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Piemont, Cinque Terre & Toskana

Bericht vom 23. April – 5. Mai 2018 | Bus Nummer 10                              

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Es berichtet für Sie unsere Reiseleiterin

Piemont, Cinque Terre & Toskana 3

Cornelia Scalenghe

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Piemont, Cinque Terre & Toskana

Wenn wir auch die ganze Welt bereisten, um Schönheit zu finden, wir müssen sie mit uns tragen, sonst entdecken wir sie nicht.

Meine Reise beginnt wie immer mit ein wenig Nervosität. Ich spüre einerseits viel Vorfreude, aber andererseits auch kleine Ängste. Ich stelle mir einige Fragen wie: Habe ich alles gut organisiert? Wie werden die Gäste sein? Werden sich die Berner, Luzerner, Zürcher, Basler usw. untereinander gut verstehen? Doch meine Sorgen sind wie immer unbegründet, und mein Bus ist mit 48 aufgestellten Gästen belegt.

Unser Chauffeur Michi Bieri steht mir tatkräftig zur Seite und wir starten unsere interessante, 10-tägige Reise durch das Piemont, die Cinque Terre, die Toskana und Umbrien. Am frühen Abend treffen wir in unserem Vier-Sterne-Hotel „La Ruota“ in Mondovì ein. Wir werden herzlich begrüsst und im Hotelgarten neben dem eigenen Swimmingpool mit einem Apéro überrascht. Mit viel Vorfreude stossen wir auf die bevorstehende Zeit an: Auf ein gutes Gelingen der Reise! Ich versuche mir nochmals die Namen aller meiner Gäste einzuprägen. Dies ist gar nicht so einfach. Doch die Reisenden sind eine so offene und herzliche Gruppe, dass es Allen leicht fällt, Kontakte zu knüpfen. Die zwei allein reisenden Damen, Elisabeth und Margrit, scheinen sich schon am ersten Tag gesucht und gefunden zu haben. Wir werden noch viel mit ihnen lachen.

Am nächsten Morgen heisst es früh aufstehen. Unser Bus bringt uns zum Bahnhof Turin Porta Nuova, wo uns eine ganz spezielle Fahrt mit einer Dampfbahn von Turin nach Bra erwartet. Extra für Car Tours wurde eine über 100-jährige Dampflokomotive der Serie FS625 hergerichtet. Mit diesem Modell, von welchem in ganz Italien nur noch drei Stück zu finden sind, dürfen wir heute fahren. Mit viel Dampf und Lärm geht es los, und wir werden auf unseren Holzsitzen kräftig durchgeschüttelt. Bei unserer Ankunft in Bra erwartet uns unsere lokale Reiseführerin Martina und begleitet uns durch das weltbekannte Gebiet des Barolos und Trüffels „Le Langhe“. Nach einem kleinen Stadtbummel durch Alba werden wir in Barolo von Sig. Francesco Borgogno zur Weindegustation empfangen. Sig. Francesco begrüsst uns mit seinen über 80 Jahren persönlich und erzählt mit viel Liebe von seinem Leben als Weinbauer sowie der Weinherstellung in diesem Gebiet und zeigt uns seinen Weinkeller. Danach dürfen wir selbstverständlich auch von den auserlesenen Weinen kosten. Dazu werden feine „piatti di salumi“ und schmackhafte Häppchen gereicht. Ein spannender Tag geht zu Ende.

