Anekdoten aus der Reisewelt
Reisen bringt es mit sich, dass sich immer wieder Situationen und Geschichten ergeben, die zum Schmunzeln und Lachen einladen. Ist man der lokalen Sprache nicht ganz mächtig, ergeben sich wunderbare Missverständnisse und durch kulturelle Unterschiede kann man in das eine oder andere Fettnäpfchen treten.
Die Sache mit der Kartonschachtel
Nach einer längeren Reise hatte sich einiges an Material angesammelt. Auf jeden Fall wären mich die Kosten für Übergepäck im Flugzeug teuer zu stehen gekommen. So beschloss ich, die Ware per Schiffsfracht nach Hause zu schicken. Das kann zwar zwei bis drei Monate dauern, war aber recht preisgünstig. Bei uns geht man auf die Post und kauft sich eine passende Kartonschachtel. Das wollte ich in Whistler Mountain ebenfalls tun. Ich fragte also die Schalterbeamtin nach einer Box. Das sei nicht so einfach, sie könne nicht jedem eine Box geben, meinte sie. «Wo wohnen sie denn? Ich brauche von Ihnen eine gültige Adresse.» Merkwürdige, dachte ich. Wofür braucht das Postamt eine Adresse von mir für eine Kartonschachtel? Nach einigem Hin und Her wurde mir klar, dass mir die Schalterangestellte eine P.O. Box, also ein Postfach verkaufen wollte. Für Kartonschachteln ist der Supermarkt zuständig, wo ich denn auch kostenlos eine gebrauchte Schachtel erhielt.

Missverständnis im Kloster Monasterio de Samos.
Singende Affen
Auf dem Camino Francés, dem Jakobsweg in Spanien, machten Ursula, Marie und ich halt beim Monasterio de Samos, einem der ältesten Klöster Europas. Gerne wollten wir dieses Kloster besichtigen, und Marie beeilte sich, Informationen einzuholen. In der Folge berichtete sie, dass das Kloster leider nicht zu besichtigen sei, die Kirche öffne aber um 19.30 Uhr für die Messe. Höhepunkt seien die singenden Affen. Diese dürften wir uns auf keinen Fall entgehen lassen. Da kann etwas nicht stimmen, dachte ich. Es stellte sich dann heraus, dass Marie das englische Wort «Monk» für Mönch mit «Monkey» für Affe verwechselt hatte. So genossen wir dann die gregorianischen Gesänge der Mönche.
Teatime
Zuhinterst im Denali-Nationalpark liegt der Wonderlake mit seinem Campingplatz. Immer am Abend versammelte sich eine international bunt zusammengewürfelte Truppe bei der Schutzhütte, um Party zu feiern. Wer konnte, trug etwas bei. Da wurden Gitarre und Mundharmonika gespielt, wir selber stellten auf unserem Benzinkocher frisches Popcorn her und zwei Engländerinnen waren mit Tee kochen beschäftigt. Unvergesslich bleibt mir die Frage: «Would you like some drops of fresh milk in your tea?» Die zwei hatten doch tatsächlich eine massive, schwere Glasflasche mit Milch aus England mitgenommen.
Ein Bier bitte
Man ist sich gar nicht bewusst, wie viele Gastarbeiter aus Spanien einmal ihren Lebensunterhalt im deutschsprachigen Raum verdient haben. Folgendes habe ich in Spanien mehrere Male erlebt und zwar nicht in Tourismushochburgen, sondern an sehr abgelegenen Orten: Ich gehe ins Restaurant, nehme mein bestes Spanisch hervor und sage: «Una cerveza por favor», also ein Bier bitte. Worauf der Kellner in bestem Deutsch antwortet: «Möchten Sie ein Grosses oder ein Kleines?».
Das falsche Objektiv
Nach unserer Kanutour auf dem Yukon River hatten wir noch vier Wochen Zeit bis zum Heimflug. Wir beschlossen also, noch ins Brooks Camp im Katmai-Nationalpark zu fliegen, um Bären zu fotografieren. Am abendlichen Lagerfeuer auf dem Campingplatz wurden dann jeweils die neusten Heldengeschichten erzählt. Nach einigen Tagen hatte mein Bruder Christian genug vom Bären fotografieren und konzentrierte sich auf Pilze. Am Boden liegend war er also damit beschäftigt, Makroaufnahmen von Pilzen zu machen – dummerweise auf einem Bärentrampelpfad. Als plötzlich ein Schatten auf seinen Pilz fiel, realisierte er, dass sich ein Bär über ihn beugte. Eine langsame Rolle ins Gebüsch gab dem Bären sein Wegrecht zurück. Und Christian ärgerte sich noch lange darüber, dass anstelle des Ultraweitwinkel- das Makroobjektiv auf seiner Kamera sass.
Feindselige Gastfreundschaft
Auf all meinen Reisen habe ich immer ausserordentlich gastfreundliche Menschen getroffen. Auf meiner ersten Reise, der englischen Sprache jedoch noch nicht mächtig, unterlief mir ein Fehler, den man fast schon als Klassiker bezeichnen könnte. Beim Abschied bedankte ich mich bei meinen neugewonnenen Freunden überschwänglich für ihre «hostility» (Feindseligkeit) anstelle von «hospitality» (Gastfreundschaft). Mein peinlicher Fehler führte zum Glück nur zu einem herzhaften Lachanfall.
(Quelle: dieweltentdecker)
Reisehit 279 | 8-tägige Reise
8. - 15. Oktober 2025 (Frei)
Starts From
CHF2099Reisehit 319 | 8-tägige Reise
5. - 12. Dezember 2025 (Wenig)
Starts From
CHF2699Reisehit 431 | 21-tägige Reise
7. - 27. März 2026 (Frei)
Starts From
CHF4999