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Paris l’amour pur

Bericht vom 24. – 27. Mai 2019 | Bus Nummer 3                              

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Es berichtet für Sie unsere Reiseleiterin

Paris l’amour pur 3

Roswitha Gassman

«Was suchen wir andere Länder unter anderer Sonne? Entkommt, wer sein Land hinter sich lässt, sich selber?» von Horaz

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Wie bist du Reiseleiterin geworden?

Ich war als Gast unterwegs in einer Gruppe. Als der Reiseleiter entdeckte, dass ich mich in mehreren Sprachen mit Leichtigkeit unterhielt, sagte er mir: «Wir brauchen ganz dringend Leute wie Sie». Da ich gerade an einem beruflichen und privaten Scheideweg stand, nahm ich die Aufforderung an und bewarb mich – mit Erfolg.

Was zeichnet dich als Reiseleiterin aus?

Die Neugierde für neue Länder, Geschichten, Kultur, aber auch die Freude an den Menschen, die ich betreue.

Worin siehst du die Vorteile / den Mehrwert einer Gruppenreise?

Die Gäste sitzen im Bus, können hinausschauen, schlafen, lesen, und an den Zieldestinationen ist alles organisiert. Die Gäste können sich entspannen und gehen lassen. Oft entstehen anlässlich solcher Gruppenreisen Freundschaften auf ewig.

Was gefällt dir an deinen Aufgaben als Reiseleiter bei Car Tours am besten?

Den Gästen zu einem unvergesslichen Erlebnis zu verhelfen. Die meisten sind sehr, sehr dankbar dafür.

Welches Reiseziel in Europa ist dein liebstes und warum?

Ein Kollege hat mir einmal gesagt: «Touristen reisen nur an schöne, spannende Orte, deshalb ist jede Destination reizvoll». Seither muss ich immer an ihn denken, wenn mir diese Frage gestellt wird. Mir gefällt es überall – am besten vielleicht dort, wo das Essen gut!

Welche drei Dinge sind auf jeder Reise unverzichtbar?

Gute Gesundheit, Humor und die Zahnbürste

Was ist das lustigste, was du auf einer Reise mit einer Gruppe erlebt hast?

Hier hätte ich ein paar Geschichten auf Lager, allerdings stammen sie alle aus meiner Kuoni-Zeit. Ich kann jederzeit gerne nachliefern. Hier mal ein Beispiel:

Lang ist’s her: In Gran Canaria flogen jeden Sonntag zwei Schweizer Chartergesellschaften ein. Sata um 11.00 Uhr morgens, Balair um 13.00 Uhr nachmittags. Eines Tages kam Sata mit Verspätung und die Balair verfrüht an. Beide landeten um 12.00 Uhr. Mein Kollege von der Konkurrenz hatte auf beiden Maschinen Ankünfte und musste daher mit seinen verschiedenen Listen hantieren. Also fragte er alle Leute: „sind Sie mit der Sata oder mit der Balair gekommen?“ um gleich zu wissen, welche Liste er zur Hand nehmen musste. Da kam ein mittelalterlicher Herr, schaute Dominik auf seine Frage hin entsetzt an und sagte: „Ich?? Ich bin mit meiner Mutter gekommen“!!

 Welches war das schönste Kompliment, das du von einem Gast erhalten hast?

Kürzlich: Es gab zwei Höhepunkte auf dieser Reise: die Oper Nabucco und Sie.

Was war dein schönstes Erlebnis bei Car Tours Reisen?

Auf meiner letzten Reise, als 47 Gäste in einer Weinverkostungskantine «joyeux anniversaire» für mich sangen. Dabei hatte ich es geheim behalten wollen.

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Paris – l’amour pur

Paris! Wie oft ist diese Stadt besungen, wie oft in Poesie und Literatur ganz allgemein verewigt worden? Nicht nur die grossen französischen Schriftsteller wie Molière, Zola, Balzac oder Dumas (die Kameliendame alias La Traviata!) haben ihre Geschichten in Paris angesiedelt. Nein, auch andere Schriftsteller haben entweder über die Stadt, die als Stadt der Liebe gefeiert wird, geschrieben oder ihre Geschichten dorthin verlegt. Ausländer wie Ernest Hemingway oder Henry Miller, beide Amerikaner, und die Deutschen Erich Maria Remarque und Patrick Süskind – neben unzähligen anderen – haben die Stadt verewigt. Wie viele Liebespaare wollten ihre Liebe in Paris besiegeln, vielleicht feiern? Als sei die Stadt der Garant für ewige Liebe.