Am nächsten Tag steht ein gemütlicher Ausflug nach Ligurien am nahegelegenen Mittelmeer auf dem Programm. Bei gut 30 Grad und strahlendem Sonnenschein verbringen wir den Vormittag in Rapallo, dem wohl grössten Badeort am Golf des Tigullio, mit etwas Freizeit, Shopping und einem feinem Mittagessen. Am Nachmittag bringt uns ein Boot in das wohl bekannteste und teuerste Fischerdorf der Welt: Portofino, im damaligen Römischen Reich „Portus Delphini“ (Delfinhafen) genannt. In den 50er- und 60er-Jahren sind hier schon Sophia Loren, Brigitte Bardot und Frank Sinatra dem Charme dieses malerischen Dörfchens verfallen. Ein feines „gelati“ (Eis) kostet zwar schnell das Doppelte, doch das stört hier niemanden. Man wird mit einem einmaligen Ausblick belohnt und kann sich an dem bunten Treiben kaum satt sehen. Am frühen Abend geht es dann weiter mit einer abwechslungsreichen Fahrt nach Montecatini Terme, wo wir die nächsten 4 Tage im Hotel Plaza & Locanda Maggiore, dem ältesten Hotel des Ortes, übernachten. Unsere Unterkunft liegt mitten im Stadtzentrum auf der Piazza del Popolo. Das Abendessen wird uns in dem eigens für uns reservierten Saal „Giuseppe Verdi“ serviert. Meine Gäste lassen sich so richtig verwöhnen.

Gleich am nächsten Morgen besuchen wir die Stadt Lucca. Auf der Reise dorthin fahren wir an den prächtigen Baumschulen Pistoias und auch an der Stadt Collodi vorbei. Wer erinnert sich nicht an den kleinen Lausbuben Pinocchio und seine Geschichte? Sie wurde damals von Carlo Lorenzini geschrieben, welcher als Erinnerung an die Geburtsstadt seiner Mutter den Künstlernamen Carlo Collodi annahm. Ich unterhalte meine Gäste ein wenig mit den Geschichten dieses Lausbuben mit der langen Nase, die wohl die Meisten kennen, aber doch in Vergessenheit geraten sind. So erreichen wir sehr schnell unser Ziel, wo wir von Vittoria, einer kleinen aber sehr temperamentvollen Italienerin zur Stadtführung durch Lucca begrüsst werden. Wir sind gespannt, was es hinter diesen riesigen Stadtmauern alles zu entdecken gibt. Zuerst erkunden wir gemeinsam dieses sehr interessante Städtchen und später gibt es etwas Freizeit, um noch gemütlich etwas zu Essen und zu bummeln. Am frühen Abend steht uns die Fahrt mit dem traditionellen „funicolare“ von Montecatini Terme nach Montecatini Alto bevor. Dies ist einer meiner persönlichen Höhepunkte dieser Reise. Es ist ein wunderschöner, milder Abend und nach der steilen Fahrt mit der Standseilbahn erwartet uns eine unglaublich schöne Aussicht über das ganze Städtchen. Schon im Jahr 1897 wurde mit dem Bau dieser Bahn begonnen. Nach knapp einem Jahr Bauzeit wurde am 4. Juni 1898, mit vielen illustren Gästen, darunter auch Giuseppe Verdi, die Eröffnung gefeiert. Mit dieser historischen Bahn erreichen wir am heutigen Abend Montecatini Alto und somit das für den heutigen Abend vorgesehene Restaurant „Il Giardino“. Der Abend beginnt mit einem gemütlichen Apéro. Es wird viel gelacht, geplaudert und neue Bekanntschaften geschlossen. Eine traumhafte Abendstimmung begleitet uns auf der Talfahrt und wer noch nicht genug hat, kann sich noch in Montecatini ins Riesenrad setzen oder durch das Örtchen flanieren.

