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Jersey – Inselperle im Ärmelkanal mit Heidi Halter

Bericht vom 25. Juni – 2. Juli 2024

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Heidi Halter 1

Heidi Halter

Reiseleiterin
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Jersey – Inselperle im Ärmelkanal

Nach einer eher langen Anfahrt erreicht unsere kleine Gruppe St. Malo und wird dort bereits mit einem feinen Nachtessen erwartet. Frühmorgens bringt uns Michel mit seinem Zerzuben Bus in den Fährhafen. Er muss in St.Malo bleiben, die Strassen auf Jersey sind nicht für grosse Busse gemacht. Im Fährhafen läuft alles wie am Flughafen, einchecken, Gepäck wägen, was mir absolut nicht logisch erscheint, da ja niemand weiss wieviel Gepäck die Passagiere in den Autos haben… Wie auch immer, bei mehr als 25 kg muss das Übergewicht aus dem Koffer genommen werden, denn Nachzahlen ist nicht möglich. Dann folgt die sehr strenge Passkontrolle, d.h. ohne gültigen Pass kommt niemand auf die Fähre, Duty free Shop und dann mit dem Bus zur Fähre. Auf der 23 km langen Überfahrt nach Jersey stellen wir unsere Uhr eine Stunde zurück und kommen so pünktlich um 08.20h Lokalzeit im Hafen von St. Helier an. Der Mann mit dem Panama Hut, Charles Dix, unser lokaler Reiseleiter der uns die folgenden vier Tage begleiten wird, erwartet und begrüsst uns, bevor mit einem lokalen Bus, kürzer und enger als unser Zerzuben Bus die Inselrundfahrt beginnen. Ein erster Strandspaziergang auf dem feinen Sand, weiter über den uralten Friedhof zum wunderschön gelegenen Leuchtturm La Corbière beim Grosnez Point. In der Ferne können wir die Umrisse der anderen Kanalinseln Guernsey und Sark erkennen. Dort sehen wir auch den ersten Wagen der Jersey ice-cream und Jersey soft ice verkauft. Wie auch das Joghurt ist das Eis sehr cremig. Die Jersey Kühe sind bekannt für ihre feine Milch mit einem bemerkenswert hohen Fett- und Eiweissgehalt. Die Jersey Kühe sind klein und nur 300-400 kg schwer. Sie wurden auf Jersey über Jahrhunderten ohne Beeinflussung durch andere Rassen gezüchtet und gelten als eine der ältesten Rassen der Welt. Besonders gut erkannt man diese Kühe an Ihren sanften, dunklen Augen.

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Unsere Fahrt geht weiter zu einem typischen englische Pub wo wir die Mittagspause machen. Alle finden etwas Leckeres, von Fisch, über Muscheln bis zum Hamburger und Salat. Beim Bezahlen stellt sich dann die grosse Frage ob mit englischen oder Jersey Pfund bezahlt wird. Der Wechselkurs und Wert ist derselbe, aber Jersey Pfund kann man nur auf der Insel brauchen und auch nicht umwechseln in eine andere Währung.

Nach einem Spaziergang zu einem der zahlreichen Dolmen. d.h. Überreste einer prähistorischen Grabkammer aus senkrecht aufgestellten Steinen mit einer grossen, schweren Deckplatte, und die Besichtigung eines typischen englischen Privatgartens checken wir im Hotel Pommes d‘Or ein. Das Familien geführte Hotel, mit einer langen und traditionsreichen Geschichte, auch Victor Hugo nächtigte hier 1852, liegt an bester Lage in der Hauptstadt St.Helier, direkt gegenüber dem gossen Jachthafen und in Gehdistanz zum Stadtzentrum.

Am Abend lassen wir uns mit einem exzellenten Nachtessen im noblen Restaurant verwöhnen.

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Jersey ist die grösste der zwischen England und Frankreich liegenden Kanalinseln. Der autonome Kronbesitz des Vereinigten Königreiche mit seiner Mischung aus britischer und französischer Kultur ist für Strände, Küstenwanderwege und historische Festungen bekannt. Jersey liegt nur rund 23 km vom französischen Festland entfernt, ist jedoch dem englischen Königshaus loyal verbunden. Aber die Kanalinseln sind vollkommen selbstständige Staaten: sie besitzen eigene Geldscheine und Münzen und eigene Verkehrsregeln. Die Außen- und die Verteidigungspolitik überlässt man wiederum der britischen Regierung. Die Straßen tragen französische Namen, gesprochen wird aber englisch. Aber gerade diese Mischung macht den Reiz der Kanalinseln aus.

