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Venedig, Verona & Mailand

Bericht vom 2. – 5. August 2022 | Bus Nummer 4

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Es berichtet für Sie unsere Reiseleiterin

Viola Schärer

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Venedig, Verona & Mailand

Freitagmorgen, 06.15 Uhr, sämtliche Unterlagen sind vorbereitet, Opern-Ticket nicht vergessen und mein Köfferli voll gepackt – nun warte ich schon ganz gespannt in Basel auf unsere ersten Gäste und auf Arun, unseren Buschauffeur. Schon sehe ich den blauen Zerzuben Bus um die Ecke kurven.  Schnell wird das Gepäck verladen, alle Gäste haben sich ein “ Plätzli“ ausgesucht und schon geht die Reise los- nach Mailand, Venedig, Verona und zur Oper AIDA!
Nachdem in Zürich, Pfäffikon und Sargans noch weitere Gäste eingestiegen sind, hält uns nichts mehr in der Schweiz. Zügig fährt uns Arun über den San Bernardino und vorbei am Stau in Chiasso. Wir passieren die Grenze zu Italien und erblicken Como. Irgendwo am Westufer des Lago di Como hat George Clooney seine 25 Zimmer Villa, das Einzige, was wir aber von ihm erblicken, sind die Nespressokapseln unserer Kaffeemaschine im Bus. Alle haben es sich in den Sitzen gemütlich gemacht und schon beginnt das “ Kennenlernen“. Ich staune immer wieder, wie schnell die Gruppe zu einer Gemeinschaft wächst. Ein Austausch ist immer interessant und wer weiss schon – oft haben sich neue Freundschaften gebildet.

Unser Highlight des Tages ist der Besuch in Mailand. Kurz nach Mittag treffen wir in der Stadt der Mode und des internationalen Finanzwesens ein. Schon Leonardo da Vinci hat diese Stadt verzaubert. Zwei lange Perioden seines Lebens hat er in Mailand verbracht. Das wohl berühmteste Wandgemälde der Welt «Das letzte Abendmahl» kann man in der Kirche Santa Maria delle Grazie bewundern. Wer hätte das gewusst?  Als wieder einmal die Pest über Mailand kam erkannte Leonardo den Zusammenhang zwischen Sauberkeit und Gesundheit. Er beschäftigte sich mit dem Wasser- und Abwassersystem und organisierte die Müllabfuhr in Mailand.

Auch Michelangelo hat in dieser Metropole seine Spuren hinterlassen. Ein Besuch wert ist sicher das Castello Sforzesco. Dort befindet sich Michelangelos letzte unvollendete Statue, die Pietà Rondanini. Die Skulptur stellt die stehende Madonna dar, die den Leib ihres verstorbenen Sohnes Jesus nach der Kreuzigung hält. Die Marmorstatue (er arbeitete über 10 Jahre daran) befand sich bis zu seinem Tod (18.02.1564) in seiner Werkstatt in Rom, dann war sie verschwunden und tauchte erst viel später wieder auf. Sie wurde später mithilfe von Spendensammlungen von der Gemeinde Mailand erworben und wird nun im Museum im Schloss Sforzesco ausgestellt.

Doch uns interessiert heute, nebst einem Aperol Spritz in einem der lebhaften Strassencafés, vor allem der Mailänder Dom, eines der berühmtesten Wahrzeichen Italiens. Wir schlendern gemütlich vom Castello Sforzesco der Via Dante entlang mit den vielen Geschäften und Restaurants bis zum Domplatz, zum Duomo di Milano, die Kathedrale Santa Maria Nascente. Nach dem Petersdom im Vatikan und der Kathedrale von Sevilla ist er die drittgrößte Kirche der Welt. Fünf Jahrhunderte brauchten die Baumeister und all die Handwerker, Arbeiter und Künstler, um die imposante gotische Kathedrale zu errichten. Auf der zentralen Turmspitze prangt eine weithin sichtbare vergoldete Statue der in den Himmel auffahrenden Muttergottes, im Volksmund La Madonnina genannt.

Die Sonne scheint und lässt den weissen Marmor der Kathedrale strahlend hell erleuchten. Beim Anblick verschlägt es uns erstmal die Sprache – prachtvoll verzierte Spitzen ragen bis zu 100 Meter in den Himmel. Insgesamt 2000 Skulpturen und 135 zarte Türmchen verzieren den 157m langen und 109 m breiten Dom. Die gigantischen Bogenfenster aus farbenprächtigem Glas gehören zu den grössten der Welt. Attraktion ist der Ausblick vom Dach des Domes. Auf die mit Marmor ausgelegten Dachterrassen gelangt man über 500 Treppenstufen oder mit einem Aufzug. Von oben kann man bei guter Fernsicht nicht nur Mailand unter sich sehen und die lombardische Ebene, sondern auch die Alpen am Horizont. Wir beschliessen unten zu bleiben beim Anblick der langen Warteschlangen. Von der Piazza aus gelangt man in die Galleria Emanuele II, ein weiteres Highlight für Shopping begeisterte Besucher.

