Sommer in der Toskana mit Viola Schärer

Viola Schärer
Sommer in der Toskana
Sommer = Sonne! Sie hat uns alle 5 Tage begleitet.
Bei hochsommerlichen Temperaturen haben wir die Toskana erkundet – kulturell und auch kulinarisch. Zur Erfrischung gabs öfters ein italienisches Gelati oder einen Limoncello-Spritz.
Doch erst mal haben wir uns während der Hinfahrt kennengelernt. Insgesamt waren wir 41 Gäste aus der ganzen Schweiz. Amer, unser Chauffeur aus Biel, fuhr uns die 755km nach Montecatini Terme. Das Mikrophon ist nicht so sein Ding, dafür umso mehr sein Bus. Den hat er voll im Griff und wir erreichten sicher und pünktlich zum Abendessen unser Hotel Green Ambrosio.
Begrüsst wurden wir im Speisesaal mit einem Willkommensdrink und danach gab es ein 3- Gang Menü der typischen toskanischen Küche. Die Weinempfehlung war ein Valpolicella, den ich persönlich mit einem Eiswürfel gekühlt hatte. Ja auch dem Wein wurde es warm bei den Temperaturen 😉

Am Frühstücksbuffet begrüsste ich am nächsten Morgen unsere Gäste. Seit früher Morgenstund sei Betty, unsere 92jährige Dame schon wach gewesen und schon “ putzt & paniert “ und bereit für unseren Ausflug. Den heutigen Tag verbrachten wir in Lucca, zusammen mit Massimo, unserem lokalen Reiseführer. Die Stadt, aus dem 8. Jahrhundert vor Christus, ist von einer 4km langen Mauer aus der Zeit der Römer umgeben. Giacomo Puccini, einer der berühmtesten Komponisten der Welt, wurde hier geboren und ging hier zur Schule. Jedes Jahr im Sommer findet hier seit 1930 das Puccini Opernfestival statt. Es ist das einzige Festival weltweit, das ausschließlich den Werken Puccinis gewidmet ist. Wer weiss wie die Einwohner von Lucca genannt werden? Lucchesi! Nach einer interessanten Stadtführung suchten alle nur noch ein schattiges Plätzchen. Ein kleines Grüppchen bestellte schon den Apéro und dazu Bruschetta mit italienischen Tomaten, die im Geschmack unübertrefflich waren. Am Nachmittag trafen wir uns zur Rückfahrt im Bus, Amer drehte zuvor eine Ehrenrunde im Kreisel 😅. Es fehlten aber noch 4 Personen- wo könnten sie sein? Treffpunkt war das Stadttor Porta San Pietro. Per Telefon erreichte ich die Vermissten- sie waren beim Stadttor Porta Santa Maria. Tja, Lucca hat 5 Stadttore- da kann man sich schon mal verlaufen. Amer holte die Gruppe ab und zusammen fuhren wir zurück zum Hotel. Nach einer Ruhepause trafen wir uns wieder zum Abendessen. Heute hatten wir unseren toskanischen Abend auf einem idyllisch gelegenen Landgut auf dem Programm. Hier, in Il Poggio in Montecarlo, wurden wir verwöhnt mit toskanischen Spezialitäten, Wein & Musik von Franco. Seine italienischen Lieder animierten uns sogar zu einer Polonaise! Im Hofladen kauften wir unsere ersten Souvenirs: Wein, Olivenöl, Limoncello etc. Ein spezielles Mitbringsel waren aber die Schokoladekugeln gefüllt mit Limoncello, mhhhhhhh. Es fiel uns nicht leicht diesen lauschigen Ort zu verlassen, die Stimmung war fröhlich und es gab viel zu plaudern. Doch Amer unser Chauffeur braucht seine Ruhezeit- also zurück zum Hotel und ab ins Bett 😉