Wie bereits der erste Tag empfängt uns auch der folgende Tag mit Sonnenschein und milden Temperaturen. Wir fahren einige Kilometer aus der Stadt heraus zur Lavendelfarm. Es ist eine wunderschöne Anlage von einer Familie geführt, mit vielen, Blumen, Hühnern die herum spazieren und grossen Lavendelfelder. Nach einer Erklärung über Produktion und Vertrieb, können wir uns im kleinen Laden mit allerlei Lavendelprodukten eindecken. Wir staunen als uns bewusst wird, dass es 100kg Lavendel braucht um einen Liter Flüssigkeit herzustellen.

Auf der Rückfahrt zum Hotel machen wir einen kurzen Halt im malerischen Küsten Städtchen St. Aubin. Auch dort profitieren einige von uns, um ein leckeres Jersey Eis zu schlecken. Am Nachmittag fahren wir mit einem Ausflugsboot der Südseite der Insel entlang und lernen so die Insel aus einer ganz neuen Perspektive kennen.

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Jersey liegt am milden Golfstrom und bietet somit die besten Bedingungen für eine einmalige Pflanzenvielfalt. Britische Gartenkunst und ein eindrückliches Herrenhaus begeistern uns am nächsten Morgen in den Gärten von Samares Manor. Das Herrenhaus war der traditionelle Herrensitz des Seigneurs de Samares. Das Herrenhaus mit dem wunderbaren Garten gehört zu den bedeutendsten Denkmalen der Insel. Der runde Turm, der Colombier, der Taubenschlag soll aus dem 12. Jahrhundert stammen. Der in den 1930 Jahren gestaltete Garten erlangte als botanischer Garten Berühmtheit. Besonders der Japanische Garten hat uns sehr gut gefallen.

Nach einer kurzen Besichtigungstour in St. Helier und dem Besuch der verschiedenen Markthallen bleibt der Nachmittag zur freien Verfügung um zu bummeln, Einkäufe zu tätigen in den zahlreichen Geschäften oder in einem Straßencafé dem geschäftigen Treiben zuzuschauen.

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Der nächste Tag, wieder bei wunderschönem Wetter können wir bei Ebbe an der Südküste eine riesige Wattlandschaft bewundern und darauf herumspazieren. Die Boote liegen auf dem trockenen und die Bewohner hier leben mit der Ebbe und Flut die alle 6 Std 12 Min stattfindet, also viermal pro Tag. Ein bedeutendes Merkmal ist der Gezeitenwechsel von Ebbe und Flut, der in Europa nirgends so ausgeprägt ist wie auf Jersey. Der Tidenhub beträgt 12 Meter, es ist der dritthöchste der Welt.

Unsere Fahrt geht weiter zum Wahrzeichen von Jersey, dem Mount Orgueil Castle, das über der Bucht und dem Städtchen Gorey thront. Einst diente das Castle den Franzosen als Warnung, sich von der Insel fernzuhalten.

Die imposante Lage der Festung veranlasste den Bruder des englischen Königs Henry V. Thomas of Lancaster zum Ausruf „ Mont Orgueil“ (stolzer Berg), so entstand sein Name.

Zum Tagesabschluss darf etwas typisch britisches nicht fehlen! Wir fahren zum exklusiven Hotel Chateau La Chaire zum traditionellen Cream Tea.

Am nächsten Tag bleibt etwas Zeit zur freien Verfügung und dann geht die Reise zurück mit der Fähre nach St. Malo, wo uns unser Zerzuben Chauffeur Michel bereits wieder erwartet. Nach einer letzten Nacht in St. Malo nehmen wir, mit vielen unvergesslichen Eindrücken im Gepäck, die Route in die Schweiz unter die Räder.

Wir haben viel gesehen auf Jersey, hatten wahres Wetterglück, und durften 5 interessante Tage auf dieser wunderschönen Kanalinsel verbringen. Wir haben den Jersey way of life entdeckt und wir sind uns alle einig, die Reise hierher hat sich gelohnt.

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