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Italiens Traumgärten & Placido Domingo in Verona

Bericht vom 19. – 22. Juli 2017 | Bus Nummer 16                        

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Es berichtet für Sie unsere Reiseleiterin

Italiens Traumgärten & Placido Domingo in Verona 3

Roswitha Gassmann

«Was suchen wir andere Länder unter anderer Sonne? Entkommt, wer sein Land hinter sich lässt, sich selber?» von Horaz

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Wie bist du Reiseleiterin geworden?

Ich war als Gast unterwegs in einer Gruppe. Als der Reiseleiter entdeckte, dass ich mich in mehreren Sprachen mit Leichtigkeit unterhielt, sagte er mir: «Wir brauchen ganz dringend Leute wie Sie». Da ich gerade an einem beruflichen und privaten Scheideweg stand, nahm ich die Aufforderung an und bewarb mich – mit Erfolg.

Was zeichnet dich als Reiseleiterin aus?

Die Neugierde für neue Länder, Geschichten, Kultur, aber auch die Freude an den Menschen, die ich betreue.

Worin siehst du die Vorteile / den Mehrwert einer Gruppenreise?

Die Gäste sitzen im Bus, können hinausschauen, schlafen, lesen, und an den Zieldestinationen ist alles organisiert. Die Gäste können sich entspannen und gehen lassen. Oft entstehen anlässlich solcher Gruppenreisen Freundschaften auf ewig.

Was gefällt dir an deinen Aufgaben als Reiseleiter bei Car Tours am besten?

Den Gästen zu einem unvergesslichen Erlebnis zu verhelfen. Die meisten sind sehr, sehr dankbar dafür.

Welches Reiseziel in Europa ist dein liebstes und warum?

Ein Kollege hat mir einmal gesagt: «Touristen reisen nur an schöne, spannende Orte, deshalb ist jede Destination reizvoll». Seither muss ich immer an ihn denken, wenn mir diese Frage gestellt wird. Mir gefällt es überall – am besten vielleicht dort, wo das Essen gut!

Welche drei Dinge sind auf jeder Reise unverzichtbar?

Gute Gesundheit, Humor und die Zahnbürste

Was ist das lustigste, was du auf einer Reise mit einer Gruppe erlebt hast?

Hier hätte ich ein paar Geschichten auf Lager, allerdings stammen sie alle aus meiner Kuoni-Zeit. Ich kann jederzeit gerne nachliefern. Hier mal ein Beispiel:

Lang ist’s her: In Gran Canaria flogen jeden Sonntag zwei Schweizer Chartergesellschaften ein. Sata um 11.00 Uhr morgens, Balair um 13.00 Uhr nachmittags. Eines Tages kam Sata mit Verspätung und die Balair verfrüht an. Beide landeten um 12.00 Uhr. Mein Kollege von der Konkurrenz hatte auf beiden Maschinen Ankünfte und musste daher mit seinen verschiedenen Listen hantieren. Also fragte er alle Leute: „sind Sie mit der Sata oder mit der Balair gekommen?“ um gleich zu wissen, welche Liste er zur Hand nehmen musste. Da kam ein mittelalterlicher Herr, schaute Dominik auf seine Frage hin entsetzt an und sagte: „Ich?? Ich bin mit meiner Mutter gekommen“!!

 Welches war das schönste Kompliment, das du von einem Gast erhalten hast?

Kürzlich: Es gab zwei Höhepunkte auf dieser Reise: die Oper Nabucco und Sie.

Was war dein schönstes Erlebnis bei Car Tours Reisen?

Auf meiner letzten Reise, als 47 Gäste in einer Weinverkostungskantine «joyeux anniversaire» für mich sangen. Dabei hatte ich es geheim behalten wollen.

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Italiens Traumgärten & Placido Domingo in Verona

Die Vorfreude ist gross und die Gäste sind alle frühzeitig da. Eine Kurzreise von vier Tagen ist es bloss, aber sie verspricht spannend zu werden. Nicht nur das Konzert mit Altstar Plácido Domingo und zwei seiner begabten, verhältnismässig jungen Operalia-Gewinner in der Arena von Verona hat unsere Neugier geweckt – Operalia ist ein jährlich stattfindender internationaler Gesangswettbewerb für junge Opernsänger. Der Wettbewerb wurde 1993 von Plácido Domingo ins Leben gerufen. Für den Tag vor dem Konzert hat sich Car-Tours ein Programm einfallen lassen, das noch nicht in allen Tourismusprospekten angeboten wird und das sich als ausserordentlich attraktiv erweisen wird.

