der ligurischen Küste – Riomaggiore, Manarola, Corniglia, Vernazza und Monterosso – konnten früher nur zu Fuss über schmale Weglein oder per Schiff erreicht werden und aus diesem Grund haben sich die spezifischen Eigenheiten der einzelnen Gemeinden nicht vermischt. Wir haben Glück, denn coronabedingt hat es nur sehr wenige Gruppen unterwegs und sogar unser Guide meinte, so wenige Touristen hätte sie schon lange nicht mehr gesehen. So haben wir Musse, uns die pittoresken Dörfer in Ruhe anzusehen. Weil das Meer unruhig ist können die Schiffe nicht in Vernazza anlegen und so fahren wir mit dem Zug nach Monterosso. Der Mittagshalt an der Sonne lädt zu einem Aperol ein, bevor durch die hübschen Gässchen flaniert wird. Ueberall in den kleinen Trattorias treffe ich auf meine Gäste beim Geniessen des Dolce Vita! Dann wird es abenteuerlich, denn nun wartet die Bootsfahrt retour nach Porto Venere. Auch wenn die Sonne scheint, ist es ziemlich windig und die Wellen lassen das Schiff etwas schaukeln. Die Sicht auf die atemberaubende Küste macht einen jedoch das Drumherum vergessen. Kurz vor Porto Venere beruhigt sich das Meer, denn nun sind wir geschützt im Golfo dei Poeti. Das mittelalterliche Festungsstädtchen lohnt unbedingt einen Besuch, interessant sind die hohen, schmalen dafür langen Häuser, wo jeder Stock von einer Familie bewohnt wurde – ein Fenster an der Vorderseite und die Eingangstür und vielleicht noch ein Fenster an der Rückseite innerhalb der Stadtmauer, also eine eher dunkle Sache. Ueber dem Städtchen thront die eindrückliche Kirche aus schwarzem und weissem Kalkstein. Es reicht noch für ein Gelato, dann wartet das Schiff und setzt uns über nach La Spezia, wo Peter mit dem Bus direkt am Quai parkiert hat. Dankbar über den schönen Tag fahren wir zurück in unser Hotel, wo bald das gute Essen serviert wird.

Am folgenden Tag erkunden wir Elba. Dazu fahren wir erst nach Piombino, wo wir mit dem Bus auf die grosse Fähre einschiffen. Die Ueberfahrt ist ruhig, kein Vergleich zu gestern (aber das Schiff ist ja auch um einiges grösser…). Ein gute Stunde später sind wir im Hafen von Portoferraio, der „eiserne Hafen“ – die Eisenablagerungen von Elba gehören zu den weltweit ältesten Vorkommen, und wurden schon von den Etruskern ausgebeutet, was den Namen erklärt. Unsere Inselrundfahrt führt durch schattige Pinienwälder und kleine Siedlungen dem kristallklaren Meer entlang bis nach Marciana Marina. Hier entdecken wir das typische Gebäck von Elba, welches mit dem lokalen Süsswein getränkt wird und deshalb „besoffene Torte“ heisst. Schmeckt wunderbar, besonders zusammen mit einem Gläschen Pistazienlikör, den unser Guide besonders empfiehlt. Weiter geht die Fahrt quer über die Insel nach Marina die Campo. Hier treffen wir auf dem Spaziergang zur Mittagsrast fast nur Schweizer, jedenfalls tönt es ringsum schwiizerdütsch. Wir treffen hier auch eine andere car-tours Gruppe, die Elba wandernd erkundet. An Feldern, Weintrauben und Ziegen vorbei fahren wir nach Porto Azzurro – auch dies sehr hübsch, nur leider sind alle Läden wegen der Mittagspause noch geschlossen bzw. öffnen am Montag nur vormittags. Schon wartet die Fähre für die Ueberfahrt nach Piombino. Elba hat viel mehr zu bieten, als wir auf unserer kurzen Stippvisite entdeckt haben.

Auch von Napoleon haben wir nur rudimentär etwas mitbekommen, obwohl diverse Museen und Einrichtungen auf ihn zurückzuführen sind. Ja nu, das machen wir dann ein anderes Mal…

Müde von den Erlebnissen des Tages entspannen wir auf der Rückfahrt zum Hotel, wo wir uns gleich zu Tisch setzen können.

Was im Reiseprogramm mit „Ganztagesführung San Gimignano“ angekündigt wird, entpuppt sich als ein wunderbarer Ausflug in die Toscana. Unser Guide holt uns im Hotel ab und erklärt unermüdlich die Besonderheiten der Fahrt, die vorerst über vier verschiedene Autobahnen führt. Im Val d’Elsa wechseln wir auf kleinere Strassen mit langsamerer Fahrt, so dass man Gelegenheit bekommt, die Umgebung genauer zu betrachten. Schon von weitem erkennt man am Horizont die Türme von San Gimignano, heute noch dreizehn, früher waren es mal über 70, für jede wohlhabende Familie einen. Der Parkplatz beim Besucherzentrum ist leer, ein eineziger anderer Bus steht da und brachte eine italienische Gruppe. Es ist wunderbar, der Stadtführung mit den Audio-Geräten zu folgen. So muss man sich nicht aufs Zuhören direkt beim Guide konzentrieren, sondern kann auch mal in Ruhe ein Foto knipsen. Die Freizeit vergeht im Flug, es gibt so viel zu erkunden: verwinkelte Gässchen, einen Turm besteigen, ein bisschen lädele, und natürlich das erstklassige Gelato vom Glaceweltmeister kosten! Später fahren wir zur Weinprobe im Landgut Poggo Alloro – unter schattigen Bäumen ist eine merenda, ein Zvieri, aufgetischt. Ein paar Gläser Wein später, und mit dem Panorama von San Gimignano als perfektem Hintergrund, möchte man eigentlich grad hier bleiben. Es folgt ein letzter Höhepunkt auf dem Rückweg: wir fahren über die kleinen Strassen, die sich durch Weinberge und Zypressenalleen schlängeln, durch eine Bilderbuchlandschaft. Später glitzert von weitem die goldene Domkuppel von Florenz, und man erhascht auch einen Blick auf den schiefen Turm von Pisa. Die Reiseleiterin ist glücklich, dass sie uns „ihre Toscana“ zeigen konnte. Ein letzter Spaziergang am Mittelmeer-Strand, ein letzter Sonnenuntergang, ein letztes ausgiebiges Abendessen im Hotel, dann heisst es Koffer packen. Morgen geht es früh los, heimwärts Richtung Schweiz. Auf der italienischen Raststätte werden letzte Einkäufe getätigt, damit die Vorräte bis zur nächsten Italienreise genügen. Problemlos fahren wir via Mailand und Bellinzona nochmals über den San Bernardino, wo von der weissen Pracht vom letzten Samstag die keine Spuren vergangen sind.

Pünktlich bringen wir unsere Gäste zu ihren Ausstiegsorten. Man ist sich einig: die Reise hat sich unbedingt gelohnt, car-tours ist ein toller Anbieter und die Erlebnisse der vergangenen Tage vergisst man nicht so schnell. Und ein bisschen Dolce far niente im Alltag wirkt Wunder!

Susann Bovay Flisch

 

 

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