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Nabucco in Verona mit Cornelia Scalenghe

Bericht vom 22. – 25. Juli 2022| Bus Nummer 3                              

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Es berichtet für Sie unsere Reiseleiterin

Nabucco in Verona mit Cornelia Scalenghe 3

Cornelia Scalenghe

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Nabucco in Verona

„ Eine kleine Reise ist genug, um uns und die Welt zu erneuern.“

 (Kurt Tucholsky)

Meine heutige Reise geht in die Bella Italia, genauer gesagt an den Gardasee. Doch bis es soweit ist, habe ich noch ein paar Schweizer Städte vor mir, wo ich meine Gäste einlade. Es geht wie immer früh los und ich treffe meinen Chauffeur Arun in Bern. Es freut mich, dass wir wieder zusammen unterwegs sind, denn er ist ein sehr netter Kollege und super Fahrer, sodass wir bei ihm im Bus bestens aufgehoben sind. Mit genau 42 Gästen fahren und schönstem Sonnenschein fahren wir über den San Bernardino. Trotz den über 500 km Fahrt, sind alle meine Gäste gut gelaunt und freuen sich auf die Auszeit. Wir kommen sehr gut vorwärts und alles läuft bestens bis plötzlich mein Telefon klingelt. Ein kurzer Schreckmoment, denn mir wird mitgeteilt, dass dem Hotel ein Fehler unterlaufen ist und sie das Hotel für die erste Nacht überbucht haben. Also werden erstmal Arun, ich und vier andere Gäste heute Abend in einem anderen Hotel untergebracht sein. Aber wer meiner Gäste soll ich fragen?

Zum Glück habe ich eine Vierergruppe, die sehr flexibel aussieht. Mit meinem nettesten Lächeln gehe ich zu den Gästen hin und erkläre die Situation. Zu meinem Erstaunen erklären sich sofort bereit, mit meinem Chauffeur und mir in ein anderes Hotel einzuchecken. Also kleines Trostpflaster bekommen sie vom Hotel die Getränke spendiert. Hier nochmals einen großen Dank an Marie, Anita, Simon und Hans. Das war super nett von euch! Nach diesem kleinen Schock kann die Reise weitergehen und bald erreichen wir Riva del Garda, wo wir zum Abendessen erwartet werden. Riva liegt am nördlichen Ufer des Gardasees und ist eines der größten und hübschesten Ortschaft der Region. Es hat einen kleinen Hafen und im alten Stadtteil kann man abends noch durch die vielen Gassen ziehen. Es gibt viele hübsche Cafés, Restaurants und Geschäfte. Wer heute Abend zu müde ist, wird sicher noch in den nächsten Tagen Zeit finden, durch den Ort zu bummeln.

Am Tag darauf treffen wir uns zum gemeinsamen Mittagessen im Hotel. Unser Speisesaal liegt im obersten Stock, gleich neben dem Pool, von wo man hat einen fantastischen Blick über den Gardasee hat. Gut gestärkt und voller Vorfreude fahren wir nach Verona, wo wir heute einen wunderschönen Abend verbringen werden und die Oper Nabucco von Giuseppe Verdi genießen dürfen. Die Arena in Verona ist gegen Ende der Regierungszeit von Kaiser Augustus erbaut worden und ist mit dem Kolosseum von Rom wohl das bekannteste und besterhaltenste  Amphitheater  aus römischer Zeit.Noch bis ins zehnte Jahrhundert war die Arena fast vollständig erhalten. Erst ein Erdbeben im elften Jahrhundert brachte die Außenmauer zum Einsturz. Bis heute besteht die „Ala“, ein Flügel der Außenmauer aus fünf Pilastern und Arkaden, der eine Vorstellung vom ursprünglichen Ausmaß des Bauwerks vermittelt. In ihrer bewegten Geschichte wurde sie Zeuge manch blutigen Gemetzels. Diente sie zunächst als Plattform zahlreicher Gladiatorenkämpfe, war sie in späteren Jahrhunderten Schauplatz der unterschiedlichsten Veranstaltungen wie Theater, Zirkus oder Ballettaufführungen.