Vorerst gilt es jedoch, dafür zu sorgen, dass eine 6er-Partie und die vielen 3er-Partien in einem praktisch vollbesetzten Doppelstockbus zusammensitzen können. Wenn man gemeinsam reist, möchte man auch zusammensitzen, plaudern, sich Geschichten erzählen. Man sieht sich ja vielleicht nicht jeden Tag. Da will man eventuell einmal gemeinsam ein Bier, einen Prosecco oder gar einen Wein trinken, denn die Reise ist lang – über 500 km – und es ist uns ein Anliegen, die Gäste auch während der Fahrt zu verwöhnen. Selbstverständlich lagern in unserem Kühlschrank auch andere Getränke wie Wasser, Coca Cola, Schorle und, Gipfel des Genusses für viele Mitreisende: Wir haben eine Kaffeemaschine installiert.

In der Gruppe sind Ehepaare, Freunde, Verwandte, Einzelreisende. Allen gemeinsam ist die Liebe zur Musik und zur Kultur.

Gegen 18.00 Uhr kommen wir in Villa Bartolomea an. Das elegante Hotel, das ebenso heisst wie die Ortschaft, liegt rund 50 km südöstlich von Verona. Das Hotel, die Zimmer, die Aufenthaltsräume, die Speisesäle, die Kunst an den Wänden, alles ist von auserlesener Qualität, zeugt von exzellentem Geschmack – sogar der Hoteldirektor passt dazu: gross, elegant, immer präsent, mit hervorragenden Umgangsformen. Der Italiener, der auch perfekt deutsch spricht, wird uns die nächsten paar Tage jeden Wunsch erfüllen: Er veranlasst zum Beispiel, dass das Schwimmbad exklusiv für uns geöffnet wird. Das Bad ist zwar im Hotelgebäude angesiedelt, wird jedoch von auswärts betrieben und öffnet seine Tore offiziell auch Aussenstehenden. Ja er sorgt sogar dafür, dass uns der Eintrittspreis von 12 Euro erlassen wird. Am Tag der Abreise dürfen wir die Zimmer bis um 12.00 Uhr mittags benützen – obwohl wir sie offiziell um 10.00 Uhr räumen müssten. Kurz: wir sind sehr gut untergebracht und wir fühlen uns alle wohl. Dementsprechend entspannt ist das erste Nachtessen im grossen Speisesaal und der Lärmpegel wird mit vorgerückter Stunde immer höher. Ein gutes Zeichen.

Ausgeruht und in bester Stimmung fahren wir anderntags nach Mantua, Mantova auf Italienisch. Klar, da fällt einem sofort der Duca di Mantova ein: Wohl die meisten meiner Gäste assoziieren die Stadt sofort mit einer der berühmtesten Opern Verdis: Rigoletto. Der Duca di Mantova war ein junger, attraktiver Herzog. Obwohl verheiratet, verführte er jede Frau, die seinen Weg kreuzte – bis hin zur Tochter seines missgestalteten Hofnarren Rigoletto. Der hatte seine schöne Tochter versteckt, weil er – zu Recht – Angst um sie hatte.

Rigoletto ist eine der musikalisch schönsten Opern, die Verdi geschrieben hat, und jeder begabte Sänger will eine der drei grossen Rollen in seinem Repertoire haben: Rigoletto der Hofnarr, ein Bariton, Gilda seine Tochter, eine Sopranistin und natürlich der Herzog von Mantua, ein Tenor. Plácido Domingo hat beide grossen Rollen gesungen, den Herzog sowie den Rigoletto, denn er hat in den späteren Jahren seiner Karriere vom Tenor- ins Baritonfach gewechselt. Wer kennt sie denn nicht, die weltbekannte Arie des Herzogs, die oft auch in der Fernsehwerbung gesungen wird: «La donna è mobile» (die Frau ist launenhaft)? In Verona hat der Mexikaner Arturo Chacón-Cruz zwei Tage vor dem Konzert mit Plácido Domingo die Partie des Herzogs gesungen.

Die mittelalterliche Stadt Mantua, umgeben von drei Seen, ist gut erhalten. Ihre Blütezeit erlebte sie zwischen dem 14. bis zum 17. Jahrhundert. Zahlreich sind die Bauwerke, die von dieser Zeit zeugen. Ausser den Car-Tours-Gästen sieht man kaum Touristen. Die Stadt ist zwar bekannt, immerhin wurde sie 2008 in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen, doch ihre Pfade sind noch nicht ausgetreten. Wir geniessen daher den gemütlichen Stadtbummel mit unseren italienischen Stadtführern besonders. Wunderbar ist auch die anschliessende Bootsfahrt auf dem Fluss Mincio.

Nach einem Imbiss geht es weiter nach Valeggio sul Mincio. Hier besuchen wir einen herrlichen Landschaftsgarten. Der Bummelzug führt uns durch die weitläufigen Anlagen, später werden wir mit einer Führerin einen Spaziergang machen. Wir sind überwältigt, nicht nur von der Schönheit des Parks, sondern auch von den Zahlen, die uns Sylvana präsentiert: Zwischen 15-20 Gärtner pflegen den Park, 20 weitere Angestellte arbeiten entweder in der Administration, als Führer, als Kassierer, sie fahren die Bummelzüge oder weisen die Touristen ein.