Am dritten Tag rief mich Amer am Morgen kurz vor Abfahrt an. Es wurde über Nacht im Bus eingebrochen und er musste erstmal alles kontrollieren. Wir hatten Glück, es gab keine Wertsachen im Bus, es wurde nichts gestohlen und der Bus und das Schloss waren unversehrt. Ausser einem Schreck und einer Stunde Verspätung war gottlob nichts passiert.
Nach einer schönen Fahrt durchs Hinterland der Toskana erreichten wir schliesslich San Gimignano, oder Little Manhattan, wie die Stadt der Türme auch genannt wird. Es ist ein historischer Ort auf einem Hügel gelegen und besteht hauptsächlich aus einer Hauptgasse mit vielen Geschäften und dem quirligen Hauptplatz Piazza del Duomo, wo auch der berühmte Sergio Dondoli sein weltbekanntes Gelati verkauft. Etwa 40 Eissorten – man hat die Qual der Wahl. Safrancreme gehört zu meinen Favoriten, aber auch Rosemarin und Lavendel gehören zu den Bestsellern. Am Nachmittag fuhren wir zur Weinverkostung in der Fattoria Poggio Alloro. Mitten im Grünen gelegen, umringt von Zypressen, über 1500 Olivenbäumen und 24 Hektaren Weinreben. 4 verschiedene Weine gab es zu probieren, aber auch hier brauchten wir Eiswürfel um den Weisswein kühl, wie wir ihn lieben, zu trinken. Ich glaube am liebsten hätten wir in den Eiswürfel gebadet 😅. Die Aussicht war traumhaft, eine grüne, sanfte Hügellandschaft mit den Geschlechtertürmen von San Gimignano im Hintergrund.
Nach der Rückfahrt wurde uns im Hotel wieder das Abendessen serviert. Anschliessend erkundeten noch ein paar Gäste Montecatini Terme und gönnten sich noch einen Schlummerdrunk.

Guten Morgen – Buongiorno – unsere Gruppe war bereit für den letzten Ausflug dieser Reise nach Florenz. Eine kurze Busfahrt und schon erwartete uns Marta, eine Florentinerin, zu einer Stadtbesichtigung. Hier gab es so viel zu sehen und zu fotografieren, dass manch einer den Anschluss an die Gruppe verpasste. Aber wieder half das Handy- Samsung sei Dank, und nach ein paar Telefonaten war um 14h die Gruppe wieder komplett und mit Amer als Schlusslicht kehrten wir zum Bus zurück. Zuvor blieb uns aber noch ein bisschen Freizeit- Zeit für einen Imbiss, ein kühles Bier oder Zeit, um den Dom von innen zu besichtigen. Um Florenz kennenzulernen, müsste man aber schon mehr Zeit haben. Ein Gast sagte mir einmal, mindestens 4x mal muss man eine Stadt besucht haben, um sie einigermassen ein bisschen zu kennen!
Wir haben die Toskana erlebt und uns kulinarisch verwöhnen lassen. Wir haben uns in kurzer Zeit auch näher kennengelernt und mit viel Humor und ab und an auch Schweissperlen eine großartige Reise zusammen verbracht.
Ein grosses Mille Grazie an unseren Chauffeur Amer- den nichts aus der Ruhe bringt und der immer positiv und sicher unterwegs ist.

Auch all den Gästen ein grosses Lob. Ihr wart unermüdlich und immer gut gelaunt – so macht Reisen Spass. Ah ja, und unsere Betty- mit ihren 92 Jahren fit wie Pommes frites und eine Frohnatur. Mit ihrem Charme hat sie die ganze Gruppe unterhalten und uns oft zum Lächeln gebracht. Warum sie so gut “ zwäg“ sei in ihrem Alter? Nun, sie führe ein gottesfürchtiges Leben und ihr Vater sei ja auch 103 Jahre alt geworden. Ich hoffe sehr, dass Betty noch viele Reisen unternehmen kann.
Es würde uns freuen, euch Alle wieder auf einer Reise mit cartours begleiten zu dürfen.
Viola