Heute steht der Besuch von Florenz, der Landeshauptstadt der Toskana, auf unserem Tagesplan. Auf diesen Ausflug haben sich natürlich alle gefreut. Wie schon die letzten Tage ist auch heute wieder tolles Wetter. Nachdem wir von Rainer zur Stadtführung begrüßt worden sind, geht es direkt zum Apéro in die Markthalle. Man denkt jetzt sicher, wir hätten während unserer Reise mehr getrunken als uns der Kultur gewidmet, doch dem ist nicht so. Natürlich geht es danach weiter zu einem ausgiebigen Stadtrundgang durch Florenz. Rainer, der aus Deutschland stammt, aber schon viele Jahre in Florenz wohnt, führt uns gekonnt durch die vielen Leute. Er erheitert uns mit Sprüchen wie: „Was bedeute Mode für die Männer? Männer opfern ihre Ersparnisse.“. Wir genießen den tollen Blick vom Fluss Arno zum „Ponte Vecchio“, über die Piazza della Signoria, wo wir einen Blick auf den Davide, die bekannte Statue Michelangelos, werfen. Obwohl es nicht das Original ist (dieses steht in der „Galleria dell’Accademia“) sind besonders wir Frauen an einem tollen Schnappschuss interessiert. Als wir anschließend vor dem imposanten Dom stehen, sind wir sind überwältigt. Dieses Gebäude mit der riesigen Kuppel, dem Glockenturm, welcher weltweit als „Campanile di Giotto“ bekannt ist und der Domfassade, an der so viele Künstler (darunter Donatello, Nanni di Banco und Jacopo della Quercia) in den ersten Jahrzehnten des 15. Jh. gearbeitet haben, ist ein Meisterwerk aus der italienischen Gotik. Meine Gäste sind alle beeindruckt von diesem kulturellen Einblick in die florentinische Kunstgeschichte und ich entlasse sie in die wohlverdiente Mittagspause. Es bleibt Zeit, sich eine schicke Ledertasche, Schuhe oder ein kleines Mitbringsel als Erinnerung an diese Stadt zu kaufen. Müde geht es dann zurück ins Hotel, wo wir heute Abend mit einem typisch toskanischen Essen und Kerzenlicht verwöhnt werden. Dabei wird mir klar, dass nach dieser Reise wohl ein paar Kilos mehr auf der Waage sein werden. Beate, ein Gast unserer Gruppe, tröstet uns aber mit den Worten: „Das ist doch kein „Winterspeck“ mehr, das heißt jetzt „Frühlingsrollen“. Daraufhin ertönt lautes Gelächter unter den Gästen und wir lassen es uns einfach schmecken.

Auf unserer Reise geht es weiter mit einem Abstecher an die Ligurische Küste, in den etwa 12 km langen Naturpark „Cinque Terre“, der seit 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Wir können uns kaum satt sehen an diesen hübschen Dörfchen, die wie farbige Schwalbennester an den Hügeln angeklebt zu sein scheinen. Wir schlendern durch Manarola. Anschliessend fahren wir mit dem Zug weiter Richtung Vernazza und nach einer ruhigen Bootsfahrt machen wir Mittagspause in Monterosso, dem grössten Dorf der Cinque Terre. Den besten Ausblick auf alle Dörfer haben wir aber am Nachmittag vom Boot aus, als wir auf der Fahrt nach Portovenere nochmals an allen Dörfern vorbeifahren. Wir machen noch einen kleinen Abstecher zu einem „Cappuccino“, oder „gelato“ in Portovenere und dann wartet Michi, unser Chauffeur, schon in La Spezia auf uns und bringt uns zu unserem Hotel zurück. Dann heisst es auch schon Koffer packen, denn am nächsten Tag werden wir in unser letztes Hotel in Chianciano Terme umziehen.