Auch Filme über Paris sind zahlreich – und nicht zu vergessen die grossen Werke zweier italienischer Opernkomponisten, die sich ebenfalls in Paris abspielen: Verdis «La Traviata» und Puccinis «La Bohème». Beide gehören zu den meistgespielten Opern weltweit und brechen heute noch vielen Zuschauerinnen und Zuschauern das Herz, weil die beiden jungen Hauptprotagonistinnen früh an Schwindsucht (Tuberkulose) sterben.

Car-Tours hat zu einer Reise nach diesem Paris aufgerufen und die Leute sind zahlreich erschienen. Das Programm war attraktiv und der Preis ebenso. So fahren wir mit einem fast vollen Bus durch das Elsass, dem wir Schweizer sowieso viel Sympathie entgegenbringen, nicht nur weil – mindestens die älteren Leute – ein dem Baslerdialekt verwandtes Deutsch sprechen, sondern auch weil wir deren Küche und Gastfreundlichkeit so lieben. Später folgen berühmte Weingegenden, in denen seit dem 2.°Jahrhundert Weine wie der Côte de Beaune kultiviert werden. Zwischendurch säumen scheinbar endlose Wälder die Strasse (29,7% des Landes sind von Wäldern bedeckt), hin und wieder erblicken wir verloren in der Ferne ein altes, schönes Dorf oder ein Schloss.

Einige machen hin und wieder ein Nickerchen. Alle haben Vertrauen in unseren Fahrer, Ignaz Babic, der den Bus während der ganzen Reise und speziell in Paris sicher und routiniert fährt. Paris ist eine Herausforderung für jeden Autofahrer – aber noch viel mehr für einen Busfahrer. Diesmal fahren wir mit einem Bus von Rheintal Reisen, einem Geschäftspartner von Zerzuben. Wir freuen uns natürlich, dass wir früher in Paris ankommen als vorgesehen. Das gibt uns nämlich die Möglichkeit, eine erste Sehenswürdigkeit zu geniessen, noch bevor wir im Hotel einchecken. Wir steigen beziehungsweise fahren vielmehr ins 56. Stockwerk des höchsten Turmes von Paris nach dem Eiffelturm: dem Tour Montparnasse, 210 Meter hoch. Wer auf die Aussenterrasse steigen will, klettert noch einmal drei Stockwerke hoch – diesmal zu Fuss. Aber bereits aus dem 56. Stockwerk ist die Aussicht schlicht grandios. Wir haben Glück: Obwohl es unterwegs zwar kurz, jedoch stark geregnet hat, ist die Sicht nun klar und man kann auf der Plattform rundherum spazieren und weit in die Ferne über die ganze, riesige Stadt sehen. Erstmals sind alle überwältigt. Was für ein Beginn unseres Aufenthaltes!

Unser Hotel liegt in einem netten Viertel im 14. Arrondissement. In der Umgebung laden eine Reihe von kleinen Restaurants zum Essen ein, aber viele Gäste essen an diesem ersten Abend im Hotel und gehen früh zu Bett. Der Tag war lang und die Eindrücke bereits recht intensiv.

Das Frühstück am Samstagmorgen ist schmackhaft, es fehlt an nichts. Das frische Brot und die duftenden Croissants machen ihrem Ruf alle Ehre. Um 09.00 Uhr wartet Xenia Rothweiller auf uns. Die «Guide conférencière», die neben Geschichte auch noch Kunstgeschichte, Theologie, Philosophie und Architektur studiert hat, wird uns Paris zeigen. Sie kennt sich also aus. Natürlich erwartet die Polizei wieder Manifestationen der «Gilets jaunes», der Gelbwesten. Seit Monaten protestieren sie gegen Präsident Emmanuel Macron. Sie sind der Ansicht, dass er ihre Sorgen und Probleme nicht erkannt und daher falsche Entscheide gefällt hat. Das hat vor allem die Landbevölkerung, die sich vernachlässigt fühlt, enorm verärgert. Obwohl der Präsident das Gespräch mit der Bevölkerung gesucht hat, hören die Proteste nicht auf.

