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Ein Wintermärchen in St. Petersburg

Bericht vom 22. Januar – 1. Februar 2019 | Bus Nummer 1                         

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Es berichtet für Sie unsere Reiseleiterin

Ein Wintermärchen in St. Petersburg 1

Heidi Halter

Kaum zu Hause, zieht es mich wieder in die Ferne

Weitere Infos

Wie wurdest du Reiseleiterin?

Nach Jahren in einem Bürojob wollte ich die letzten Jahre meines aktiven Berufslebens mit einer Tätigkeit ausfüllen die mir wirklich Spass macht.

Was gefällt dir an dieser Tätigkeit besonders?

Der Umgang mit Menschen, das Organisieren und Improvisieren, die immer wieder neuen Destinationen, die meist tollen Leute und die Zufriedenheit wenn sich die Gäste mit einem „danke, es war toll“ verabschieden nach einer Reise

Was zeichnet dich als Reiseleiterin aus?

Mein Bestreben, mit 100% zufriedenen Kunden von der Reise zurückzukommen.

Worin siehst du die Vorteile / den Mehrwert einer Gruppenreise?

Meist geht es auf einer Gruppenreise lustig zu, die Leute verstehen sich gut, können sich über das Erlebte austauschen und oft wird gelacht (oder gar gesungen) im Bus.

Was gefällt dir an deinen Aufgaben als Reiseleiterin bei volksmusik-reisen am besten?

Ich kann mich darauf verlassen, dass das Programm gut ausgearbeitet ist, dass die Hotels, Restaurants, etc. gut sind. Zudem kommt niemals Routine auf, jede Reise ist wieder anders.

Welches Reiseziel in Europa ist dein liebstes und warum?

Ich bin Schottland Fan geworden, ganz besonders die Highlands begeistern mich. Und…. Ich liebe Haggis.

Auf welchen Reiseleiter-Einsatz freust du dich jetzt schon?

Es gibt unzählige Reisen die ich gerne machen würde und wenig bis keine Destinationen die mich nicht interessieren. Der absolute Hit wäre natürlich eine Reise zu den Nordlichtern, da ich von Astronomie und allem was damit zusammenhängt fasziniert bin.

Was auf jeder Reise unverzichtbar?

Das NW Fähnli ist immer dabei

Welches Buch darf auf keiner Reise fehlen?

Habe während der Reisen keine Zeit zum lesen ?

Was ist das lustigste, was du auf einer Reise mit einer Gruppe erlebt hast?

Wir fuhren auf einen Parkplatz in Schottland, da sagte der Chauffeur „super, da um die Ecke sind ja auch gleich Toiletten“. So liess ich die Leute aussteigen und schickten sie in die Richtung dieser Toilette. Sie kamen alle wieder und sagten, dass sie keine Toiletten gefunden haben… Als ich dann nachschauen ging, kam ich zu einem Schild wo stand „To let“. Wir alle (auch der Chauffeur) haben uns köstlich darüber amüsiert und lachten wenn immer wir ein „to let“ Schild sahen während der ganzen Reise.

Welches war das schönste Kompliment, das du von einem Gast erhalten hast und dein schönstes Erlebnis bei volksmusik-reisen Reisen?

Eine ganze Gruppe Westschweizer Gäste dankte mir mit dem wunderschönen Lied La Montanara zum Abschied. Das ging echt unter die Haut, es waren sehr gute Sänger in der Gruppe und ich musste mir fast ein Tränchen der Rührung wegwischen.

Wohin reist du privat?

Für private Reisen zieht es mich in den asiatischen Raum.

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Ein Wintermärchen in St. Petersburg

Wann sind Sie, lieber Leser zum letztenmal durch tiefverschneite Strassen mit knirschendem Schnee unter den Schuhen durch eine Stadt spaziert? Wir haben auf dieser wunderbaren Winter Reise drei Weltstädte besucht: St. Petersburg, Tallin, Helsinki und überall lag sehr viel Schnee. Schnee soweit das Auge reichte und kein schmutziger Schneematch, sondern reiner, weisser, luftig lockerer Neuschnee. So beginnt mein Reisebericht mit einem Wort und endet mit einem Wort: Schnee.

St. Petersburg, die 5 Millionen Metropole lag unter einer weissen Schneepracht. Die Newa, die Moika und alle Nebenflüsse und Flüsschen waren tief vereist und auch hier lag eine weisse Schneedecke darüber. Die ganze Stadt schien sehr ruhig und irgendwie im Tempo verlangsamt. Bei -13 Grad machten wir uns auf den Weg zur Stadtbesichtigung. Vom warmen Bus aus bestaunten wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten dieser wunderschönen Stadt; die Hermitage, an der gefrorenen Newa gelegen und eines der grössten und bedeutendsten Kunstmuseen der Welt. Im Archiv befinden sich fast drei Millionen Objekte, in mehr als 350 Sälen sind etwa 65000 Exponate ausgestellt. Die Peter und Paul Festung wo heute die Särge der Zaren und der ganzen Romanoff Familie aufgebahrt sind. Die Smolny Kathedrale, die Admiralität und unzählige andere Sehenswürdigkeiten.

