Zur Inhalts-ID springen

Auf Stippvisite im Baltikum mit Daniele Degiorgi

Bericht vom 18. – 23. Juni 2025

Weiterempfehlen / Teilen
Daniele Degiorgi 1

Daniele Degiorgi

Reiseleiter
Zurzeit haben wir keine aktuellen Angebote zu dieser Destination. Zu all unseren Angeboten

Auf Stippvisite im Baltikum

Flughafen Zürich oder Zürich Airport wie man heute modern zu sagen pflegt. Alle Passagiere erscheinen langsam am Gate 84 im Terminal 1. Der Flug verläuft sehr angenehm, die lettische Airline airBaltic ist bekannt als pünktlichste Airline in Europa und gilt laut OAG Analysten als zweitpünktlichste der Welt. Riga, es ist spät, wir haben eine Stunde Zeitverschiebung. Andres, unser junger und freundlicher Chauffeur bringt uns zu unserem komfortablen Hotel im Zentrum. Wir sind alle gespannt und freuen uns auf die kommenden Tage, in denen wir einige Schätze des Baltikums entdecken werden!

Nach dem Frühstück fahren wir nach Norden, Richtung Tallinn. Unsere Reiseleiterin Ingrida wird mit ihrer sanften Stimme die ganze Reise mit uns sein. Ihr Deutsch ist perfekt und sie ist mit ihrer sehr fundierten und nie langweiligen Erklärungen und Anekdoten super! Wir fahren entlang der Küste, zuerst Wälder mit hohen Föhren folgen einander mit Felder und Acker mit Weizen, Gerste, noch gelben Rapsfelder, Kartoffel und natürlich Roggenfelder für das bekannte lettisches Roggenbrot, auch bekannt als „Rupjmaize“ oder „Melnā maize“.  Wir halten in Pärnu, einst international bekannter Kurort mit noblen Gästen. Ihr Sonderzeichen ist vor allem der kilometerlange, bis zu 100 m breite Sandstrand und das wohltuende Meeresklima. Es ist heute aber sehr windig, am Strand sind nur wenige Badegäste zu sehen. Im Zentrum kommen wir auf die Rüütli-Strasse, die Fussgängerstrasse mit vielen Einkaufmöglichkeiten, nicht weit die orthodoxe Katharinenkirche. Wir treffen auf die Villa Ammende mit seinem wunderschönen Park.

Auf Stippvisite im Baltikum mit Daniele Degiorgi 2

Später, weiter im Norden, ändert sich die Zusammensetzung der Wälder, die hohen Föhre lassen immer mehr Platz für die kleineren Birken, Kiefern und Eichen. Wir treffen auf viele kleine Seen und Bäche, die vielen Sumpf- und Torfgebiete färben das Wasser zu einer seltsamen dunkelbraunen Flüssigkeit. Am späten Nachmittag erreichen wir Tallinn – eine der schönsten Hauptstädte Europas und UNESCO-Welterbe.

Heute erkunden wir Tallinn bei einer faszinierenden Stadtführung. Die alte Hansestadt an der Talliner Bucht lockt mit mehr Sehenswürdigkeiten als jeder andere Ort Estlands. Die Altstadt, ein wahres Schmuckstück der Hansezeit, mit ihren Kopfsteinpflastergassen, die schlanke Kirchtürme sowie die vom Alter schief gewordenen, spitzgiebeligen Kaufmanns- und Handwerkerhäuser die mittelalterliche Altstadt wie aus einem Märchen entsprungen wirkt. Die Mischung aus Geschichte und Moderne ist verzaubernd! Das Rathaus, die mit seiner spätgotischen Fassade im Jahr 1322 gebaut wurde, stellt sich im Kontrapunkt mit dem modernen Rotermann Quartier mit seinen futuristischen Gebäuden und modischen Geschäften.

Auf Stippvisite im Baltikum mit Daniele Degiorgi 3

Wir besuchen den Hirvepark, der als Symbol für die Wiederherstellung der Unabhängigkeit der Republik Estland gilt. Im Jahr 1987 versammelten sich hier zum ersten Mal während der sowjetischen Okkupation öffentlich Menschen, um gegen die Besetzung zu protestieren – hier begann die sogenannte „Singende Revolution“. Im Zentrum des Parks befindet sich ein riesiges natürliches Amphitheater, das bis zu 300’000 Personen fassen kann. Noch heute werden dort regelmäßig Konzerte veranstaltet.

Wir machen einen kurzen Besuch in der Ratsapotheke, wo wir einen Kräuterschnaps verkosten. Die bereits im Jahr 1422 eröffnete Apotheke war die erste ihrer Art in Europa – die „Medikamente“ waren Schnäpse und Liköre sowie seltene Gewürze wie Ingwer und Safran. Wahrscheinlich half mehr der Glaube an die Wirkung als die Wirkung selbst.

Am Nachmittag zeigt sich wieder die Sonne – bei gemütlichen 18 °C schlendern wir ziellos durch diese märchenhafte Stadt. Einfach fantastisch!

