Zur Inhalts-ID springen

Marokkos Königsstädte mit Luzius Thürlimann

Bericht vom 10. – 15. April 2025

Weiterempfehlen / Teilen
Luzius Thürlimann 1

Luzius Thürlimann

Reiseleiter
Zurzeit haben wir keine aktuellen Angebote zu dieser Destination. Zu all unseren Angeboten

Marokkos Königsstädte

Marokkos Königsstädte – schon der Titel der Reise weckt Sehnsüchte nach dem Zauber von 1001 Nacht. In nur drei Flugstunden bringt Edelweiss Air unsere muntere Cartours-Gruppe von Zürich nach Marrakesch – und damit in eine völlig andere Welt. Rund 3000 Kilometer liegen zwischen der Schweiz und Marokko – geografisch überschaubar, kulturell jedoch ein grosser Sprung von Mitteleuropa in die arabische Welt.

Bereits die Fahrt vom Flughafen ins Stadtzentrum zeigt: Marrakesch trägt den Beinamen «rote Stadt» zu Recht. Die Almoraviden, Gründer von Marrakesch, erbauten ihre Königsstadt im 11. Jahrhundert aus dem regional verfügbaren, rötlichen Lehm. Bis heute prägt dieser warme Farbton das unverwechselbare Stadtbild.

Unser Reisebus bringt uns zur «Djemaa el Fna», dem wohl berühmtesten Platz Marrakeschs – wenn nicht ganz Marokkos. Der Name bedeutet so viel wie «Versammlung der Toten». Einst wurden hier die abgeschlagenen Köpfe von Verbrechern auf Speere aufgespiesst und der Menge zur Abschreckung präsentiert. Von dieser düsteren Vergangenheit ist heute nichts mehr zu spüren: Die «Djemaa el Fna» hat sich in einen lebendigen Gauklerplatz verwandelt. Hier beginnt unser Eintauchen in die faszinierende Welt Marokkos. Akrobaten wirbeln durch die Luft, Affendresseure posieren mit ihren Tieren, Wunderheiler und Wahrsager bieten ihre Dienste an. Über allem liegt der näselnde Klang der Flöten der Schlangenbeschwörer, der unaufhörlich über den weiten Platz schwebt. Einige aus unserer Gruppe wagen sich in das quirlige Geschehen des angrenzenden Souks. Ob Lebensmittel, Gewürze, kunstvolles Handwerk oder billige Massenware aus China – hier wird alles gehandelt, was das Herz begehrt. Fixpreise gibt es keine. Wer etwas kaufen will, muss feilschen.

Marokkos Königsstädte mit Luzius Thürlimann 2

Die erste Nacht unserer Reise verbringen wir im Hotel Adam Park in Marrakesch. Die grosszügige Anlage bietet angenehmen Komfort, so dass die Cartours-Gäste am nächsten Morgen recht ausgeruht in den Bus steigen. Mit knapp 500 Kilometern steht heute die längste Etappe der Rundreise bevor – von Marrakesch nach Fès.

Unser Chauffeur Ibrahim lenkt den komfortablen Reisebus ruhig und sicher über die Landstrasse. Am Vormittag führt die Route westlich des schneebedeckten Hohen Atlas durch die fruchtbare Tadla-Ebene bis nach Beni Mellal. In dieser landwirtschaftlich intensiv genutzten Region gedeihen Zuckerrüben, Zuckerrohr, Mais, Oliven, Zitrusfrüchte und zahlreiche Getreidesorten.

Mohamed, unser marokkanischer Reiseleiter, begleitet uns während des gesamten Aufenthalts. Mit fundiertem Wissen und perfektem Deutsch erzählt er viel Spannendes über sein Heimatland. Die Fragen der interessierten Gruppe beantwortet er kompetent und umfassend.

Am Mittag kehren wir in einen Landgasthof an der Strecke ein. Serviert wird Tajine, das wohl bekannteste marokkanische Gericht. In den typischen, tönernen Schmorgefässen mit konischem Deckel werden Poulet, Lamm, Gemüse, Kartoffeln mit Oliven, Zitronen oder Trockenfrüchten und einer Fülle an Gewürzen zubereitet. Den Gästen schmeckt es ausgezeichnet.

