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Im Flug ans Nordkap

Bericht vom 16. – 24. Juli 2018      

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Es berichtet für Sie unser Reiseleiter

Im Flug ans Nordkap 3

Erwin Zehnder

Glückliche und zufriedene Kunden!

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Nordkap mit Flug

Ist es kühl am Nordkap? Ja. Ist es neblig am Nordkap? Ja, ja …. Ist es windig am Nordkap? Ja, ja, ja …. Hat es Nieselregen am Nordkap? Ja, ja, ja, ja ….

Haben wir diese Wetterkapriolen am Nordkap angetroffen? Nein, nein, nein, nein …. Dafür strahlender Sonnenschein kombiniert mit einem 22-grädigen Lüftchen. Und erst noch keine Kreuzfahrtgäste, die uns die Aussicht auf das Nordmeer bzw. das Eismeer mit der gleissenden Mitternachtssonne verderben. Ein Erlebnis, das wir nicht einmal in den kühnsten Träumen erwartet haben.

19 erwartungsfrohe Gäste darf ich im Namen von Cartours am Flughafen Zürich begrüssen. Verabschieden darf ich nach 9 Tagen 19 begeisterte Gäste. Mit dem Flug nach Helsinki und dem Rückflug ab Stockholm sparen sich die Gäste knapp 5‘000 Buskilometer, d.h. unsere Tour im hohen Norden beträgt nur knapp 3‘000 Buskilometer. Die gemütlichen Tagesetappen von 500 Kilometern geben uns immer wieder die Möglichkeit, an schönen Orten anzuhalten und zu fotografieren bzw. kleinere Spaziergänge zu unternehmen. Begleitet werden wir von Temperaturen knapp über oder knapp unter 30 Grad, die es in Skandinavien und Finnland seit Beginn der Messungen noch nie gegeben hat. Ein richtiges T-Shirt-Wetter, das nur während einem halben Tag durch starken Gewitterregen unterbrochen wird.

Doch nun der Reihe nach.

Der gleichzeitige Besuch der Präsidenten Russlands und der USA in Helsinki stört uns nicht gross. Mit Ausnahme des Marktplatzes beim Hafen können wir auf der Stadtrundfahrt alle wichtigen Sehenswürdigkeiten Helsinkis wie die Felsenkirche, das Sibeliusdenkmal usw. besuchen.

Schon am Abend des ersten Tages beginnt mit der Zugfahrt von Helsinki nach Rovaniemi der erste Höhepunkt unserer ausgesprochen abwechslungsreichen Reise. Die Bahngeleise sind so perfekt verlegt, dass wir in den luxuriösen Schlafwagen – ja sogar Dusche/WC haben die Meisten unserer Gruppe im Abteil – beim Schlafen eher dahinschweben als schaukeln. Gut geruht nehmen wir am nächsten Morgen im Speisewagen das Frühstück ein. Aus dem Fenster erblicken wir die unendlichen Wälder und Seen Nordfinnlands. Siedlungen tauchen nur selten auf.

Wir treffen in Rovaniemi ein, wo uns Frank mit seinem 5-Sterne-Bus erwartet. Kaum sind die Koffer verpackt, beginnt das Feuerwerk an Attraktionen. Beim Weihnachtsmanndorf am Polarkreis begrüssen uns der Weihnachtsmann, unzählige Souvenirshops und ein Postamt mit Sondermarken. In der danebenliegenden Anlage werden wir während zwei interessanten Stunden in die Rentier- und Huskyhaltung eingeführt. Mit unserem klimatisierten Bus fahren wir nun durch endlose Wälder nach Levi, unserem ersten Etappenziel. Begeistert beziehen wir unser topmodernes Panoramahotel mit dem ebenso tollen Ausblick über das Skigebiet und die Landschaft. Einige lassen es sich deshalb nach dem Abendessen nicht nehmen, bei schönstem Sonnenschein kurz vor Mitternacht auf einen Berg zu steigen.