Auf Stippvisite im Baltikum mit Daniele Degiorgi 4

Nach unserem erlebnisreichen Aufenthalt in Tallinn fahren wir Richtung Süden nach Sigulda, dem Tor zum Gauja-Nationalpark. Diesmal führt uns die Route durch das Hinterland Estlands und anschließend Lettlands. Wälder, Felder, Wiesen, Sumpflandschaften, kleine Dörfer mit Holzhäusern und einsame Bauernhöfe säumen unseren Weg. Immer wieder entdecken wir Storchennester auf Dächern oder eigens dafür errichteten Masten. In den Feldern und Sümpfen sehen wir unzählige Störche – und sogar einige Kraniche.

Aufgrund seiner bewegten Geschichte gibt es in der Umgebung von Sigulda eine Reihe von Burgen und Schlössern. Die restaurierte Burg Treyden in Turaida ist dabei die bedeutendste. Hier war einst der Deutsche Schwertbrüderorden ansässig, der lange Zeit über Estland und Lettland herrschte. Das Ufer der Gauja ist gesäumt von kleinen Höhlen und Grotten, die sich in die bis zu 85 Meter hohen Felswände aus rotem Sandstein schmiegen.

Wir besuchen die sagenumwobene Gutmannshöhle – ein Ort, an dem die lettische Legende „Die Rose von Turaida“spielt. Es handelt sich um eine historische Überlieferung und zugleich eine tragische Liebesgeschichte aus dem 17. Jahrhundert. Wir befinden uns an einem mystischen Ort, umgeben von malerischen Landschaften.

Heute erleben wir Riga in all seiner Pracht! Die historische Altstadt, geprägt von prächtigen Jugendstilbauten und charmanten Gassen, ist einfach bezaubernd. Auch Riga gehört zum UNESCO-Welterbe – nicht nur wegen seiner eindrucksvollen Jugendstilarchitektur, sondern auch wegen der gut erhaltenen Holzhäuser, von denen einige aus dem 18. Jahrhundert stammen.

Bei einer Stadtführung besuchen wir den imposanten Rigaer Dom, die Petri-Kirche, das mittelalterliche Schloss und die berühmte Petrikirche, von deren Kirchturm wir einen atemberaubenden Blick über die ganze Stadt genießen.

Auf dem riesigen Rigaer Zentralmarkt, für dessen Hallen Teile zweier Zeppelinhangars vom ehemaligen Luftschiffhafen Vaiņode verwendet wurden, bieten über 3.000 Verkaufsstände lettische Köstlichkeiten wie Roggenbrot, Speckbohnen und Käsespezialitäten an. Wir genießen gemeinsam einen Imbiss mit lettischen Spezialitäten: Schinken, Speck, geräucherte Aale, Makrelen, Heringe, Sardinen, buntes Sauerkraut, Bohnen im Topf – und natürlich das unersetzliche Roggenbrot, das in Lettland niemals fehlen darf.

Hinter dem Zentralmarkt befindet sich das größte Holzgebäude Lettlands: die imposante Jesuskirche.

Am Vormittag haben wir die Stadt kennengelernt – am Nachmittag bleibt Zeit für eigene Erkundungen, zum Beispiel für einen gemütlichen Bummel durch die Altstadt.

Auf Stippvisite im Baltikum mit Daniele Degiorgi 5

Heute Morgen haben wir vor dem Abflug noch Zeit für eine Bootsfahrt auf der Daugava. Der Blick auf die Stadt aus dem historischen Boot „Darling“, das durch den Kanal gleitet, eröffnet uns eine ganz neue Perspektive. Wir haben noch Zeit, die letzten Einkäufe zu besorgen, bevor wir am Mittag zum Flughafen fahren und unsere Heimreise nach Zürich antreten. Immer wieder treffen wir heute Morgen auf junge mit Blumenkränzen geschmückten Mädchen, es ist das grosse Sommerfest. An diesem längsten Tag und kürzester Nacht des Jahres flechten Letten Kränze, trinken Bier und essen dazu Kümmelkäse, singen, tanzen und baden im Dampfbad bis zur Morgendämmerung.

Unsere Kameras sind mit Fotos und unsere Herzen mit Emotionen gefüllt. Es war ein wunderbare Kurzreise, die viele Einblicke in die Kultur und die Landschaft dieser zwei kleinen aber für die europäische Geschichte sehr bedeutenden Kleinstaaten.

 

Daniele Degiorgi

Auf Stippvisite im Baltikum mit Daniele Degiorgi 6

Weitere beliebte Reisen

Reisehit 343 | 10-tägige Reise
12. - 21. März 2026 (Frei) | 12. - 27. März 2026 (Frei)

Starts From

CHF2299
Infos & buchen

Reisehit 339 | 7-tägige Reise
8. - 14. September 2026 (Frei)

Starts From

CHF1499
Infos & buchen
An den Anfang scrollen