«Allein hätte Andermatt es nie geschafft»
Ski-Ikone Bernhard Russi hat immer in Andermatt gewohnt. Samih Sawiris lernte er kennen, als dieser das zweite Mal ins Dorf kam. Man diskutierte viel darüber, was in den Sparten Ski, Wandern, Biken, Golf und so weiter möglich wäre. Als ihm dann ein Verwaltungsratsmandat angeboten wurde, war Russi wenig begeistert. Er wollte im Ort nie allzu sehr involviert sein. Doch als das Projekt immer konkreter wurde, begann das Umdenken: «Ich musste ja schliesslich wissen, wovon ich rede.» Heute ist er Verwaltungsrat von Andermatt Swiss Alps und Andermatt-Sedrun Sport AG und kümmert sich hauptsächlich um sportliche Belange. Den wundersamen Wandel seines Heimatortes während der letzten zehn bis fünfzehn Jahre hat er hautnah miterlebt. «Das ursprüngliche Dorf hat sich kaum verändert », sagt er. «Aber alles, was schon da war, ist besser geworden. Andermatt hat qualitativ einen Quantensprung gemacht. Fast jedes Haus hat sich herausgeputzt. Selbst aus ein paar Ruinen sind Bijoux geworden. Einheimische haben sicher über hundert Millionen investiert.»
Samih Sawiris habe dem Ort den entscheidenden Kick gegeben, der alles veränderte, sagt Russi. Aus eigener Kraft hätte Andermatt das Steuer nie herumreissen können. Man hatte zwar eine intakte Natur und viel Schnee, aber weit und breit niemanden, der mindestens eine halbe Milliarde Franken in eine moderne touristische Infrastruktur investiert hätte. Russi: «Ohne Samih Sawiris und seine Visionen wäre Andermatt von der touristischen Landkarte verschwunden. » Insgeheim hatte er immer darauf gehofft, dass jemand kommt und viel Geld in die Hand nimmt. «Aber dass einer wie Sawiris auftaucht, der mit einer Leidenschaft sondergleichen für sein Projekt zu kämpfen bereit war, das hätte ich nie für möglich gehalten», sagt er. «Was für Sawiris anfänglich noch eine normale Investition war, hat sich immer mehr zu einer Herzensangelegenheit entwickelt.»
Karl Wild