Heute haben wir schon den absoluten Höhepunkt der Reise vor uns, das Nordkap steht auf dem Programm. Vorerst erwarten uns jedoch wieder Wälder und Seen sowie später die baumlose Tundra. Bevor wir Inari am gleichnamigen riesigen See erreichen, fahren wir während 100 Kilometern sogar auf einer Schotterstrasse. Schade, dass nur Rentiere – jedoch keine Elche – die Strasse überqueren. In Inari selbst legen wir den Mittagshalt ein und besichtigen das interessante Samenmuseum, welches uns in die ursprüngliche Lebensweise der Lappen einführt. Kurz nach der finnisch-norwegischen Grenze treffen wir hinter Lakselv auf den Porsangerfjord, welcher über 120 km ins Landesinnere reicht. Entlang dem Porsangerfjord geht es laufend hinauf und hinunter, durch diverse Tunnel und um Felsvorsprünge herum. So eröffnen sich immer wieder landschaftliche Fotosujets wie die auf Gestellen zur Trocknung aufgebundenen Stockfischköpfe. Kurz vor Honningsvag geht’s in einem 7 Kilometer langen Tunnel 200 m unter einem Meeresarm durch auf die Nordkapinsel, die uns zur grossen Freude mit bestem Wetter erwartet. Im Scandic Hotel, welches im Anschluss an die olympischen Winterspiele in Lillehammer hierher umgesiedelt wurde, gibt’s ein feines Abendessen. Und schon geht’s weiter zum ca. 25 km entfernten Nordkapfelsen, welcher 300 m über dem Eismeer thront. Nun bleiben uns noch gut zwei Stunden, um den Film, die Panoramagrotte usw. vor Mitternacht anzuschauen bevor die am heutigen Datum nicht untergehende Sonne um 0.21 h ihren tiefsten Punkt erreicht. Zu beinahe 80 % ist es am Nordkap neblig oder die Sonne verschwindet in den Wolken. Heute werden wir jedoch mit einem wolkenlosen Himmel belohnt. Teilweise sitzen die Touristen um Mitternacht sogar in T-Shirts und kurzen Hosen auf der Terrasse und geniessen die wärmende Sonne.

Nur ungern verabschieden wir uns nach einer kurzen Nacht von der Mageröya Insel (Nordkapinsel). Bis zur Kreuzung Richtung Hammerfest führt uns die Route wieder auf derselben Strasse wie gestern dem Porsdangerfjord entlang Richtung Süden. Gegen Mittag erreichen wir die ungefähr 10‘000 Einwohner zählende nördlichste Stadt der Welt. Kurzentschlossen besteigen einige von uns vor dem Essen den überwältigenden Aussichtspunkt hoch über Hammerfest. In der Ferne entdecken wir die Gasverflüssigungsanlage, welche den Reichtum Norwegens veredelt. Nach einem Kaffee auf der Sonnenterrasse – bei einer Temperatur von 30 Grad – treten wir den Abstieg an. Über eine sehr schöne Hochebene mit Schneeflecken des letzten Winters führt uns Frank mit dem Bus nach Alta, der wichtigen nördlichen Verwaltungsstadt. Bei der mit Titanblech architektonisch einmalig gestalteten Nordlichtkathedrale können wir auf keinen Fall vorbeifahren. Insbesondere das aussergewöhnlich gestaltete Innere mit der Himmelsleiter, die nie im Himmel ankommt, hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck. Kurz nach Alta bestaunen wir auf einem geführten Rundgang die bis zu 6‘000 Jahre alten Felszeichnungen, welche vor allem Tierdarstellungen zeigen. Angekommen im Hotel in Gildetun – hoch über einem Wirrwarr von Fjorden – geniessen wir das feine Essen im rustikalen Restaurant und lassen draussen den aufkommenden Nebel ums Haus ziehen.

Zum letzten Mal fahren wir nach dem Frühstück entlang von schönen norwegischen Fjorden. Im Hintergrund begleiten uns bis Skibotn die bei Schweizer Skitourenläufern bekannten und bis zu 1‘800 m hohen Lyngenalpen. Durch ein ruppiges Tal geht es nun steil ansteigend zur moorigen Hochebene und entlang von Seen zur finnischen Grenze. Da Finnland günstiger als Norwegen ist, herrscht in diesem gottverlassenen Ort ein reger Einkaufstourismus. Am Nachmittag bewegen wir uns einige Zeit entlang der finnisch-schwedischen Grenze bis wir dann endgültig unseren dritten und letzten Staat unser Nordlandreise, Schweden, erreichen. Von der Grenze ist es nicht mehr weit bis zum Eisenbahnknotenpunkt Gällivare. Um die Abraumhalden der Eisenerzgruben besser sehen zu können, bringt uns Frank mit dem Bus zu einem Aussichtspunkt mit diversen Skisportanlagen. Kaum zu glauben, wie endlos und schön der Norden bei diesem Traumwetter sein kann. Beim gemeinsamen Verdauungsspaziergang zum schönsten schwedischen Bahnhof (Blockbau aus Holz) fährt gleich einer der 68 Wagen umfassenden und 700 m langen Erzzüge durch Gällivare. Gezogen wird der über 8‘000 Tonnen schwere Zug von einer knapp 15‘000 PS starken Doppellokomotive. Ein Erlebnis der besonderen Art.

