Südengland & Cornwall mit Beatrice Greve

Beatrice Greve
Reisehit 213 | 8-tägige Reise
28. Juli - 4. August 2025 (Anfrage)
Starts From
CHF1979Reisehit 299 | 8-tägige Reise
6. - 13. August 2025 (Anfrage)
Starts From
CHF2749Südengland & Cornwall
Anreise und Überfahrt nach England
Mit einer kleinen Gruppe von 21 Teilnehmenden starteten wir unsere Reise etwas kleiner als üblich, aber gerade das trug zur angenehmen, entspannten Stimmung bei. Unsere Route führte uns über Strassburg, Metz, Luxemburg und Belgien bis nach Lille zur ersten Übernachtung.
Am nächsten Tag setzten wir unsere Fahrt fort Richtung Calais, wo die Fährüberfahrt nach England bevorstand. Die Passkontrolle verlief unkompliziert, und schon bald befanden wir uns auf einer grossen, modernen Fähre, bei strahlendem Sonnenschein und ruhiger See genossen wir bereits von weitem den Blick auf die weissen berühmten Klippen von Dover.
In England angekommen, hiess es für unseren Busfahrer Ueli: links fahren! Alles klappte bestens. Wir machten einen ersten Stopp in Rye, einem charmanten Ort mit Kopfsteinpflaster und hübschen Läden, ideal für ein erstes Ale und einen kleinen Spaziergang. Weiter ging es nach Brighton, wo wir unser Hotel bezogen. Das Abendessen war gut, aber etwas knapp bemessen für meine hungrigen Schweizer, also wurde kurzerhand nachgekocht. Einige spazierten später noch zum Strand und genossen die abendliche Stimmung. Akrobaten, Musiker, Seifenblasen Künstler, Sportler und viele Individualisten zeigten uns wie freundlich und entspannt alles nebeneinander Platz hat. Typisch britisch eben. Wir fühlten uns sogleich herzlich aufgenommen in Südengland.

Stonehenge und Salisbury
Am nächsten Tag stand eines der bekanntesten und geheimnisvollsten Bauwerke der Menschheitsgeschichte auf dem Programm: Stonehenge. Schon aus der Ferne beeindruckt der monumentale Steinkreis auf der offenen Ebene von Salisbury Plain, und wir waren bei bestem Wetter unterwegs: strahlender Sonnenschein, aber auch hohe Temperaturen und kaum ein schattiges Plätzchen. Trotz vieler Besucher war der Zugang perfekt organisiert, mit Shuttlebussen vom Besucherzentrum und klaren Wegen. Stonehenge entstand vor über 4.000 Jahren und besteht aus tonnenschweren, teils aus über 200 km Entfernung herangeschafften Steinen. Bis heute ist nicht vollständig geklärt, welchen Zweck die Anlage hatte – war sie Kultstätte, astronomisches Observatorium oder Grabstätte? Gerade diese Ungewissheit macht den Ort so faszinierend.
Danach folgte die Besichtigung der Salisbury Cathedral, eine der schönsten gotischen Kathedralen Englands. Ihr filigraner Spitzturm ist mit 123 Metern der höchste in ganz Grossbritannien. Auch im Inneren beeindruckte das Gebäude mit seiner klaren, eleganten Architektur, den weit gespannten Bögen und dem ruhigen, fast ehrfürchtigen Ambiente. Besonders hervorzuheben ist die Magna Carta, ein Original aus dem Jahr 1215, das im Kapitelsaal aufbewahrt wird. Viele genossen die angenehm kühle Atmosphäre im Inneren der Kirche – ein willkommener Kontrast zum heissen Tag draussen. Dann ging es weiter zu unserem Hotel in Bournemouth, dem charmanten Hotel Collingwood. Ein feines Abendessen, ein kleiner Spaziergang zum nahen Strand – und ein erholsamer Schlaf rundeten den Tag ab.

