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Sizilien & Liparische Inseln mit Susanna Giovanoli

Bericht vom 17. – 27. April 2025

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Susanna Giovanoli 1

Susanna Giovanoli

Reiseleiterin

Reisehit 250 | 11-tägige Reise
25. September - 5. Oktober 2025 (Frei) | 16. - 26. Oktober 2025 (Frei) | 17. - 27. Oktober 2025 (Frei)

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CHF2199
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Sizilien & Liparische Inseln

Unser Weg in den Süden führt uns nicht mit dem Flugzeug, nicht schnell, sondern langsam und gemächlich: per Bus von der Schweiz nach Genua und weiter per Fähre von Genua nach Palermo.

Doch gleich zu Beginn stellt uns die Reise auf die Geduldsprobe – die Anfahrt nach Genua erfolgt am Gründonnerstag. Wir stehen zwischenzeitlich im Gotthard-Stau und werden auch von Regenschauer begleitet.

Als unser Fährschiff Polaris, von der GNV, schliesslich in Genua ablegt, hat sich die Abendsonne längst verabschiedet, und mit ihr legen sich auch unsere Gedanken zur Ruhe. Die Überfahrt dauert einen ganzen Tag – 24 Stunden zwischen Himmel und Wasser, zwischen Festland und Insel, zwischen Alltag und Abenteuer. Das Fährschiff schaukelt durch die Wellen, der Wind riecht nach Salz und Freiheit, und langsam lassen wir alles hinter uns, was zurückbleiben soll.

In Palermo angekommen, begrüsst uns die sizilianische Hauptstadt mit offenen Armen. Als erstes besuchen wir den Normannenpalast – ein Meisterwerk normannisch-arabischer Baukunst mit der atemberaubenden Cappella Palatina. Danach entdecken wir zu Fuss das bunte Treiben auf den Strassen: prachtvolle Palazzi, baufällige Gebäude, enge Gassen, sehen wie frisch gewaschene Wäsche im Wind tanzt – überall ist die Geschichte spürbar. Unser kulinarisches Abenteuer beginnt nicht im Restaurant, sondern direkt auf der Strasse. Überall wabert der verlockende Duft von Frittiertem durch die engen Gassen – ein sicheres Zeichen dafür, dass wir uns im Herzen der sizilianischen Streetfood-Kultur befinden. Bei unserem Imbiss hat mich die Arancina besonders angetan: eine knusprige, goldene Reiskugel, gefüllt mit Ragù. Aussen knusprig, innen herrlich würzig – sie ist mehr als nur ein Snack, sie ist ein Stück Palermo.

Am Nachmittag fahren wir hinauf nach Monreale. Die Aussicht auf die Stadt unter uns ist atemberaubend – ein Flickenteppich aus Häusern, Gärten, Kuppeln. Der Dom ist ein Wunderwerk normannischer Baukunst. Innen blitzt es golden, die Mosaike erzählen biblische Geschichten mit einer Schönheit, die fast still macht. Und dann der Kreuzgang – ein Ort voller Frieden. Zwischen den Säulen verlieren wir jedes Zeitgefühl. Wir wandeln durch stille Arkaden, betrachten die zarten Kapitelle und lassen uns von der Atmosphäre tragen – ein Ort, der uns seine Geschichten zuflüstert.

Sizilien & Liparische Inseln mit Susanna Giovanoli 3

Am nächsten Tag fahren wir von Palermo aus gegen Westen – nach Erice. Schon die Fahrt auf den hoch gelegenen Ort ist ein Erlebnis. Oben, auf 750 müM  angekommen, empfängt uns ein mittelalterliches Dorf, Kopfsteinpflaster, duftende Gärten, alte Mauern, eine himmlische Ruhe (bevor alle anderen Touristen kommen) und einem Ausblick, der uns den Atem raubt. Hier kosten wir das erste Mal das legendäre Mandelgebäck – süss und buttrig, mit einer zarten Kruste und einem Kern wie aus Puderzucker.

