Mandelblüte auf Sizilien mit Beatrice Greve
Beatrice Greve
Mandelblüte auf Sizilien
Unsere Reise nach Sizilien begann voller Vorfreude mit der Fahrt im Car. Nach einer entspannten Mittagspause erhielten Arun, unser Fahrer von Zerzuben, und ich die Nachricht, dass unsere Fähre eine grosse Verspätung hatte. Doch anstatt uns zu ärgern, nutzten wir die Gelegenheit unsere Gäste mit einem zusätzlichen Stopp in Como zu überraschen. Am See verbrachten wir wunderschöne Stunden. Und beim gemütlichen Aperitif genossen wir die atemberaubende Kulisse bis zum Sonnenuntergang. Alle waren begeistert von der spontanen Entscheidung, und die Zeit verging wie im Flug.
Nach diesem gelungenen Aufenthalt setzten wir unsere Reise fort und erreichten Genua. Dort hatten wir ausreichend Zeit, ein schönes Restaurant auszuwählen und ein köstliches, typisch italienisches Abendessen zu geniessen. Die Atmosphäre in der Stadt und das hervorragende Essen machten den Aufenthalt zu einem weiteren Highlight.
Nach der angenehm ruhigen Überfahrt erreichten wir schliesslich Palermo wo unsere «Beatrice la seconda», unsere sizilianische Reiseleiterin, mit viel Geduld, hatten wir doch mehrere Stunden Verspätung, auf uns wartete. Von dort aus fuhr uns Arun nach Trabia zu unserem Hotel für die kommenden zwei Nächte.
Unser Stadtrundgang am kommenden Tag begann mit einer kurzen Besichtigung Palermos – vorbei an historischen Plätzen, prächtigen Kirchen und lebhaften Gassen. Danach tauchten wir in das bunte Treiben des Mercato La Vucciria ein. Zwischen duftenden Kräutern, frischem Fisch und lautstarken Händlern genossen wir unser Mittagessen an einem der Streetfood-Stände. Heute probierten wir Frittula, eine Spezialität aus frittierten Innereien wie Nieren und Milz, serviert in einem knusprigen Brötchen – ein herzhaftes Highlight der palermitanischen Küche. Später, in Cefalù, besuchten wir den Dom und genossen danach die angenehme Mittagssonne auf der Piazza oder am Meer. Herrlich diese Italianata!
Die nächsten drei Nächte verbrachten wir in Letojanni in der Nähe von Taormina. Wir besuchten das Tal der Tempel bei Agrigent, wo die antiken Ruinen inmitten blühender Mandelbäume eine beeindruckende Kulisse boten. In Siracusa erkundeten wir die archäologische Stätte Neapolis mit dem Ohr des Dionysios und dem imposanten griechischen Theater.
Ein Höhepunkt war der Spaziergang am Krater von Silvestri auf dem Ätna. Die karge Lavalandschaft und der Kontrast zum blauen Himmel faszinierten uns. Anschließend flanierten wir durch die malerischen Gassen von Taormina und genossen die entspannte Atmosphäre dieser Hügelstadt.
Ein besonderes Erlebnis war der Besuch eines Mandelbauern. Dort erfuhren wir viel über den Anbau und die Verarbeitung der Mandeln, probierten verschiedene Sorten und genossen dabei eine erfrischende Mandelmilch.
Zum krönenden Abschluss besuchten wir den Dom von Monreale, ein wahres Meisterwerk normannisch-arabischer Baukunst. Das Innere des Doms beeindruckte uns mit prächtigen byzantinischen Mosaiken, die biblische Szenen in leuchtendem Gold und lebhaften Farben darstellten. Diese kunstvollen Mosaike vermittelten nicht nur die reiche religiöse Geschichte Siziliens, sondern verleihen dem Raum auch eine fast ehrfurchtgebietende Atmosphäre. Beim Besuch des angrenzenden Kreuzgangs bestaunten wir die noch sehr gut erhaltenen Spitzbogen die von prächtigen Doppelsäulen getragen werden.
Wieder mussten wir erfahren, dass unsere Fähre Verspätung hatte. Doch anstatt uns darüber zu ärgern, freuten wir uns über die zusätzliche Zeit auf Sizilien und beschlossen, sie bestmöglich zu nutzen.
Spontan fuhren wir auf einer sehr interessanten Strasse mit abenteuerlichen «Mafia Beton Brücken» in ein kleines Bergdorf in der Nähe von Palermo, das für die besten Cannoli von Sizilien bekannt sein soll. Und tatsächlich – die knusprigen Teigröllchen mit der süssen Ricotta-Füllung waren ein absoluter Genuss und machten unsere kleine Exkursion mehr als lohnenswert.
Zurück in Palermo nutzten wir die verbleibende Zeit für ein gemütliches Abendessen und liessen die besondere Atmosphäre der Stadt auf uns wirken. Während die Lichter die historischen Gassen in ein warmes Leuchten tauchten, genossen wir die letzten Stunden auf der Insel.
Als es schliesslich Zeit war, an Bord der Fähre zu gehen, waren wir voller schöner Eindrücke. Müde, aber glücklich sanken wir in die Betten unserer Kabinen – mit den Aromen Siziliens noch auf der Zunge und den Erinnerungen an diese wundervollen Tag in unseren Gedanken.
Mit einem Herzen voller schöner Erinnerungen möchte ich mich bei allen cartours Gästen bedanken. Eure Begeisterung, eure gute Laune und die gemeinsamen Erlebnisse haben diese Reise zu etwas ganz Besonderem gemacht.
Ein ganz besonderes Dankeschön geht an unseren Busfahrer Arun, der uns sicher und mit viel Geduld über die Strassen Siziliens (und in Genua mit viel Mut zur Fähre) chauffiert hat – Grazie mille!
Ebenso ein herzliches Grazie an Beatrice la seconda, die uns mit ihrem Wissen und ihren spannenden Erzählungen die Schönheit und Geschichte ihrer Insel nähergebracht hat.
Möge diese Reise noch lange in unseren Herzen nachklingen!
Arrivederci und bleibt immer «elastico»
Beatrice