Am Nachmittag führt uns die Fahrt durch die Ausläufer des Mittleren Atlas. Hirten treiben ihre Ziegen- und Schafherden durch die bergige Landschaft, während in den dichten Wäldern Steineichen, Zedern und sommergrüne Laubbäume wachsen. In Ifrane legen wir einen Zwischenstopp ein. Der Ort liegt auf derselben Meereshöhe wie Zermatt oder Davos – nicht ohne Grund nennen ihn die Marokkaner «la petite Suisse». König Mohammed VI. besitzt hier eine Sommerresidenz und schätzt die frische Höhenluft, wenn im Tiefland die Hitze drückt. Jetzt im April weht ein kühler Wind, und unsere Reisegruppe greift für den Rundgang zur warmen Jacke. Die Giebelhäuser im Ferienort vermitteln ein fast alpines Flair. In weniger als einer Stunde Fahrt bringt uns der Car von der «marokkanischen Schweiz» zurück ins eigentliche Marokko. In Fès angekommen, beziehen wir für eine Nacht unsere Zimmer im Stadthotel Fès Inn.

Marokkos Königsstädte mit Luzius Thürlimann 3

Fès wurde im Jahr 808 unter der Herrschaft der Idrisiden zur ersten Hauptstadt Marokkos und ist damit die älteste der vier Königsstädte. Zu Fuss erkunden wir die Medina, die Altstadt, die heute zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Die meisten unserer Reiseteilnehmer sind nicht unglücklich darüber, dass sie von unserem lokalen Führer Mohamed sowie zwei Einheimischen begleitet werden. Fès besitzt eine der grössten Altstädte der Welt – ein Labyrinth aus unzähligen, verwinkelten Gassen, in dem sich Ortsunkundige leicht verirren. Unser 3.5 Kilometer langer, leicht abwärts führender Spaziergang durch das Gassengewirr bietet ständig neue Eindrücke: prächtige Paläste, traditionelle Handwerksbetriebe und den Innenhof der Kairaouine – der ältesten Universität der Welt.

Ein Erlebnis für alle Sinne erwartet uns im Gerberviertel von Fès. Schon am Eingang bekommt jeder Besucher einen Zweig Pfefferminze – zum Schnuppern, falls der mitunter starke Geruch der Gerbereien zu penetrant wird. Der grandiose Blick von den Terrassen auf den Betrieb entschädigt für den Gestank: In grossen Bottichen mischen die Gerber nach alter Tradition Naturfarben, bearbeiten Felle und färben verschiedenste Ledersorten. Der Gebereibesuch ist ein Höhepunkt unserer Reise.

Marokkos Königsstädte mit Luzius Thürlimann 4

Am Nachmittag fahren wir weiter nach Meknès. Der Alouiten-Sultan Moulay Idriss machte Meknès im 17. Jahrhundert zu seiner Königsstadt. Wir besichtigen sein prunkvolles Mausoleum und bewundern das Bab Mansour, Marokkos wohl schönstes Stadttor. Gegen Abend erreichen wir Rabat und beziehen unsere Zimmer im zentral gelegenen Hotel Majliss. Die Gruppe schätzt das behagliche Haus – auch wenn uns das Abendessen daran erinnert, dass wir uns in einem muslimischen Land befinden: Es wird kein Alkohol ausgeschenkt.

Rabat ist die vierte Königsstadt, die wir auf unserer Reise erleben. Gegründet im 12. Jahrhundert wurde es erst 1912 unter dem französischen Protektorat Sitz der bis heute regierenden Alaouiten-Könige sowie Hauptstadt des modernen Marokko. Wie in allen grossen marokkanischen Städten legten die Franzosen auch hier ausserhalb der arabischen Medina in den 1920er und 1930er Jahren eine moderne «Ville nouvelle» an. Rabats Ville nouvelle macht uns mit ihren breiten Boulevards, grossen Plätzen und weissen Art Déco-Bauten einen eleganten und herausgeputzten Eindruck.