Ich musste mich vergewissern, dass ich mich nicht verhört hatte: Im Frühjahr blühen hier über eine Million Tulpen von 300 verschiedenen Sorten. Nach dem holländischen Keukenhof ist dies die grösste Tulpenblüte Europas. Anschliessend blühen 350’000 Narzissen, aber auch Tausende von Iriden, 30’000 Rosen, später Seerosen, Lotosblüten, 30 Dahliensorten und Astern – all das immer passend zur Jahreszeit.

Die Ursprünge des Parks sind alt, gehen zurück auf das Jahr 1407. Seit 1983 ist der Park für die Öffentlichkeit zugänglich.

Gerne wäre man auch ein bisschen länger geblieben, aber ein weiterer Höhepunkt erwartet uns: ein Nachtessen im Schloss Bevilacqua, einem eleganten Schloss aus dem 14. Jahrhundert. In verschiedenen, prächtigen Sälen werden wir untergebracht und mit einem Dreigang-Menü sowie sehr gutem Wein verwöhnt. Die Stimmung könnte nicht besser sein. Wir tafeln wie die Adligen dazumal, so auf jeden Fall fühlen wir uns und es braucht mehrere Anläufe, bis sich alle Gäste zum Aufbruch animieren lassen.

Anderntags ist morgens Faulenzen angesagt, denn wir werden zweifellos spätnachts zurückkommen aus Verona. Das Schwimmbad steht unserer Gruppe exklusiv zur Verfügung und so vermisst man die Nähe zu einer Stadt nicht. Die Unentwegten fahren wir bereits vor 12 Uhr mittags nach Verona, statten sie mit Stadtplänen und Informationen zu Verona aus. Die etwas älteren Gäste ziehen einen etwas späteren Transfer vor. Die freudige Erwartung ist bei allen spürbar. Es ist 32 Grad warm. Die Stadt brodelt. Viele geschmackvoll gekleidete Menschen bummeln an uns vorbei, man sieht sich in den eleganten Boutiquen der Via Mazzini um oder trinkt vielleicht ein Bier an der Piazza Brà. Einige Gäste haben Plätze in bekannten Restaurants reservieren lassen. Kurz: alle geniessen es.

Ein unschlagbarer Vorteil ist die Tatsache, dass wir alle nummerierte Sitzplätze haben. Das ist eine Gnade! Mitleidig beobachten wir daher die vielen Leute, die sich bereits um 19.00 Uhr (für ein Konzert, das um 22.00 Uhr beginnt!) in der Hitze anstellen, um einen guten, unnummerierten Platz zu ergattern. Wir können stattdessen gemütlich in einem der zahlreichen, hübschen Restaurants unsere Beine ausstrecken und ein bisschen was essen. Es reicht völlig, wenn wir uns eine halbe Stunde vor Konzertbeginn auf unsere Plätze begeben.

Um 20.00 Uhr wird der Himmel schwarz. Seit Stunden schon kontrollieren wir alle unsere Wetterapps. Regen ist nämlich angesagt. Das beunruhigt mich sehr. Denn wenn es regnet, wird das Konzert nach hinten verschoben und es könnte sehr spät werden. Das würde mich nicht freuen, denn je später wir zurück sind im Hotel, desto später treten wir die Rückreise an. Manuel, ein liebenswürdiger und guter Chauffeur, muss gemäss Gesetz neun Stunden ruhen, bevor er wieder fahren darf. Ich bin daher lange nicht entspannt. Aber gegen 22.00 Uhr verziehen sich die Wolken. Das Konzert beginnt mit einer fast halbstündigen Verspätung, wieso erschliesst sich uns nicht. Die Arena ist voll, nur wenige Plätze scheinen frei zu sein. An diesem Abend geben Plácido Domingo, Arturo Chacón-Cruz und Ana María Martínez keine Arien, sondern einen Zarzuela-Abend mit Flamenco-Einlagen. (Als Zarzuela bezeichnet man eine typisch spanische Gattung des Musiktheaters. Sie hat Ähnlichkeiten mit der französischen Opéra comique oder der Operette. Wie diese zeichnet sich die Zarzuela durch abwechselnd gesprochenen und gesungenen Text aus).

Plácido Domingos Stimme ist immer noch warm, kräftig und schön und es ist erstaunlich, wie er sich über all die Jahre gehalten hat. Die drei Sänger wechseln sich in den verschiedenen Szenen ab und singen auch einmal gemeinsam. Obwohl das Konzert länger dauert als ursprünglich vorgesehen, singen sie alle noch Zugaben und die Vorstellung dauert bis um 01.00 Uhr. Der grosse Applaus, die begeisterten Zurufe aus dem Publikum haben die Sänger beflügelt, glücklich strömt es aus der Arena heraus und es ist wohl, wie ein Gast kurz vor der Ankunft in St. Gallen gesagt hat: «Sobald wir ausgeschlafen sind, können wir (auch) die wunderbaren Erinnerungen geniessen».

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