Auch heute Morgen strahlt uns die Sonne entgegen und vor unserem Hotel begrüßt uns die lustige Reiseleiterin Gabriella, die uns heute nach San Gimingano und Siena begleiten wird. Auf der Fahrt dorthin erzählt uns Gabriella viel Neues über diese Region und die knapp 50-minütige Fahrt vergeht wie im Flug. Dann werden wir vom „Charme“ dieser kleinen Stadt überrascht. Wir schlendern durch die Gassen, an Bars und kleinen Geschäften vorbei, die nicht hübscher sein könnten. Man muss es den Italienern einfach zugestehen, dass ihr Flair für guten Geschmack wohl kaum zu übertreffen ist. Nachdem wir uns alle wiedergefunden haben, denn ein paar meiner „Schäfchen“ sind in die falsche Richtung gelaufen, geht es weiter nach Siena, auf die riesige „Piazza del Campo“, wo jedes Jahr am 2. Juli und 16. August das berühmte Pferderennen stattfindet und tausende von Touristen anlockt.   Gabriella mit ihrem italienischen Temperament geht zügig voraus. Es ist Mittagszeit und wir wollen natürlich möglichst viel sehen. Wir werden von Giulia, der lokalen Reisebegleitung, gekonnt durch die Stadt geführt, denn heute sind besonders viele Leute unterwegs. Es ist der 29. April, der Geburtstag der in Siena geborenen heiligen Catarina. Sie gilt als Schutzpatronin Italiens und der Stadt Rom und wird heute mit zahlreichen Festivitäten und Umzügen besonders geehrt. Wir sind beeindruckt von der Architektur und der Vielfältigkeit dieser Stadt. Während der Fahrt nach Chianciano Terme wird viel geplaudert, gelacht und erzählt. Ein wenig müde treffen meine Gäste im etwas antiken 4-Sterne Hotel Ambasciatori ein. Wir machen uns schnell frisch und dann erwartet uns ein leckeres Abendessen.

Es bleiben uns noch zwei Tage, bis wir Abschied nehmen müssen. Doch daran will noch niemand denken. Heute steht ein besonderer Ausflug auf dem Programm. Die Fahrt mit dem historischen Dampfzug „Treno Natura“ führt uns in die schönsten Ecken der Provinz Siena: zum Monte Amiata, durch die Crete Senesi, das Orcia-Tal und das Weinbaugebiet des Brunello di Montalcino. In Montalcino Alto sind wir bei einem toskanischen Weinbauer zum Mittagessen und zur Weinprobe eingeladen. Das Essen ist liebevoll und frisch zubereitet, von Käse über Lasagneblätter und Wurst bis zum feinen Tiramisu ist für jeden Geschmack etwas dabei. Danach folgen meine Weinliebhaber dem Hausherrn in seine „heiligen Hallen“, seinem Weinkeller, wo sie in die toskanische Weinkunde eingeführt werden. Unser Chauffeur Michi hat alle Hände voll zu tun damit, die gekauften Weinflaschen sorgfältig im Bus zu verstauen.

Unser letzter Tag beginnt mit der Fahrt in die nahegelegene Provinz Umbrien. Der Himmel ist heute das erste Mal grau und etwas regnerisch. Doch das stört niemanden, denn wir hatten ja schließlich neun Tage Sonnenschein. Auf dem Programm steht der Besuch der Ortschaft Castiglione del Lago, wo wir den imposanten „Palazzo Corgna „ und die Löwenburg besuchen. Der hübsche Ort liegt am Lago di Trasimeno“, dem größten See Mittelitaliens. Gegen Mittag fahren wir weiter in die Provinzhauptstadt Perugia. Sie ist die Stadt, die man sofort mit den feinen, kleinen Schokoladenpralinen „Bacio Perugina“, welche  jede einzelne eine Liebesbotschaft enthält in Verbindung bringt. Man sagt, dass die damalige Mitinhaberin der Firma Perugina, Luisa Spagnoli, ihrem Liebhaber Giovanni Buitoni so ihre Liebesbotschaften zuschickte. Eine sehr romantischen Liebesgeschichte, der wir gerne Glauben schenken. Das antike Perugia ist eine eher kleine Stadt, die man sehr gut zu Fuss erkunden kann. Nach ein paar interessanten Ausführungen unserer lokalen Reisebegleitung Pamela geniessen meine Gäste noch die letzten Stunden in gemütlicher Gesellschaft.

Zurück im Hotel heißt es dann Koffer packen und hoffen, dass die vielen Mitbringsel und Einkäufe auch noch darin Platz finden. Ein letztes Mal sitzen wir zusammen und stossen auf die gelungene Reise und die vielen neu entstandenen Freundschaften an.

En härzliche Dank an miini liebu Gäscht! Es isch schön gsii mi ew!

Weine nicht, weil es vorüber ist, sondern lächle, weil es schön war.
Gabriel García Márquez

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