Durch Devon nach Cornwall – zwischen Kultur, Küste und Gefängniskulisse
Am nächsten Morgen führte unsere Route weiter westwärts, hinein in die Grafschaft Devon. Unser erster Halt war Exeter, eine lebendige Universitätsstadt mit römischen Wurzeln. Hier legten wir eine längere Mittagspause ein. Wer mochte, konnte in einem der zahlreichen Cafés und Pubs essen oder nach Lust und Laune durch die historische Altstadt bummeln. Die imposante Kathedrale von Exeter, ein Meisterwerk der englischen Gotik, lud zu einem individuellen Besuch ein, viele nutzten die Gelegenheit, das weit gespannte, fein verzierte Gewölbe zu bestaunen und kurz zur Ruhe zu kommen.
Frisch gestärkt ging es anschliessend weiter Richtung Cornwall – in das malerische Fischerdorf Polperro. Dieser Ort wirkt wie aus einem Bilderbuch: enge, kopfsteingepflasterte Gassen, weiss getünchte Häuser, bunte Blumen vor den Türen und ein kleiner Hafen, an dem man die Seele baumeln lassen kann. Die Gäste genossen hier freie Zeit, sei es für einen Bummel, einen Drink im Pub oder einfach zum Geniessen der Atmosphäre. Ueli und ich probierten eine typische Cornish Pasty – ausgezeichnet!
Der nächste Höhepunkt liess nicht lange auf sich warten: unsere Unterkunft in Bodmin, einem Ort mit bewegter Geschichte, und ganz besonders mit unserem Hotel, dem Bodmin Jail Hotel. Dieses aussergewöhnliche Haus ist in einem ehemaligen Gefängnis untergebracht, das im 18. Jahrhundert erbaut wurde und bis 1927 in Betrieb war. Die Zimmer bestehen aus jeweils drei früheren Gefängniszellen, die zu einem stilvollen, komfortablen Raum mit historischem Flair umgebaut wurden. Sichtbare Steinwände, schwere Türen und schmale, hohe Fenster erinnern noch an die Vergangenheit, jedoch kombiniert mit modernem Design und höchstem Komfort. Ein einmaliges Erlebnis für uns alle!
Am Abend trafen wir uns in der stilvollen Bar des Hotels, bevor wir gemeinsam in der ehemaligen Gefängniskapelle ein exzellentes Abendessen genossen. Die Atmosphäre in diesem Raum, mit hohen Decken und einem Hauch ehrwürdiger Geschichte, machte das Dinner zu einem echten Höhepunkt der Reise.

Cornwall pur: Küstenzauber, Kunst und Cream Tea mit Möwenalarm
Der nächste Tag begann mit einem ausgezeichneten Frühstück im Bodmin Jail Hotel. In dem stilvoll restaurierten Speisesaal erwartete uns eine grosszügige Auswahl, frisch zubereitet und mit Liebe serviert. Ein guter Start in einen erlebnisreichen Tag.
Von Bodmin aus machten wir uns auf den Weg Richtung Westen. Unterwegs bot sich ein schöner Fotostopp mit Blick auf den berühmten St. Michael’s Mount – die malerisch vor der Küste gelegene mittelalterliche Gezeiteninsel-Burg und Kirche, die oft als kleiner Bruder des Mont Saint-Michel bezeichnet wird. Bei Ebbe war der Zugang über den Sand möglich, sodass wir einen kleinen Spaziergang unternahmen und die frische Meeresbrise sowie schöne Muscheln sammeln konnten.
Weiter ging es nach Land’s End, dem westlichsten Punkt Englands. Hier legten wir unsere Mittagspause ein und einige Gäste freuten sich über eine überraschend gute Mangoglace mit Blick auf die dramatische Steilküste. Das Wetter spielte mit, und die Landschaft bot zahlreiche Gelegenheiten für Fotos oder einfach zum Staunen. Übrigens: Einigen war das Glace zu süss, sie nutzen die Gelegenheit, um eine Portion klassischer Fish and Chips zu probieren – aussen knusprig, innen zart, mit etwas Essig serviert. Für viele ein kulinarisches Muss bei einer Englandreise, einfach, lecker und typisch britisch.
Am Nachmittag erreichten wir das beliebte Künstlerstädtchen St. Ives, das an diesem Samstag erwartungsgemäss sehr belebt war. Zunächst gab es genügend Freizeit zum Schlendern durch die engen Gassen, den Besuch kleiner Galerien oder einfach, um das bunte Treiben am Hafen zu beobachten. Dabei mussten wir allerdings aufpassen: die frechen Möwen kannten keine Scheu und schnappten sich im Sturzflug alles, was essbar war – ob Sandwich in der Hand oder Kuchen auf dem Teller. Ein echtes Schauspiel!
Zum gemeinsamen Cream Tea trafen wir uns im Restaurant der Tate Gallery. Auch wenn es dort etwas laut war, überzeugten die Scones mit Clotted Cream und Erdbeermarmelade auf ganzer Linie. Die ewige Frage „Was kommt zuerst, Cream oder Jam?“ sorgte wie immer für Gesprächsstoff. (In Cornwall übrigens traditionell zuerst die Marmelade, dann die Clotted Cream!)
Am Abend kehrten wir zurück ins Bodmin Jail Hotel, wo uns erneut ein hervorragendes Abendessen in dieser besonderen Atmosphäre erwartete. Danach liessen viele Gäste den Tag in ihren Zimmern ausklingen – die ungewöhnlichen, ehemaligen Zellen boten nicht nur Geschichte zum Anfassen, sondern auch erstklassige Betten und wohltuende Ruhe. Ein echtes Wohlfühl-Erlebnis hinter historischen Mauern.