Auch wenn dieser Tag schnell erzählt ist, so muss es nicht heissen, dass die Strecke nicht schön ist. Obwohl die nordische Landschaft vorwiegend aus Wäldern und Seen besteht, wird es nie langweilig. So halten wir bei einem dieser mächtigen Kraftwerke, welche den Eisen- und Kupfergruben Strom liefern, besichtigen Lappstaden – ein Kirchendorf, wo die Samen in früheren Zeit jeweils in vorgeschriebenen Intervallen ihren Gottesdienst besuchen mussten -, trinken Kaffee in Skelleftea, einer topmodernen nördlichen Stadt. Unsere Destination, Umea, eine alte Universitätsstadt mit tausenden von Studenten, lädt mit ihren interessanten Gebäuden erneut zu einem gemütlichen Abendspaziergang ein.

Wir freuten uns, als während den ersten drei Fahrstunden ein Starkregen endlich Kühlung bringt. Allerdings gelingen dafür nicht gerade gute Fotos von der Hogakustenbron-Hängebrücke, welche nur wenig kürzer als die Golden Gate Brücke in San Francisco ist. Sundvall, eine saubere Industriestadt (Sägereien, Papierfabriken) wird nur wegen dem Mittagshalt angefahren. Dies darf man von Gävle gar nicht sagen, welche mit der gut erhaltenen Altstadt aus Holz mit stilvollen Gassen zur Besichtigung einlädt. Und nun ist es nicht mehr weit bis zur bei Sportbegeisterten bekannten Stadt Falun, wo schon viermal die nordischen Ski-Weltmeisterschaften abgehalten wurden. Bei den zwei Sprungschanzen haben wir eine wunderbare Aussicht über die Seenlandschaft, die Wälder, die Stadt Falun sowie die Überreste der ehemaligen Kupfergrube.

Von Falun bis Stockholm ist es nicht mehr weit. Da wir nicht grosse Eile haben, können wir dem geistlichen Zentrum Schwedens, Uppsala, einen kurzen Besuch abstatten und die im 13. Jahrhundert begonnene Kathedrale und die schön angelegten Gärten besichtigen. Pünktlich um 13.00 h erwartet uns die aus Thun stammende Kathrin beim Königsschloss, um uns während den nächsten 3 Stunden das Venedig des Nordens, Stockholm, in schönstem Berner Dialekt zu zeigen. Über verschiedenste Brücken werden wir zum Ratshaus, wo jeweils das Galaessen für die Nobelpreisträger eingenommen wird, zum Königsschloss, auf die Insel Djugarden usw. geführt. Und zum Abschluss zeigt uns Kathrin noch die sehr gepflegte und lebhafte Altstadt Stockholms zu Fuss. Kaum zu glauben, dass man diese noch vor einigen Jahrzehnten abbrechen wollte.

Heute ist bei erneut perfektem Wetter unser Rückreisetag. Vorerst bleibt uns am Morgen noch genügend Zeit, um individuell das aus dem 16. Jahrhundert stammende und zu 98 % erhaltene Wasa-Kriegsschiff zu bestaunen, welches auf der Jungfernfahrt im Hafen von Stockholm sank und Ende des 20. Jahrhunderts wieder gehoben und restauriert wurde. Ein Leckerbissen besonderer Art, der nicht verpasst werden darf. Jedoch auch die Schifffahrt rund um die Insel Djugarden gefällt einigen Gästen sehr. Schade, dass das Freilichtmuseum Skansen erst um 10.00 h seine Pforten öffnet. Zu spät, da unser Flieger nach Zürich schon um 15.15 h abfliegt. Einigen reicht es allerdings doch noch, vor dem Transfer zum Flughafen mit dem ABBA-Museum eine weitere Attraktion zu besichtigen.

Man kann und darf es nicht von jeder Reise sagen, dass alle Gäste begeistert nach Hause kommen. Bei der Reise „Nordkap mit Flug“ trifft es jedoch zu. Liegt es am traumhaften Wetter, liegt es an der Route, liegt es an den traumhaften Landschaften? Sicher weiss ich, dass es auch an der guten, harmonischen Gruppe liegt.

Vielen Dank allen Teilnehmenden, ich hatte es schön und lustig mit euch. Meine Erinnerungen an diese Reise werden noch lange bleiben.

Erwin Zehnder, Reiseleiter

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