Wir beginnen unsere Stadtrundfahrt auf dem riesigen Palastareal des amtierenden Königs Mohammed VI. Skurril wirkt die älteste Bauruine Rabats, die wir anschliessend besuchen. Um 1190 begann ein Almohaden-König den Bau der damals zweitgrössten Moschee der islamischen Welt. Er starb früh, und so blieb das Projekt unvollendet. Wir fotografieren die Säulenstümpfe und das unfertige Minarett im Hintergrund. Gleich daneben steht das schmucke Mausoleum von Mohammed V., dem ersten König des unabhängigen Marokko. Die meisten aus unserer Gruppe erweisen dem 1961 verstorbenen Monarchen die letzte Ehre und nutzen die Grabwache gerne als Fotomotiv.

Marokkos Königsstädte mit Luzius Thürlimann 5

Zur Mittagszeit erreichen wir Casablanca, die mit 3.2 Millionen Einwohnern grösste Metropole Marokkos. Sie war nie Königs- oder Hauptstadt, gilt aber als unbestrittenes Wirtschafts- und Finanzzentrum des Landes. Der Name der Stadt inspirierte den Filmklassiker „Casablanca“, obwohl der Streifen 1942 in Hollywood gedreht wurde. Einen kurzen Blick werfen wir auf Rick’s Café, ein Restaurant, das dem Film nachempfunden ist. Doch unser Hauptaugenmerk gilt der Hassan-II-Moschee. Der frühere König Hassan hinterliess 1993 mit dem Bau der grössten Moschee Afrikas und der fünftgrössten der Welt ein kolossales Denkmal. Bei einer Führung bestaunen wir das imposante Bauwerk am Atlantikufer: Das Minarett ragt 210 Meter hoch in den Himmel und der 200 Meter lange Gebetssaal bietet Platz für 25’000 Gläubige. Einige von uns fragen sich, wie viel dieses Monument gekostet hat. Der Führer nennt die Zahl von 800 Millionen US-Dollar. Solche Dimensionen versetzen uns ins Staunen.

Am Nachmittag fahren wir auf der Autobahn zurück nach Marrakesch, wo sich der Kreis unserer Rundreise schliesst. Den letzten Tag widmen wir ganz der Königsstadt. Wir bummeln durch die Gärten der Koutoubia-Moschee, deren markantes Minarett seit 900 Jahren das Stadtbild prägt, und tauchen im Bahia-Palast in die prachtvolle maghrebinische Wohnkultur ein. Unser Abschiedsdinner geniessen wir im Innenhof eines Palastes nahe des Gauklerplatzes. Bei marokkanischer Musik und Bauchtanz lassen wir unsere unvergesslichen Marokkoerlebnisse Revue passieren. Im Verlauf der Reise hat sich in unserer Cartours-Gruppe eine freundschaftliche und vertraute Atmosphäre entwickelt. Nach dem gemütlichen Abend bringen uns Pferdekutschen durch die nächtlich erleuchtete Medina retour ins Hotel. Am nächsten Morgen fliegen wir mit Edelweiss Air bereichert durch viele Eindrücke zurück in die Schweiz.

Und nun? Ist Marokko wirklich wie ein Land aus 1001 Nacht? –  Die überwiegende Mehrheit unserer Reisegruppe würde dies wohl bejahen.

Marokkos Königsstädte mit Luzius Thürlimann 6

Weitere beliebte Reisen

Reisehit 79 | 8-tägige Reise
22. Februar - 1. März 2026 (Frei) | 12. - 19. März 2026 (Ausgebucht)

Starts From

CHF1999
Infos & buchen

Reisehit 218 | 16-tägige Reise
1. - 16. Oktober 2026 (Frei)

Starts From

CHF3099
Infos & buchen

Reisehit 343 | 10-tägige Reise
12. - 21. März 2026 (Frei) | 12. - 27. März 2026 (Frei)

Starts From

CHF2299
Infos & buchen
An den Anfang scrollen