Cornwall intensiv – Legenden, Gärten und Küsten
Nach einem wiederum ausgezeichneten Frühstück genossen wir die wunderschöne Fahrt quer durch Cornwall.
Der erste Stopp war Tintagel, der sagenumwobene Ort von König Artus. Wir überquerten die spektakuläre Brücke zur Burgruine hoch über dem Meer. Viele stiegen hinunter zur Merlin-Grotte, wo das Licht mystisch durch die Felsen fiel. Der Rückweg war steil, wurde aber von den meisten zu Fuss gemeistert. Am Nachmittag besuchten wir Rosemoor Garden in Torrington, ein weitläufiger, liebevoll gepflegter Garten der Royal Horticultural Society (RHS) – ein echtes Paradies für Gartenfreunde. Zwischen üppig blühenden Rosen, alten Bäumen, Wassergärten und Themengärten findet man überall Inspiration und Ruhe. Besonders eindrucksvoll war der Rosengarten in voller Blüte, ein Fest für die Sinne. Und als Überraschung zeigte sich ein stolzer Pfau, der sein Rad drehte, ein Moment zum Staunen und Schmunzeln.
Unsere letzte Nacht in England verbrachten wir in der Nähe von Bristol, in einem herrschaftlichen Manor House Hotel. Etwas in die Jahre gekommen, aber voller Atmosphäre und Charme, mit grossen Zimmern und riesigen Betten, knarzenden Dielen und stilvoller Einrichtung. Das Abendessen war sehr fein, die Zimmer riesig, und alle schliefen nochmals tief und erholsam – zum letzten Mal auf englischem Boden.
Am folgenden Morgen hiess es Abschied nehmen. Wir fuhren Richtung Dover, mit einem Zwischenstopp im hübschen Städtchen Tenterden, bevor uns Ueli auf die Fähre nach Calais fuhr. Von dort ging es zurück nach Lille, wo wir ein letztes Mal übernachteten, bevor wir die Heimreise in die Schweiz antraten.

Fazit
Eine rundum gelungene Reise. In nur acht Tagen haben wir viel gesehen, erlebt, gelacht und genossen. Die Gruppe war besonders angenehm – pünktlich, interessiert, humorvoll und aufmerksam. Ein grosses Dankeschön an unseren Ueli, der uns mit Ruhe, Übersicht und viel Geschick durch den englischen Linksverkehr und die teilweise sehr engen Küstenstrassen chauffierte – zuverlässig, freundlich und mit einem guten Gespür für jede Situation. Gäll Ueli ;-).
Wir kehren zurück mit vielen Eindrücken, schönen Momenten und einem Gefühl der Dankbarkeit für eine unvergessliche Reise.
It’s a small world – es wäre schön euch wiederzusehen!
Beatrice