Nach der Besichtigung besuchten unsere Gäste das Innere der Isaak Kathedrale oder die Auferstehungskirche, auch Blutkirche oder Erlöserkirche genannt und bekannt durch die Mosaiken im Innern. Erbaut wurde diese Kirche an der Stelle, wo Alexander II. einem Attentat zum Opfer fiel. Andere spazierten über den tiefverschneiten Newsky Prospekt. Diese 4,5 km lange Flaniermeile ist das schillernde Zentrum der Stadt. Mit ihrem Mix der Kulturen ist sie einmalig und erzählt die Geschichte des Adels im 19. Jahrhundert. Überall befinden sich kleine Restaurants wo man die typische Borschsuppe oder andere Spezialitäten essen konnte.

Unser Chauffeur Marius und ich wollten den freien Nachmittag nutzen um die St. Petersburger Metro kennenzulernen, eine der tiefst gelegenen und architektonisch schönsten Metros der Welt. Es ist nicht leicht in St. Petersburg Tunnel zu bauen da das Newadelta tief vermoort ist. Deshalb verläuft das Metronetz als tiefste U-Bahn der Welt in einer Tiefe von durchschnittlich 50-85 Metern unter der Erde. Einige Gruppenteilnehmer begleiteten uns und so fuhren wir auf einer nicht endenden wollenden Rolltreppe herunter zur tiefstgelegenen Metrostation der Stadt. In 102 Meter Tiefe nahmen wir die Metro und besichtigten einige der prunkvollen Stationen. Unglaublich, was sich da tief unter dem Boden befindet! Wunderbar gearbeitete Säulen, ganze Wände in Keramik gearbeitet. In einer der Stationen stand gar eine stolze Lenin Statue. St. Petersburg ist auch unterirdisch schön! Nirgends lag das kleinste Stückchen Papier oder Zigarettenstummel, nie vorher hatten wir so saubere Metrostationen gesehen.

Die Fahrt von St. Petersburg nach Peterhof, am tiefgefrorenen finnischen Meerbusen gelegen, wo sich Peter I. kurz nach der Gründung der Stadt St. Petersburg ein kleines Landhaus bauen liess in dem er auf dem Weg in die Stadt oftmals eine Rast einlegte, führte vorbei am neu errichteten Fussballstadion, am wie erstarrt wirkenden Industrie Hafen, wo alles verreist und starr in der Winterkälte lag, vorbei an neuen Wohnsiedlungen. Beim Besuch im Petershof das als russisches Versailles gilt und seit 1991 Weltkulturerbe der UNESCO ist gab,s zahlreiche ah‘s und oh‘s während der Führung durch die prunkvollen Säle und den zahlreichen mit Blattgold verzierten Wänden, Statuen und wertvollen Gegenständen.

Die Fahrt weiter zur russisch/estnischen Grenze und dann weiter in die estnische Hauptstadt Tallin war ein Wintermärchen für sich. Stellen Sie sich links und rechts tief verschneite kleine Bauerndörfer vor. Der strahlende Sonnenschein liess die verschneite Landschaft aussehen wie im Märchenbuch. Durch tief verschneite Wälder und Dörfer fuhren wir einem herrlichen Sonnenuntergang entgegen. Einfach nur schön.