Die Polizei hat die wichtigsten Strassen gesperrt, aber Xenia kennt Paris wie ihre Hosentasche und wir kurven in den schönsten Quartieren herum. Um entlang der am Samstag gesperrten Luxusstrasse Champs-Elysées zu flanieren, den Place de la Concorde zu bestaunen oder gar den Louvre von aussen oder von innen zu besichtigen, werden wir am Sonntag genügend Zeit haben. «Alles Negative hat auch positive Seiten», sagt Ignaz. In der Tat bekommen wir so Viertel zu sehen, die ansonsten nicht vorgesehen gewesen wären, verpassen aber trotzdem nichts, weil wir den Rest anderntags problemlos nachholen können. Am Eiffelturm wird fleissig fotografiert und einige Gäste planen bereits den Aufstieg für den nächsten Tag, andere wissen, dass sie unbedingt in den Louvre gehen möchten, während wiederum andere die berühmte Champs-Elysées auf keinen Fall verpassen wollen. Das Wetter ist uns freundlich gesinnt und auf meine Frage, ob alle den Mut hätten, sich nach der Stadtrundfahrt ins Getümmel zu stürzen, erschallt ein einstimmiges und überzeugtes «Ja». Das freut mich, denn Paris kann einen durchaus einschüchtern. Aber – so stelle ich im Laufe des Nachmittages fest, und die Gäste bestätigen es mir später – durch die massive Polizeipräsenz fühlt man sich unglaublich sicher.

Zu Fuss machen wir uns auf den Weg, Paris auszukundschaften. Für müde Beine gibt es überall kleine Bistros. Seltsam. Die Aussenansicht der Häuser und die Boulevards sind gross. Riesig. Aber die Restaurants sind fast alle klein. Dasselbe gilt für die Wohnungen der Durchschnittsbürger sowie die meisten Hotelzimmer, es sei denn, man ist bereit, 400 € pro Nacht zu bezahlen. «Das ist eben Paris», lautet der Tenor.

Es ist eine multikulturelle Stadt, dieses Paris, und man weiss nicht genau, ob es lauter Touristen sind, die man in verschiedenen Sprachen sprechen hört, oder vielleicht einfach Zugezogene? Viele, speziell junge Leute, sind mit Fahrrad oder Trottinett unterwegs. So nützt man Schuhe und Gelenke weniger ab. Aber da heute sowieso alle in Turnschuhen unterwegs sind, spielt das vielleicht keine Rolle. Paris hat sich vorzüglich eingestellt auf den Trend: Die Stadt hat breite Wege errichtet für die Transportmittel, die die Stadt im Sturm erobert haben.

Um 17.00 Uhr warten wir neben der Opéra Garnier auf all jene Gäste, die müde sind oder nicht mit der Métro ins Hotel zurückfahren wollen. Etliche haben die Gelegenheit beim Schopf gepackt und haben das berühmte Haus nicht nur besichtigt, sondern haben sich auch gleich darin verpflegt. Ob sie allerdings Philippe Jordan gesehen haben, den Schweizer Musikdirektor der Opéra National de Paris, habe ich zu fragen vergessen.

Die Oper ist übrigens ein wahres Schmuckstück. Erbaut im Auftrag von Napoleon III. zwischen 1860 und 1875 unter der Leitung des Baumeisters und Architekten Charles Garnier, gilt der neobarocke Bau als einzigartig. Der Komponist Lloyd Webber liess sich von einer wahren Geschichte aus diesem Haus für sein erfolgreiches Musical «Das Phantom der Oper» inspirieren. Ich erlaube mir zu zitieren: «Dieses Opernhaus ist der Originalschauplatz der Geschichte des Phantoms der Oper. Realer Hintergrund sind mysteriöse Geräusche aus dem Untergrund während der ersten Aufführungen, sowie ein nie völlig aufgeklärter Unfall, bei dem ein Gegengewicht des tonnenschweren Kronleuchters am 20. Mai 1896 herunterstürzte und die 56-jährige Concierge Madame Chomette aus der Rue Rochechouart tötete. Diese Ereignisse und die Angst der Theaterleute vor dem unheimlichen Keller, seinen labyrinthartigen Gängen und dem ihnen unbekannten Grundwassersammelbecken schufen den Mythos rund um den ‘Operngeist’. Die unterirdischen Gewässer, die vom Phantom der Oper mit seiner Barke befahren werden, existieren wirklich und müssen heute noch regelmäßig abgepumpt werden.»