Später, in Selinunt, direkt an der Küste, auf den Spuren der Griechen und Karthagern, stehen wir zwischen den Ruinen alter Tempel, vor gewaltigen Säulenreihen – und wieder ist uns, als flüsterten sie uns ihre Geschichte zu. Die eindrucksvolle Akropolis, die wir mit einem Zügli erkunden, lässt uns tief in die Welt der Antike eintauchen. Ein faszinierendes Zusammenspiel von Geschichte und Natur.

Auch heute sehen wir Tempel – nicht als Bild in einem Buch, sondern leibhaftig, monumental. Und egal, wie oft ich schon hier war, das Tal der Tempel bei Agrigento ist ein Ort, der mir Gänsehaut macht. Es ist eines der bedeutendsten archäologischen Zeugnisse der griechischen Antike. Die Anlage ist riesig, die Säulen scheinen mit dem Himmel zu sprechen. Dazwischen Olivenbäume, rote Erde, das funkelnde Meer und ein Licht, das alles weichzeichnet.

Nach dem Besuch der Villa Romana ziehen wir am späteren Nachmittag weiter. Je östlicher wir kommen, desto präsenter wird der Ätna. Wir bestaunen ihn aus der Ferne – respektvoll, fast ehrfürchtig.

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Heute «steht» der Ätna auf dem Programm – wir alle freuen uns. Der Vulkan ruht still, aber man spürt seine Kraft. Die Fahrt hinauf ist begleitet von einer sich stetig verändernden Landschaft – Olivenhaine, Lavafelder und dann karge Vulkanlandschaft. Oben angekommen, fühlen wir uns fast wie auf einem anderen Planeten. Der Blick über die Insel bis zum Meer ist atemberaubend. Die Luft ist dünner, der Boden schwarz, fremd, beeindruckend. Die Mondlandschaft rund um den höchsten aktiven Vulkan Europas ist beeindruckend und ehrfurchtgebietend. Wir steigen ein Stück hinauf, sammeln Steine, schweigen und staunen.

Kurz danach, inmitten dieser fantastischen Landschaft des Ätna geniessen wir eine Weindegustation mit erlesenen sizilianischen Weinen. Die mineralischen Böden des Vulkans verleihen den Tropfen eine besondere Note. Begleitet wird das Tasting von einer Auswahl regionaler Köstlichkeiten: würziger Käse, luftgetrocknete Salami, hausgemachte Marmeladen und Chutneys, aromatische Oliven, Olivenpaste und getrocknete Tomaten. Dazu gibt es frisch gebackenes Brot, das noch warm aus dem Steinofen kommt. Es ist ein Fest für die Sinne – einfach wunderbar.

Dann Taormina – das Juwel an der Ostküste. Nach dem Besuch des antiken Theater spazieren wir durch die eleganten Gassen, vorbei an blühenden Bougainvillea, kleinen Boutiquen und historischen Fassaden. Vom Hauptplatz aus haben wir einen genialen Blick über das Meer. Hier zeigt sich Sizilien von seiner schönsten Seite. Gelassenheit auf italienisch. Und für uns un cappuccino, un’ apperitivo e un cannoli – ein Tag zum Staunen.

Ein weiterer Höhepunkt unserer Reise ist unser Ausflug auf die Liparischen Inseln. Ein Boot bringt uns hinaus auf die Äolischen Inseln – nach Lipari. Hier in Lipari herrscht eine Leichtigkeit, ein Inselleben mit weissen Häusern, schmalen Gassen, Fischerbooten… Per Bus erkunden wir die Insel, und lassen uns treiben. Hier ticken die Uhren langsamer, die Zeit scheint irgendwie still geblieben zu sein.

Die Überfahrt nach der Insel Vulcano dauert gerade mal ein paar Minuten. Vulcano bietet uns mit schwefelhaltigen Fumarolen und warmen Schlammbädern ein totales Kontrastprogramm. Man könnte hier auch im türkisfarbenen Wasser baden oder über Lavagestein wandern, nur lässt es unsere Zeit nicht zu. Am Abend sind wir müde vom Glück.