Anlässlich des 100. Geburtstages von Giuseppe Verdi fand am 10. August 1913 erstmals eine Opernaufführung in der Arena statt. Als die Fachleute bei den Vorbereitungen zu dem Ereignis die Akustik in der Arena überprüften, stellten sie zu ihrer Überraschung fest, dass sich die Klänge keinesfalls, wie befürchtet, im Raum verloren, sondern harmonisch flossen, ganz so als befände man sich in einem geschlossenen Theater. Aus diesem Grund treten bis heute alle Sänger ohne Mikrofone auf.

Doch zuerst haben meine Gäste Zeit, sich die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Verona kann man bequem zu Fuß entdecken kann. Sie lädt förmlich zu einem gemütlichen Spaziergang entlang der wichtigsten Sehenswürdigkeiten ein und kann vor allem durch ihre historischen Bauten, die wunderschönen Plätze sowie die imposanten Kirchen und Museen beeindrucken. Nebst Piazza Bra mit der Arena, ist die Piazza delle Erbe mit seinen barocken Bauten und dem   Torre dei Lamberti mit seiner Aussichtsplattform ein toller Ort, von wo man einen faszinierenden Blick über die Stadt hat. Vergessen dürfen meine Gäste aber auf keinen Fall die via Capello, wo man sich Shakespeare besonders nahe fühlt. Hier findet man die Bronzestatue der Giulietta, der berühmte Balkon im Innenhof und unzählige an der Wand befestigte Liebesbotschaften. Hier muss man der aus Bronze gefertigten Giulia unbedingt an die linke Brust fassen, um für den Rest des Lebens Glück in der Liebe zu haben.

Nun gut, ich entlasse meine Gäste in ihre Freizeit und bin sicher, dass sie einen tollen Nachmittag und einen fantastischen Abend in der Oper verbringen werden. Und so ist es, weit nach Mitternacht kehren meine Gäste begeistert zurück. Noch schnell einen Schlummertrunk im Bus und dann wird es ruhig, denn es ist spät geworden. Doch am nächsten Tag können meine Gäste ausschlafen.Wir treffen uns kurz vor Mittag zu unserer Schiffsfahrt auf dem Gardasee. Heute werde ich vom lokalen Reiseleiter Bogi unterstützt und nach einem kurzen Spaziergang durch Riva del Garda bringt uns das Schiff in das nahe gelegene Limone sul Garda. Sofort denkt man an Zitronen, doch Namensursprung ist eigentlich ein ganz anderer Das „Limone“ leitet sich nämlich in dem Fall vom Limes ab – und wer erinnert sich nicht noch an den Geschichts- und Mathe-Unterricht in der Schule? – also einer Grenze. In der Tat stellte Limone sul Garda einst die Grenze der Republik Venedig dar, weswegen es seinen Namen erhielt. Ungeachtet dessen wurden hier aber in der Tat Zitronen angebaut und in den vielen kleinen Geschäften finden wir überall Produkte im Zusammenhang mit der Zitrone, von Seifen bis zu „limoncello“ kann man alles kaufen.

Meine Gäste können sich das Örtchen auf eigene Faust ansehen und ein „gelato“ oder einen „aperitivo“ genießen. Danach steht uns nochmals eine kleine Bootsfahrt bevor, nämlich in das genau gegenüberliegende Städtchen Malcesine. Bunte Häuser, blühende Blumen und eine Burg, die schon Johann Wolfgang von Goethe inspirierte – das ist die Gemeinde Malcesine. Die Schönheit der „Perle des Lago di Garda“ verzauberte nicht nur Dichter und Denker, sondern auch uns. Doch zu allererst haben wir Hunger und unser Reiseleiter gibt uns ein paar Empfehlungen, wo man gut essen kann. Wer danach Lust hat, kann mit ihm zusammen einen Spaziergang durch den Ort machen. Wer es gerne gemütlich nimmt, trifft sich später mit mir und wir laufen gemeinsam zum Bus. Zurück im Hotel genießen wir bei einem gemeinsamen Abendessen noch unseren letzten Abend zusammen.

Arrivederci!

 „Jede Reise hat ein Ende, aber die Erinnerung daran ist unvergänglich“

Cornelia Scalenghe

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