Das hoteleigene Restaurant ist am Wochenende geschlossen und so verpflegen sich die Gäste in einem der vielen Restaurants rund ums Hotel.

Am Sonntag gehen wir es gemütlich an. Um 10 Uhr fährt Ignaz all jene, die nicht schon früh mit der Métro aufgebrochen sind, zur Schiffsanlegestelle unterhalb des Eiffelturmes. Hier werden wir uns um 17.30 Uhr wieder treffen, denn auf dem Programm steht eine Schiffsfahrt auf der Seine. Und jetzt ziehen sie wieder alle los. Auf den Eiffelturm, zum Louvre, zum Triumphbogen. Jeder und jede scheint bereits zuhause Ziele definiert zu haben. Ob es an den Temperaturen liegt, dass sich die angekündigten und gefürchteten Warteschlangen vor den grossen Museen als ein falsches Gerücht herausstellen? Die Wartezeiten sind auf jeden Fall kurz und, sobald man den Sicherheitscheck hinter sich hat, stellt man sich nur kurz an für eine Eintrittskarte.

Am Abend sind sichtlich alle froh, dass sie sich auf dem «bateau parisien» hinsetzen können, wir sind alle müde, Paris zu Fuss hat uns herausgefordert. Die Fahrt auf der Seine ist erholsam und die Stadt wirkt noch einmal ganz anders vom Fluss aus. Wir lassen uns erneut von der Pracht der Architektur überwältigen. Nach der Flussfahrt gehts zurück zum Hotel – aber Unentwegte haben noch einen Abend im legendären Moulin Rouge gebucht, von dem sie uns dann auf der Rückreise mit strahlenden Augen berichten.

Viel zu früh erfolgt die Heimfahrt. Zehn Minuten nachdem wir das Hotel verlassen haben, verengt sich die Strasse. Dabei versucht uns ein grosser Mercedes rechts zu überholen. Der muss noch geschlafen haben, denn er rammt uns. Der Fahrer fühlt sich – wie kann er bloss? – im Recht und will kein Unfallprotokoll ausfüllen. Aber wir insistieren, denn wir sind definitiv nicht schuld. Erst als wir ihm eröffnen, dass dann eben die Polizei entscheiden muss, wer sich falsch verhalten hat, gibt er klein bei. Natürlich verlieren wir dabei Zeit und zu guter Letzt ist auch noch die Zufahrt zur Autobahn gesperrt (laut Xenia hat die Bürgermeisterin Hidalgo bestätigt, dass Paris nicht nur 6000 Baustellen habe, wie die Journalisten moniert hätten, sondern sogar deren 7000). Wir verlieren also eine gute Stunde. Wir haben eine andere Strecke gewählt für die Rückfahrt. Diesmal geht es über Troyes. Doch eine Strecke von etwas über 100 km müssen wir über die Autoroute A 31 Lothringen-Burgund fahren. Die führt uns über Land, was zwar bezaubernd ist, aber unsere Mittagessenpläne zunichte macht: Die Restaurants sind entweder geschlossen (noch keine Hochsaison) oder stehen zum Verkauf. Das Gesetz zwingt Ignaz, eine 30-minütige Pause einzulegen. Er hält in einer grösseren Ortschaft an, aber nicht einmal dort kann sich die Gruppe verpflegen. Gegen 15.00 Uhr knurren die Mägen hörbar… aber dann ist Erlösung in Sicht: Wir sind zurück auf der Autobahn und halten an der ersten Raststätte. Gierig verschlingen wir unsere Sandwiches und nun lachen wieder alle.

Beim Abschied zeigen sich die Gäste begeistert: «Es war gerade die richtige Mischung zwischen Programm und Freizeit. Es war grossartig» sagen uns die Gäste und überhaupt: Paris ist keine Weltreise und warum nicht gleich die nächste Reise dorthin planen? Car-Tours fährt bestimmt wieder hin!

Aufgezeichnet als Erinnerung oder als Ansporn für die nächste Reise: eure Reiseleiterin Roswitha Gassmann

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