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Tags drauf, als wir in Catania ankommen, ist das Erste, was uns auffällt, die Wärme – nicht nur die der Sonne, sondern auch die der Stadt selbst. Wir besuchen als erstes den Dom und schlendern anschliessend durch den Fischmarkt und sind sofort mitten im sizilianischen Alltag: an jeder Ecke entdecken wir kleine Läden mit frischen Früchten, Käse oder Arancini, Mopeds schlängeln sich durch enge Gassen, der Duft von Espresso liegt in der Luft, die Plätze sind voll, Strassenmusikanten trällern ihre Musik. Catanias rohen Charme hat uns wunderbar gefallen.

Am Nachmittag geht’s nach Siracusa in den Archäologischen Park mit dem beeindruckenden griechischen Theater. Hier zu stehen, wo vor über zweitausend Jahren Tragödien und Komödien aufgeführt wurden, ist fast schon ehrfürchtig. Nur wenige Meter weiter: das „Ohr des Dionysios“ – eine mysteriöse, künstliche Grotte mit erstaunlicher Akustik. Wir sind begeistert.

Unser letzter Tag auf Sizilien führt uns hoch nach Enna. Enna ist anders als die anderen Orte, die wir auf unserer Sizilienreise besucht haben – weniger bekannt, weniger touristisch, dafür aber umso authentischer. Die Fahrt hinauf in die Stadt ist schon ein Erlebnis für sich: kurvige Strassen, Olivenhaine und dann plötzlich – Enna, hoch oben auf einem Felsen gelegen, mit einem weiten Blick über das Herz der Insel. Man nennt Enna nicht umsonst „der Balkon Siziliens“. Alles ist fussläufig erreichbar – kleine Plätze, Cafés mit echten warmen Cannoli, und immer wieder dieser Blick in die Ferne auf die grüne Hügellandschaft.

Vor der Rückfahrt nach Palermo halten wir noch in Cefalù. Heute, am «Befreiungstag Italiens» und bei strahlendem Sonnenschein finden auch viele Italiener den Weg zu diesem wunderschönen Ort mit dem goldenen Sandstrand, den majestätischen Dom mit seinen goldenen Mosaiken, den kleinen Cafés – für uns ein Ort, der alles in sich vereint: Ruhe, Schönheit, ein letzter Hauch vom sizilianischen Frühling und Dolce Vita.

Was für ein prachtvoller Abschluss unserer Rundreise.

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Dann:

Ein letztes Mal steigen wir noch in unseren Bus, es geht zurück nach Palermo.

Ein letztes feines gemeinsames Essen in Palermo.

Ein letzter Blick zurück nach Palermo.

Auf der Fähre nach Genua haben wir genügend Zeit und es wird uns bewusst, was diese Reise wirklich war: mehr als nur eine Rundfahrt durch Sizilien. Es war ein Eintauchen in eine Welt voller Kontraste, voller Wärme, voller Geschichten. Wir fahren nicht leer zurück – wir nehmen nicht nur Fotos mit, sondern Erinnerungen, die wie das Licht Siziliens noch lange in uns nachleuchten werden. Erinnerungen an grossartige Tempel, weite Landschaften, herzliche Menschen – und natürlich sind im Gepäck auch ein paar Mandelgebäck mit dabei.

Ein grosses Dankeschön an unseren charmanten Busfahrer Yvo – für die ruhige Hand am Steuer, den kühlen Kopf bei jeder Kehre und das sichere Gefühl, stets gut aufgehoben zu sein.

Und natürlich gebührt auch grossen Dank unserem wunderbaren Reiseleiter Vittorio – für sein enormes Wissen, seine Geduld, seine Leidenschaft und Einsatz und dafür, dass er uns Sizilien nicht nur gezeigt, sondern spürbar gemacht hat.

Was vor 11 Tagen mit lauter unbekannten Gesichtern begann, wurde Tag für Tag zu einer kleinen, feinen Reisefamilie. Immer pünktlich, immer freundlich, immer offen – und vor allem: immer mit dieser herrlichen Neugier im Gepäck. Liebe Gäste – Ihr wart einfach grossartig !

Arrivederci a tutti – Eure Reiseleiterin Susanna

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