Der Magen knurrt und bei schönem Wetter laden die Terrassen der gut besuchten Trattoria zu einem Besuch ein. Gestärkt mit einem typischen Risotto Milanese, einer riesigen Pizza oder mit dem leckerem Buffalo Mozzarella, treffen wir uns am späteren Nachmittag zur Weiterfahrt nach Vicenza zu unseren Hotels. Nach dem Zimmerbezug treffen wir uns zum gemeinsamen Abendessen. Ein paar der Gäste logieren zusammen mit dem Chauffeur im Hotel Il Sorgenti und die anderen Gäste übernachten im Hotel de la Ville, wo auch ich untergebracht bin. Arun wird sicherlich herzlich umsorgt von unseren Gästen – vermisst hat er mich glaub nicht 😉.

Tags darauf strahlen mich 38 lächelnde Gesichter an. Das spornt an und wir alle freuen uns schon sehr auf unseren Ausflug nach Venedig – die Stadt der Liebe und – der Romantik. Zurzeit ist Venedig Austragungsort des 79. internationalen Filmfestivals. Ob uns heut ein Hollywood-Star begegnet? Lassen wir uns überraschen. Von Tronchetto fahren wir mit dem Schiff nach Venedig. Hier treffen wir die anderen beiden Gruppen von Cartours – ein Boot nur mit Schweizer Gästen – Venezia wir kommen! Die ortskundigen, lokalen Reiseführerinnen begleiten uns durch verwickelnde Gassen, über Brücken von Insel zu Insel- im Canale die, im typischen schwarzweiss gestreiften Shirt und Strohhut, Gondolieri in ihren schaukelnden schwarzen Gondeln. Francesca und Catarina erzählen während der Stadtführung von ihrem Venedig viel Wissenswertes, neben historischen Geschickten auch die momentanen Mietpreise, wir bekommen Eindrücke von Venedig die in keinem Reiseführer zu finden sind. Zum Glück begleiten sie uns bis zu berühmten Rialto Brücke – wir hätten uns sonst in den engen Gassen und historischen Palästen verlaufen. Gleich auf der anderen Seite der Rialto Brücke finden einige Gäste ein typisches Bàcari, eine Weinbar wo man nebst einem Glas Wein oder Aperol Spritz auch die Cicchetti probieren kann (venezianischen Tapas). Eine Dame in unserer Gruppe ist ein richtiger Venedig Profi. Seit über 30 Jahren reist sie sicher 3x pro Jahr nach Venedig, hat auch schon in dem bekannten Hotel Daniele übernachtet und kennt Venedig wie ihre Westentasche.  Wir lauschen alle gespannt ihren Erzählungen und ihren Tipps.  Bestimmt treffen wir uns wieder auf eine der nächsten Venedig Busreisen?!
Auf der Heimfahrt zum Hotel sind sich alle einig – Venedig hat einen ganz besondern Charme und man möchte immer wieder zurückkommen.

Am dritten Tag haben wir so richtig sonntäglich ausgeschlafen. Nicht ganz: alle unsere Frühaufsteher in der Gruppe sind auf eigene Faust schon auf Entdeckungstour losgezogen und haben Vicenza besucht. Die Stadt gehört seit 1994 zum Weltkulturerbe der UNESCO und ist geprägt durch zahlreiche Villen und Paläste aus dem 16. Jahrhundert des Renaissance Architekten Palladio. Vicenza gehört zu den reichsten Städten Italiens und jährlich findet hier die Vicenza ORO statt, die Internationale Fachmesse für Gold, Silberwaren und Steine. Heute aber reicht die Zeit nur für die Besichtigung der Kirchen und Paläste – schliesslich erwartet uns ja noch ein weiteres Highlight.

Gegen Mittag treffen sich alle Gäste des Hotels de la Ville auf der Hotelterrasse und schon kommt Arun mit den Gästen vom Hotel Sorgenti. Zusammen fahren wir zur dritten Stadt dieser Reise – nach Verona. Arun fährt uns zuerst auf einen Hügel, zur Kirche Santuario Madonna di Lourdes. Von hier oben hat man einen überwältigen Ausblick über die Stadt Verona und die Etsch (ital. L`Adige), der zweitgrösste Fluss Italiens. In der Ferne glauben wir einen der vier Bögen des ehemals die Arena vollständig umfassenden Außenrings zu erblicken.  Die Bögen werden von den Veronesern „l’ala“ – der Flügel – genannt. Heute Abend werden wir in dieser Arena die Oper «Aida» geniessen – die Spannung steigt, die Vorfreude ist gross.  Entsprechend ist auch die heutige Kleidung: -chic-elegant und trotzdem bequem.  Ja, wir können uns zeigen lassen!
Auf dem Busparkplatz verabschieden wir uns von Arun und erkunden das Zentrum von Verona zu Fuss.  Arun hat zwar ein paar Stunden frei, aber von uns den Auftrag erhalten, für die Heimfahrt Prosecco zu besorgen. (welchen er natürlich mit Freuden erfüllt😊) Den Nachmittag verbringen alle ganz individuell, mit dem Stadtplan in der Hand. Das Haus der Julia ist die Nummer 2 auf dem Plan. Dort wo der wohl meistfotografierteste Balkon der Welt steht. Oder zum Shoppen in die markierte Via Mazzini in der Fussgänger Zone mit den vielen Geschäften. Am Ende der Shoppingmeile gelangen wir zur Piazza Erbe, der älteste Platz in Verona.

