Apfelblüte in der Normandie mit Sibylle Bally 

Bericht vom 19. – 23. April 2023| Bus Nummer 4

Apfelblüten in der Normandie

Wir freuen uns auf unsere Reise ins «Land der Nordmänner». Im 9. Jh. liessen sich hier in der der heutigen Normandie, eine Gruppe von Wikingern und skandinavischen Siedlern nieder. Unterdessen ist es ein geschichtsträchtiger und landschaftlich wunderschöner Teil im Norden von Frankreich.

Ivo unser toller Chauffeur Ivo fährt uns durch die herrliche französische Landschaft in unser Stadthotel in Rouen, welches unser Ausgangspunkt für unsere täglichen Ausflüge dient. Da Ivo kein Französisch spricht haben wir viel zu lachen. Er kann einfach nicht verstehen wieso es überall Verkehrstafeln gibt wo drauf steht, er solle den «Bus sauffen« oder das «Dessert sauffen». «Sauf bus» heisst: ausser Bus und «sauf desserte» ausser Anwohner lieber Ivo!

Am ersten Tag unserer Reise machen wir eine Stadtführung durch Rouen mit einer ortskundigen lokalen Reiseleiterin, welche alles weiss über die Normandie, wie z.B. dass hier leinst der berühmteste Scheiterhaufen Frankreichs loderte, denn Jeanne d’Arc, die Jungfrau von Orléans, fand 1431 in Rouen ein grauenhaftes Ende.

Aber die Stadt hat noch mehr zu bieten. Rouen ist eine faszinierende Stadt mit einer reichen Geschichte und einer beeindruckenden Architektur. Die mittelalterliche Stadt ist bekannt für ihre prächtige Kathedrale Notre-Dame und die historische Altstadt mit ihren malerischen Gassen und Fachwerkhäusern. Wir waren besonders beeindruckt von den vielen historischen Gebäuden, ganz besonders von denen welche im Parterre schmaler waren als im 1. Stock. Diese wurden so gebaut unter anderem für Steuervorteile, da nur die Grundfläche berechnet wurde.

Für den Mittagshalt gibt es einen Höhepunkt: wir gehen essen, dort wo die Schönen und Reichen in den Ferien weilen. Deauville, ein bekannter Badeort in der Normandie, hat im Laufe der Jahre viele Prominente angezogen, wie z.B. Coco Chanel. Brigitte Bardot, Liz Tylor, Grace Kelly und viele mehr. Wir essen am herrlichen, noch menschenleeren Strand unser erstes Seafood.

Ein weiteres Highlight in der Normandie ist der bekannte Felsen von Étretat. Dieser Felsen liegt an der Küste der Alabasterküste und ist für seine beeindruckende natürliche Formation bekannt. Der Felsen von Étretat besteht aus drei markanten Bögen, die durch die Kraft des Meeres und der Erosion geformt wurden. Er ist ein beliebtes Ziel für Fotografen und darum füllen sich auch unsere Speicherkarten im Handy mit schönen Fotos. Die Kombination aus Felsen, Klippen und dem tiefblauen Wasser macht Étretat zu einem malerischen Ort.

Nach dem Abendessen noch einen Schlummertrunk mit spannenden Gesprächen an der Bar, „en Döggelimatch“ oder einen spannenden Jass um danach todmüde ins Bett zu fallen.

Äpfel, Käse und Kultur….

Den zweiten Tag machen wir uns auf den Weg zu unserer Apfelblütenreise durch die Landschaft der Normandie. Die blühenden Apfelbäume sind einfach wunderschön. Als nächstes besuchen wir Honfleur, eine wunderschöne Stadt am Ufer der Seine. Wir sind sehr begeistert von der malerischen Atmosphäre und der schönen Hafenpromenade mit all den Booten. Und endlich…, ich bekomme mein erstes Fischbrötli in der Markthalle am Hafen wo der Fisch gleich fangfrisch verkauft wird. Ich freue mich jetzt schon auf das Mittagessen. Aber vorher gibt es noch eine spannende Führung durch das Weingut „El Breuil en-Auge“ wo wir ihren hervorragenden Calvados versuchen dürfen und natürlich auch kaufen. Dementsprechend lustig war es anschliessend im Bus. Jetzt fahren wir nach Trouville in die Markthalle am Meer um unser Mittagessen an einem der wunderschönen Ständen mit riesiger Auswahl von Meeresfrüchte einzunehmen.

Jetzt geht es noch zu einer Käseverköstigung in einer Käserei wo der herrliche Camembert hergestellt wird. Vor der Führung werden wir zu einem schönen Plättli mit verschiedenen Camemberts eingeladen, natürlich mit dem hier sehr viel getrunkenen Apfelwein Sidre. Im Gegensatz zu anderen Arten von Wein wird dieser aus Äpfeln statt aus Trauben hergestellt.

Zum Abschluss des Tages besuchen wir noch die Basilika Sainte-Thérèse. Die Kirche ist der Heiligen Thérèse von Lisieux gewidmet, einer französischen Nonne und Heiligen, die im späten 19. Jahrhundert lebte.

D-Day: invasion in der Normandie

Am nächsten Tag machen wir uns auf den Weg zum Omaha Beach, einem Ort mit großer Bedeutung in der Geschichte des Zweiten Weltkriegs. Wir sind tief beeindruckt, als wir den Strand betreten, wo die alliierten Truppen mit 7000 Schiffen landeten. Kaum vorstellbar was hier vor fast 80 Jahren passiert ist. Die Gedenkstätten und Denkmäler sind sehr bewegend. Im neuen «Musée du Debarquement» sehen wir eine beeindruckende Sammlung von Fotografien, Filmen, Relikten und anderen Materialien, die mit der Landung und der Schlacht in Verbindung stehen.

Unser Besuch in der Normandie ist ein unvergessliches Erlebnis. Wir haben so viele historische Orte und Sehenswürdigkeiten besucht, aber einer hat uns besonders beeindruckt: die Bayeux Tapisserie. Wir haben schon viel über den weltberühmten Wandteppich gehört, aber das 70 Meter lange bestickte, ca. 1000 Jahre alte Stoffband, lässt uns wirklich staunen.

Entspannte Heimreise

Unser letzter Tag in Frankreich beginnt früh. Wir machen uns gut gelaunt mit vielen neuen schönen neuen Bekanntschaften auf den Weg zurück in die Schweiz. Wir sind erleichtert, dass wir keine Verkehrsstaus haben und stattdessen die wunderschöne Landschaft genießen können. Schon bald sind unsere Kurzferien leider zu Ende.

Wir erreichen früher als prognostiziert Basel und fühlen uns glücklich und zufrieden. Wir sind dankbar für die wunderschöne Reise und die Freundschaften, die wir geschlossen haben. Wir haben so viel gelernt und erlebt, dass wir uns schon auf die nächste Reise freuen.

Vielen Dank ihr lieben Gäste, dass ihr so eine tolle Gruppe ward und es Ivo und mir leicht gemacht haben euch eine schöne Reise zu bieten.

Ich hoffe euch ein anderes Mal wieder begleiten zu dürfen.

Herzliche Grüsse

Eure Reiseleiterin

Sibylle Bally