In Tallin spazierten wir durch verschneite und auch recht vereiste Strassen in die Altstadt zum Nachtessen im typisch estnischen Restaurant Peppersack. Die Stadtbesichtigung am nächsten Tag begannen wir erst mit dem Bus, denn draussen herrschte Eiseskälte. So konnte uns Ingrid, unsere estnische Reiseleiterin im warmen Bus begeistert erklären und zeigen, wo die Esten in der riesigen Singarena gesungen haben während der Sowjetzeit und dabei mit ihrem lauten Gesang sogar die Warnschüsse der Soldaten übertönt haben. Das alles gehört der Vergangenheit an, denn seit 1991 ist Estland ein eigenständiger Staat. Ingrid erzählte das mit sehr viel Herzblut und auch auf dem weiteren Spaziergang durch die eisig kalte Stadt konnte sie uns mit ihrem herzerwärmenden Humor begeistern. Der Ostwind war dann aber so brutal, dass wir die Stadtführung für einen Kaffee & Kuchen Halt unterbrachen. Wunderschön ist sie, die Altstadt von Tallin, aber an diesem Morgen eben auch brutal kalt. Auch die Shuttle Fähre die uns am späteren Nachmittag von Tallin nach Helsinki brachte, spürte das windige Wetter. Obwohl es eine sehr grosse Fähre war hat es doch recht geschaukelt. Bei Ankunft in Helsinki sahen wir auch warum; es herrschte ein starker Wind, der den Schnee hoch in die Lüfte trieb. Und was sahen wir in Helsinki? Noch mehr Schnee! Und zwar sehr viel Schnee, alles versank darin. Am Strassenrand standen Autos, oder besser gesagt Autoformen unter Schneemassen. Nur langsam kamen wir vorwärts zum Hotel. Keilo, unsere lokale Reiseführerin erzählte mir am nächsten Morgen, dass sie es fast nicht geschafft hatte rechtzeitig zum Hotel zu kommen, da die Strassenbahn wegen falsch parkierten, zugeschneiten Autos nicht vorwärts kam. Es schien als hätten sogar die Winter und Kälte erprobten Finnen ihre Mühe mit der weissen Pracht. Marius musste dann auch einige Umwege fahren, da viele Strassen noch nicht passierbar waren. Unser erster Halt war beim bekannten Sibelius Monument. Die wunderbar gearbeiteten Röhren standen in einem tiefverschneiten Park und wir waren sichtlich die ersten Besucher an diesem Morgen; die ganze Landschaft lag noch total unberührt vor uns. Auch auf der Strasse die wir zu Fuss gehen mussten um die Felsenkirchen zu erreichen, hatten die Trams Mühe zu zirkulieren und an den Schneehügeln vorbeizufahren. Aber unser kurzer Spaziergang hatte sich gelohnt. Vor uns lag sie, die bekannteste Kirche Helsinkis in einen Felsen gebaut und mit einem herrlichen Kupferdach, aus 22 km Kupferdraht gestaltet.

Der letzte Halt auf dem Senatsplatz war Spass pur. Von früheren Besuchen her wusste ich, dass in der Mitte des Platzes ein Monument steht. Nun, es ist fast nicht zu glauben, aber wir mussten um mehrere Schneehügel herum um das Monument zu sehen. In der Mittagspause bekam Marius dann endlich in der Markthalle seine heissgeliebte Fischsuppe.  Er hatte uns seit einer Woche davon vorgeschwärmt. Andere entschieden sich auch für Hühnersuppe oder Artischocken Creme Suppe und alle waren nach dem Verzehr von ca. einem halben Liter Suppe wieder aufgewärmt. Der Weg von der Markthalle bis zum Bus beim Riesenrad war wieder Vergnügen pur. Die Fischkutter und andere Schiffe lagen starr und unbeweglich im tiefgefrorenen Wasser, auch hier überall Schneehügel (irgendwo mussten die Räumungsequippen den Schnee ja abladen), wenn man nicht auf seine Schritte achtete, stand man plötzlich bis in den Knien im Neuschnee, und das im Zentrum von Helsinki. Keilo, in Helsinki geboren und aufgewachsen erzählte uns, dass es seit vielen Jahren keinen solchen Winter mehr gegeben hat.

Der Fährhafen in Vuosaari lag auch unter einer Schneedecke. Von hier aus waren wir ja vor einer Woche gestartet und wir konnten nun sehen wieviel es seitdem geschneit hatte. Unsere Fähre, die Finnmaid lag am Quai im gefrorenen Wasser und konnte wegen verspäteten Anlieferungen, verspäteten Lastwagen und schlechten Wetterverhältnissen erst mit zwei Stunden Verspätung auslaufen. Zum Glück können diese Schiffe der Klasse A Eis bis zu 1 Meter brechen, sonst wären wir wohl da am Quai steckengeblieben.

Ja, es war ein Wintermärchen im wahrsten Sinne des Wortes, da waren wir uns alle einig. Ein Wintermärchen mit einer ganz tollen Gruppe der ich hier ein grosses Kompliment ausspreche für ihren Humor, ihr Lachen, ihre Begeisterung und ihre Freude während dieser Eis- und Schnee reichen Reise. Marius, unser hervorragender Chauffeur hat uns sicher und ruhig durch Eis und Schnee gefahren im immer gut vorgewärmten Bus. Auch ihm ein herzliches Dankeschön.

Liebe Leser, haben Sie Lust einen eisig kalten und schneereichen Winter zu erleben und dabei wunderschöne Orte zu entdecken? Dann kommen Sie mit zum Wintermärchen in St. Petersburg.

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