Mit der Familie Scaligeri wurde der Platz zu einem lebendigen Zentrum der Kunst und des Handels und während der venezianischen und dann der österreichischen Herrschaft waren hier die Zivil- und Strafgerichte. Hier war immer der Kern des gesellschaftlichen Lebens der Stadt. Viele Bars und Restaurants umgeben den Platz. Hier bestellt man sich zum Aperitif einen Spritz, dem Getränk, das in Venetien geboren wurde, heute aber in der ganzen Welt bekannt und beliebt ist. Tagsüber findet ein Markt statt, auf dem Obst, Gemüse, Souvenirs und typische Produkte verkauft werden.

Vor der Oper vielleicht noch ein Risotto Amarone kosten? Kennt ihr nicht? Unbedingt versuchen! Unsere Truppe schwärmt vom Piazza Bra im Nu aus- und erst gegen Abend treffe ich wieder Einige vor der Arena. Aufatmen, die Wettervorhersage für heute Abend: trocken und regenfrei, 24 Grad warm bis um Mitternacht. Unser Opernabend unter freiem Himmel wird also fantastisch!

Die römische Arena in Verona ist die größte Opernbühne der Welt unter freiem Himmel. 20.000 Menschen lauschen hier Guiseppe Verdis Werken, da, wo einst schon Gladiatorenkämpfe und öffentliche Hinrichtungen stattgefunden haben.

Ein bisschen Fitness braucht es um die hohen Felsblöcke hoch zu kraxeln, je nachdem welche Kategorie man gebucht hat.  Um 20.45 Uhr pünktlich beginnt die Oper. Die Stimmung ist angespannt, kribbelig, alle sind mucksmäuschenstill- hallo? Wer hustet da vorn? Psssst, kommt es aus allen Ecken. Es ist eine Nacht wie in einem Märchen – im Hintergrund der Arena die altägyptische Kulisse mit den Pharaonen und im Vordergrund die Sänger, sowie das Orchester. Richtig romantisch, als am tiefdunkelblauen Himmel die Mondsichel die Arena beleuchtet, zusammen mit den elektrischen Kerzen die in den oberen Rängen entzündet werden. Eine alte Tradition, früher natürlich mit echten Kerzen. Dies, weil es nämlich 1913 bei der Einweihung der Arena als Opernbühne hier noch keine Elektrizität gab. Die Zuschauer brachten deshalb kleine Kerzen mit, um die Texte mitzulesen. Dann geht es endlich los: Andächtig lauschen fast 20000 Zuschauer den glasklar erklingenden Tenören und Sopranstimmen, Alts und Baritons. Sie singen in der Aida-Inszenierung heute Abend in altägyptische Dramen von unerwiderter Liebe, rasender Eifersucht und sehr, sehr langsamem Tod – ganz ohne Mikrofone und Verstärker.

Um Mitternacht werden unsere Knie auf den relativ eng bestuhlten Sitzplätzen erlöst. Das Sitzkissen, meist gekauft und nicht gemietet, hilft zwar bequem zu sitzen, doch mehr Beinfreiheit gewinnt man nicht. Trotz allem – die Stimmung und das Ambiente in der offenen, historischen Arena ist einzigartig – und unvergesslich! Nach der Oper, nach Mitternacht, treffen wir uns müde aber glücklich wieder im Bus und träumen vor uns hin, bis zur Ankunft im Hotel. Arun schaltet das Dämmerlicht ein – fast wären wir eingeschlafen. Nach der letzten kurzen Nacht im Hotel heisst es Koffer packen und weiterschlafen im Bus, der uns zurück in die Schweiz fährt. Noch ein letztes Cüpli? (Prosecco haben wir dank Arun wieder an Bord) Wir stossen zusammen auf ein paar unbeschwerte, sonnige Tage in Bella Italia an. Neue Bekanntschaften wurden geknüpft, Erinnerungen wurden wachgerufen, Souvenirs für die Daheimgebliebenen „gepostet“ und natürlich auch ein kulinarisches Mitbringsel, um zu Hause ein «echtes» italienisches Gericht zu zaubern.

Mhhhhhh- Pasta Amatriciana ? Ein Glas Valpolicella ?
Buon appetito, salute e alla prossima

 

Viola

 

Einen speziellen Dank geht an Patricia, die uns die tollen Fotos vom Campanile in Venedig, dem Markusturm zur Verfügung gestellt hat. Ein wahrhaft toller Anblick, über den Dächern der Stadt! Einen lieben Dank auch an meine Reiseleiter Kollegen, Carmen und Urs- eure Fotos der 59. Biennale von Venedig sind fantastisch.

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